Abi-Jahrgang pflanzt Fächerblattbaum – Der Ginkgo Biloba ist beliebter Stadtbaum

Gruppenbild des Abi-Jahrgangs 2025 des Friedrich-Ebert-Gymnasiums bei der Pflanzung eines Fächerblattbaum auf dem Schulgelände in Sandhausen

Die Abiturientinnen und Abiturienten des Friedrich-Ebert-Gymnasiums haben eine Fächerblattbaum gepflanzt. Foto: Gemeinde Sandhausen

(mbr – 2.6.25) Zwischen Schulstress, letzter Prüfungsphase und Planungen für die Abi-Feier blieb dem Abschlussjahrgang des Friedrich-Ebert-Gymnasiums doch noch Zeit für etwas Bleibendes: ein Baum, der künftig Schatten spendet, Geschichten trägt und leise an das gemeinsame Jetzt erinnert.

81 junge Menschen, voll Erwartung und mit einem Hauch Sentimentalität, griffen zur Schaufel – unterstützt vom bewährten Grünpflegeteam des Sandhäuser Bauhofs um Hanno Kintzinger. Gepflanzt wurde nicht irgendein Baum, sondern ein Ginkgo biloba – auch als Fächerblattbaum bekannt. Und dieser hat es in sich.

Ein Fächerblattbaum mit Geschichte – und Charakter

Der Ginkgobaum zählt zu den ältesten Baumarten der Welt, ein lebendes Fossil, das schon zur Zeit der Dinosaurier über die Erde ragte. Seine charakteristischen, fächerförmigen Blätter – wie aus einer anderen Welt – machen ihn unverwechselbar. Botanisch zählt er trotz seines Laubs zu den Nadelbäumen und bringt mit seinem exotischen Erscheinungsbild einen Hauch Fernost auf den Schulhof.

Ursprünglich stammt der Ginkgo aus China, wo er seit Jahrhunderten als heiliger Baum verehrt wird. In Tempelanlagen wird er als Symbol für Langlebigkeit, Weisheit und Widerstandskraft gepflegt. Eigenschaften, die wohl auch der Abiturjahrgang 2025 für sich in Anspruch nehmen darf.

Der Ginkgo wächst geduldig, aber stetig – zwischen 30 und 50 Zentimeter pro Jahr. Mit der Zeit entwickelt er eine ausladende, manchmal säulenartige Krone, erreicht Höhen von bis zu 20 Metern und wird bis zu zehn Meter breit. Ein richtiger Charakterbaum eben – robust, genügsam und dabei wunderschön.

Ein Baum für die Gemeinschaft

Dass der Ginkgo immer beliebter als Stadtbaum wird, liegt auch an seinen inneren Werten: Er kommt mit schwankenden Temperaturen und städtischem Klima bestens klar. Eine grüne Antwort auf Asphalt und Abgase. Und: Er wirft im Herbst sein goldenes Blätterkleid ab, das ganze Parks in poetisches Licht taucht.

„Wir wollten etwas pflanzen, das bleibt“, meinte eine Schülerin, während sie den Spaten in die Erde drückte. Schulleiter Alexander Wüst freute sich besonders, dass die Aktion „50 Jahre – 50 Bäume“, die zum runden Jubiläum des Schulzentrums gestartet wurde, mit dem diesjährigen Abi-Jahrgang fortgeführt wird: „Der Baum steht symbolisch für das, was die Schule mit auf den Weg gibt – Standfestigkeit, Entwicklung und Verwurzelung.“

Und irgendwann, wenn die Blätter rascheln und vielleicht eine neue Generation Schülerinnen und Schüler in seinem Schatten paukt, wird man sich an diesen Tag erinnern. An junge Menschen mit Visionen. An einen Baum, der wachsen durfte. Und an ein Kapitel, das Wurzeln schlug.