Angsthund Rica ist jetzt ein Jahr Tierheim – Fortschritte sind erkennbar – Weg noch weit
Seit nunmehr über einem Jahr ist Rica im Tom-Tatze-Tierheim. Sie gehört zu den Hunden, die vor kleinsten Veränderungen richtige Panik haben, eine Eigenschaft, die in einem Tierheim besonders schwierig zu handhaben ist.
Die festen Tagesabläufe haben ihr von Anfang an Sicherheit gegeben. Dennoch blieb die Skepsis Menschen gegenüber extrem. „Es hat lange gedauert, bis sich Rica überhaupt traute, sich einem von uns zu nähern,“ erzählt Katharina Hambsch, Tierpflegerin. „Wir haben täglich bei ihr gesessen. Um das überhaupt leisten zu können, haben wir Birgit Haag, eine Gassigeherin, mit einbezogen.
Sie können sich gar nicht vorstellen, wie wir uns gefreut haben, als sie sich zum ersten Mal anfassen ließ.“ Katharina Hambsch strahlt bei dem Gedanken daran. Solche kleinen Erfolge motivieren und man ging den nächsten Schritt an.
Rica sollte Gassigehen lernen, also langsame Annäherung an Geschirr und Leine. „Es kam etwas Neues und Rica wurde ganz unsicher. Sie ließ wieder keinen an sich ran. Bei Angsthunden ist es immer ein Geduldspiel. Ein Schritt vor und – in Ricas Fall – 20 Schritte zurück.“
Nach unendlich erscheinender Zeit gelang es endlich, ihr das Geschirr anzuziehen. Doch vor das Tierheim zu laufen war unmöglich. „Wir waren richtig traurig. Wir wollten ihr so gerne beweisen, dass sie mit uns an ihrer Seite noch viel mehr kennenlernen kann. Ich habe sie mir an einem Tag einfach mal in den Arm genommen und bin so mit ihr vors Tierheim.
Das haben wir beide viele Male gemacht und hatten damit auch Erfolg. Die ersten Schritte waren gemacht.“ Birgit Haag sollte dann zukünftig an ihrer Seite als Gassigeherin bleiben. Also machte sie es genauso. Doch für Rica war diese Veränderung wieder zu viel, obwohl sie Birgit sehr gut kannte.
Inzwischen aber sind die beiden ein eingespieltes Team und Rica wird immer mutiger. „So einen Hund zu vermitteln ist extrem schwierig. Wir können keine echte Einschätzung geben, wie sie sich entwickeln wird. Sicher ist nur, dass sie ein ruhiges Zuhause braucht mit festen Strukturen. Bis zu einem Umzug in ein neues Zuhause braucht man sehr viel Zeit und Geduld des Kennenlernens und es muss einem klar sein, dass Rica möglicherweise immer so panisch sein wird.“
Wie geht es nun mit ihr weiter? „Rica selbst bestimmt die nächsten Schritte und vor allem das Tempo. Und wir üben uns weiter in Geduld und freuen uns über jeden noch so kleinen Schritt in die richtige Richtung.“
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