Fr. Ebert-Gymnasium unterstützte die Verlegung von „Stolpersteinen“

Als am 26.4.2017 „Stolpersteine“ für die von den Nationalsozialisten verfolgten Juden der Gemeinde im Sandhäuser Straßenpflaster eingelassen wurden, war dies ein überaus bewegender Moment für alle Beteiligten. Künstler Gunter Demnig, der Initiator der gesamteuropäischen Stolperstein-Initiative, verlegte (wie üblich) persönlich die Messingplatten zum Andenken an die Verstorbenen, und mit Jim Gutheim war der letzte lebende Nachfahre der Sandhäuser Juden der Einladung der Initiative gefolgt und nahm sichtlich bewegt an der feierlichen Zeremonie teil.

Der lokalen Bürgerinitiative, die vom Musiker Rainer Kraft ins Leben gerufen worden war, hatten sich in den letzten Jahren auch viele Lehrer und Schüler des Friedrich-Ebert-Gymnasiums angeschlossen, wobei gerade die Schülerinnen mit ihren historischen Recherchen einen wichtigen Beitrag leisteten.

Hannah Weiser (Abitur 2016) forschte im Rahmen eines Seminarkurses über das Schicksal der Familie Wahl, und Julia Gierlach (JS1) untersuchte die Familie Freund. Die Ergebnisse präsentierten sie zuerst bei der Auftaktveranstaltung in der ehemaligen Sandhäuser Synagoge am Vorabend der Verlegung und dann, am Tag der Verlegung selbst, vor den ehemals von den Verfolgten bewohnten Häusern (Waldstraße 1, Hauptstraße 141).

So gelang es ihnen, den Menschen wieder ein Gesicht zurückzugeben und einen zentralen Beitrag zur Erinnerungskultur zu leisten. Oder, wie Julia Gierlach es in ihrer Rede bei der Verlegung formulierte:

„Die Stolpersteine erinnern uns an dies schmerzliche Schicksal der jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen und an die an ihnen begangenen Verbrechen. Sie fungieren quasi als Denkmal, jedoch gleichzeitig auch als Mahnmal. Denn die Stolpersteine sind ein Appell an jeden einzelnen von uns, die Zukunft so zu gestalten, dass sich solche Geschehnisse nicht wiederholen mögen und dass wir die Menschlichkeit und Nächstenliebe in unserem Handeln und Herzen bewahren mögen.“