AL Sandhausen diskutierte Ortskernentwicklung und Zukunft der Dorfschänke

5369 - ALWie kann die Diskussion um dieses Haus in die weitere Diskussion um Ortskernentwicklung und Bürgerbeteiligung eingebunden werden? Darüber referierte und diskutierte der Stadt- und Sozialplaner Walter Werner aus Speyer am 30.06.2015 im Rahmen einer Veranstaltung der Alternativen Liste Sandhausen im Saal der Gemeindebibliothek sehr intensiv mit den anwesenden Gästen und vielen Gemeinderäten.

Nach der Begrüßung durch den AL-Vorsitzenden Wolfram Pfleiderer-Hatzner stellte AL-Gemeinderat Ralf Lauterbach die aktuelle Diskussion im Gemeinderat und den gegenwärtigen Planungsstand dar, bevor Walter Werner seinen Vortrag unter folgenden vier Schwerpunkten begann. Nur ein paar Zahlen:

5369 - AL -  Folie1So ist Sandhausen deutlich eine Wachstumsgemeinde:
Im Jahr 2000: 13 946 EW
Im Jahr 2013: 14 577 EW

Die Altersstruktur ist jedoch differenziert zu sehen, z.B.
– unter 15 Jahre
Im Jahr 2000: 2 133 EW
Im Jahr 2013: 1 952 EW
– zw. 40 – 65 Jahren
Im Jahr 2000: 4 940 EW
Im Jahr 2013: 5 595 EW
– 65 Jahre mehr
Im Jahr 2000: 2 142 EW
Im Jahr 2013: 2 991 EW

Das Durchschnittsalter in Sandhausen wird von rund 41 Jahren im Jahr 2001 über 44 Jahre 2012 auf über 47 Jahre im Jahr 2030 ansteigen. (Quelle: alle Zahlen Statistisches Landesamt BaWü 2014). Diese Zahlen und Prognosen zur demographischen Entwicklung in Sandhausen müssen bei Überlegungen zur Gestaltung und Nutzung eines Bürgerhauses und der weiteren Ortsentwicklung berücksichtigt werden und in weitere Planungsschritte einfließen.

5369 - AL -  Folie2Sehr schnell wurde herausgearbeitet, dass es bei der ganzen Diskussion nicht nur um ein Vereinshaus mit Räumen für einzelne Vereine und Veranstaltungen gehen kann. Es geht um ein Bürgerzentrum oder Gemeinschaftshaus, das ganz wesentlich zu einer Aufwertung des Ortskerns beitragen und die überwiegend nur zu Festen und ansonsten kaum genutzten Freiflächen wie Lege-Cap-Ferret-Platz, Rathausvorplatz und Festplatz erheblich aufwerten und beleben kann.

Danach ging Herr Werner ausführlich auf den Entwicklungs- und Gestaltungsprozess für die Entstehung und Nutzung eines Bürgerhauses ein und welche Chancen darin liegen.

5369 - AL -  Folie3Sehr differenziert schilderte er, wie er auch anhand eigener beruflicher Erfahrungen immer wieder erlebt hat, welche Überlegungen im Vorfeld dieses Prozesses wichtig sind. So muss zu allererst klar sein, was soll mit dem Haus passieren, für wen ist es da, wer soll es nutzen, oder wie kann die Bürgerschaft schon von Anfang an in die Diskussion eingebunden werden. Deutlich wurde herausgearbeitet, dass nur eine verwaltungsinterne Diskussion und das Vorstellen fertiger Vorschläge häufig zu wenig Resonanz bei den Bürgern und im schlimmsten Fall zu einer Planung vorbei an konkreten Bürgerinteressen führen kann.

Im Verlauf der Diskussion wurde von einem Besucher auf die Bürgerversammlung zur L 600 vor einigen Jahren hingewiesen. Hier kamen mehrere hundert Menschen in der Festhalle zusammen, informierten sich über die aktuelle Situation und formulierten deutlich das für und wider zum geplanten Rückbau der L 600.

Warum kann eine Bürgerversammlung zum Thema Bürgerhaus und Ortsentwicklung nicht auch ein Auftakt für eine breite Bürgerbeteiligung sein? Und vor allem, wie soll sie aussehen?

5369 - AL -  Folie4Dies könnte z.B. über eine Sensibilisierung der Bevölkerung und Werbung für eine breite Diskussion zu einem Ortskernent- wicklungsprozess mit Bürgerhaus erfolgen. Eine Anlaufstelle im Rathaus als offenes Entwicklungs- planungsbüro wäre notwendig. Dort werden alle Ideen und Vorschläge gesammelt und in einem runden Tisch aufgearbeitet und der Bevölkerung wieder vorgestellt. Wie gesagt, eine Idee und Vorschlag, wie Bürgerbeteiligung organisiert werden kann. Herr Werner verwies dabei auf die „Leitlinien für mitgestaltende Bürgerbeteiligung in der Stadt Heidelberg“, die er als Musterbeispiel für gelungene Bürgerbeteiligung hervorhob und auch im Internet eingesehen werden kann.

Der komplette Vortrag kann auf Homepage der Alternativen Liste Sandhausen unter der Rubrik „Aktuelles“ eingesehen werden http://al-sandhausen.de/. Hier finden sie auch den Link zu den „Heidelberger Leitlinien“. Am Ende der Diskussion waren sich Referent und Besucher einig, dass die verkürzte Diskussion „nur“ um ein Vereinshaus eingebettet werden muss in eine Diskussion und Planungsprozess für eine Ortsentwicklung unter Beteiligung von Verwaltung, Gemeinderäte und der breiten Bürgerschaft.
„Mitgestaltende Bürgerbeteiligung an kommunalen Planungs- und Entscheidungsprozessen soll dazu beitragen, Transparenz zu schaffen, Vertrauen zwischen Einwohnerinnen und Einwohnern, Verwaltung und Politik aufzubauen und eine Beteiligungskultur zu entwickeln.“ (aus „Leitlinien für Mitgestaltende Bürgerbeteiligung in der Stadt Heidelberg, 2015, Seite 5)

Wolfram Pfleiderer-Hatzner

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