Abschied von Pfarrer Lourdu – Ansprache von Stefan Mennicke bei KKK

(7.1.25) Wir müssen Abschied nehmen von Pfarrer Lourdu. 

l.: Stefan Mennicke

„Ich freue mich sehr, Ihr Pfarrer zu sein. Die Seelsorgeeinheit Leimen ist die erste, die in der Diözese gegründet wurde. Diese Einheit will ich mit Ihnen zusammenleben. Wir wollen uns freuen, dass wir zu einer „Familie JesuChristi“ gehören. Wir wollen die anderen durch unsere Freude begeistern.“ So schrieben sie, Herr Pfarrer Lourdu in ihrem ersten Vorwort zu einem Pfarrbrief, nachdem sie 2008 ihr Amt in Leimen angetreten hatten.

Ich freue mich sehr, Ihr Pfarrer zu sein. Pfarrer: Ist das einfach eine Amtsbezeichnung? Pfarrer ist im Deutschen ein besonderes Wort – in anderen Sprachen werden zur Bezeichnung des Amtes eher Worte benutzt, die unserem Pastor entsprechen. In Pfarrer steckt der griechische Begriff „Paroikia“, Nachbarschaft, was sich aus unserer Geschichte erklärt. Nach der Völkerwanderungszeit waren die landwirtschaftlichen Produktionsmethoden unserer Vorfahren ziemlich schlecht. Sie siedelten daher in Einzelhöfen oder kleinen Weilern und waren alle paar Jahre gezwungen weiter zu ziehen, weil der Boden um ihren Hof herum erschöpft war.

Mit der Verbesserung der Landwirtschaft konnten dann im 11. Jhd. bleibende Dörfer gegründet werden, mit einer Dorfkirche auf dem Kirchenhügel und einem Pfarrhof. Der Priester, der in dieser Dorfgemeinschaft, später auch diesem Stadtbezirk, dieser Nachbarschaft lebte und in und für sie wirkte, ist der Pfarrer. 1000 Jahre hat das Modell sich bewährt, kommt jetzt aber leider an seine Grenzen. Und wir können sagen: Pfarrer Lourdu hat sich in den Jahren seines Wirkens hier bei uns wirklich als Pfarrer erwiesen.

Betrachten wir KKK, den Anlass unseres Essens heute. Es ist Pfarrer Lourdus Baby: Er hatte die Idee, hat Leute gesammelt, das Vorhaben diskutiert, die Stadt Leimen einbezogen und dem Baby einen Namen gegeben: „Katholische Kirche Kocht“. Jetzt ist es 2 Jahre alt und läuft wirklich gut.

Ich denke, das ist ein Beispiel für die Kreativität und das Engagement von Pfarrer Lourdu, das er in seinem Dienst und in vielen Projekten bewiesen hat.

Sein Dienst, er spendet Sakramente – er setzt Zeichen des Heils: Mit großem persönlichem Einsatz hält er die Eucharistie in den Gemeinden unserer Seelsorgeeinheit präsent und zugänglich. Er fördert die Sakramentenkatechese. Die Ausweitung des Taufkreises auf alle Gemeinden der Seelsorgeeinheit und die sorgfältige Erstkommunionvorbereitung sind Beispiele dafür.

Die Verkündigung des Gotteswortes ist sein großes Anliegen. Es ging ihm immer darum, Kirche sichtbar und hörbar zu machen. Der Blick über den Tellerrand ist dabei kennzeichnend für ihn. Als Prediger in den Kirchen, im Internet, durch Buchveröffentlichungen, Bildungswerkveranstaltungen und in den Medien ist er stetig präsent. Stets suchte er auch das Gespräch mit den politisch Verantwortlichen in den Kommunen und darüber hinaus.

Liturgie, Gottesdienst, die gemeinschaftliche Feier, die uns über den Alltag hinaushebt wurde sichtbar und wirksam durch seinen Sinn für Feierlichkeit, der sich nicht nur in den verwendeten Texten und Symbolen zeigt, sondern auch darin, dass er sich trotz eines oft engen Gottesdienstplans für die Feier Zeit nimmt.

Und nicht zuletzt soll seine Sorge für die Menschen erwähnt werden: Viele von uns wissen von seiner Zuwendung zu den Menschen in unserer Seelsorgeeinheit oder haben sie selbst erfahren. Dabei geht es nicht nur um materielle Not, sondern auch um die geistliche Orientierung. Eine Anzahl von Neu- und Wiederaufnahmen in die Kirche und soziale Projekte wie KKK und Arul Trust, der Sozialverein, den er zur Unterstützung bedürftiger Menschen in Indien gründete, sind Belege dafür.

So verabschieden wir uns von Ihnen als dem möglicherweise letzten Priester, von dem wir sagen können „Er hat in unserer Nachbarschaft gelebt und unter uns und für uns gewirkt“. Sie, lieber Herr Pfarrer Lourdu, waren 17 Jahre lang unser Pfarrer.

Für ihr Wirken in Ihrer neuen Funktion als Leiter der deutschsprachigen EMMAUS-Gemeinde in Indien wünschen wir Ihnen Gottes Segen. Herzlichen Dank für alles und bleiben wir auch in Zukunft, so gut das geht, miteinander verbunden.

Ein Weg unsere Verbundenheit auszudrücken ist Unterstützung für Arul Trust. Damit fangen wir gleich heute an, indem wir die Spenden, die heute eingehen, den Menschen widmen, denen Arul Trust in ihren Nöten beisteht.

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