Ab 13. Januar: Kreis belegt Gemeinschafts-Unterkunft in Schriesheim
(rnk – 8.1.16) In der zweiten Januarwoche bezieht der Rhein-Neckar-Kreis eine neue Gemeinschaftsunterkunft in Schriesheim. Sie befindet sich der Carl-Benz-Straße, in einem umgebauten ehemaligen Gewerbebetrieb, in welchem zwischenzeitlich auch noch eine Wohnung belegt werden kann. So bietet sich dort die Möglichkeit, insgesamt rund 80 Flüchtlinge und Asylbewerber vorläufig unterzubringen. Das Landratsamt hat das Gebäude für fünf Jahre angemietet.
Damit finden die ersten der für Januar 2016 wöchentlich durch die Landeserstaufnahmestelle angekündigten 261 Menschen hier mit ein Obdach.
Auch wenn der Standort in der Weinstadt für Diskussionen gesorgt hatte, geben, so Ordnungsdezernent Christoph Schauder, die bisherigen sehr guten Erfahrungen mit der ehrenamtlichen Betreuung und Akzeptanz der schon hier in Wohnungen untergebrachten 25 Asylbewerber große Hoffnung auf ein gutes Miteinander. Zumal in der neuen Gemeinschaftsunterkunft vor allem afghanische, syrische und iranische Familien hier ein vorläufiges Heim finden werden. Unter den rund 60 Neuankömmlingen, die am Mittwoch Schriesheim erreichen, ist eine siebenköpfige Familie. Diese und einige andere kommen in die neue Gemeinschaftsunterkunft über eine Art Familienzusammenführung aus anderen Unterkünften des Kreises. „Wir versuchen so weit wie möglich Wünschen nachzukommen“, sagt Schauder, zumal sich dann die vorhandenen Räume damit optimaler nutzen lassen. Doch „letztlich haben wir aber nur einen begrenzten Einfluss auf die konkreten Zuweisungen aus der Landeserstaufnahmestelle“, so der Ordnungsdezernent.
Froh über diese neue Unterkunft ist auch der Leiter des Ordnungsamtes, Stefan Becker „Wir mussten bis Ende 2015 insgesamt fast 6.000 Menschen unterbringen, das ist eine riesige Herausforderung“, schildert er. „Selbst wenn alle neuen Bundesgesetze greifen, wird es auf unterer Ebene in absehbarer Zeit keine Entlastung geben, da aus den Landeserstaufnahmestellen die Menschen mit Verzögerung in die vorläufige Unterbringung der Kreise kommen.“ Deswegen werden weitere, zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten dringend benötigt. Dankbar für die gute Zusammenarbeit mit der Weinstadt sowie die Unterstützung durch die Bürgerinnen und Bürger ist Landrat Stefan Dallinger, denn „Flüchtlingsunterbringung ist eine Aufgabe, die der Rhein-Neckar-Kreis nur gemeinsam mit den Kommunen und dem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement lösen kann.“
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