Animus-Klub Nussloch: Besuch auf „MS Wissenschaft“ in Heidelberg
(ahö – 1.8.15) Durch insgesamt 40 Städte Deutschlands und Österreichs führt dieses Jahr die Tour des Ausstellungsschiffes des Ministeriums für Bildung und Forschung, mit dem Ziel interessierten Menschen, aber vor allem Kindern und Jugendlichen, die Zukunft direkt vor Augen zu führen. Auch in Heidelberg ging das 103-meterlange Frachtschiff für drei Tage vor Anker, und öffnete seinen ideenreichen „Bauch“, der mit sehr vielen Erkenntnissen und technischen Raffinessen ausgestattet war.
In der Zukunftsstadt wurden den Besuchern die Herausforderungen, Probleme und Schwierigkeiten der Zukunft hautnah vor Augen geführt. „Reichen die Energien aus? – Brauchen wir neue Energien? – Woraus können wir noch Strom gewinnen? – Sind die Städte der Zukunft lebenswert und vor allem zukunftssicher? – Wie sieht es mit dem Klimawandel aus?“ – Mit diesen, und noch mit sehr viel mehr Fragen beschäftigte sich die mobile Ausstellung, bei der wir natürlich auch ganz kräftig selbst herumexperimentieren durften.
Und da gab es jede Menge interessanter Sachen zu entdecken. Als erstes zog uns ein Computerspiel in seinen Bann, bei dem wir eine Eule durch eine Stadt fliegen und dabei auch Fragen beantworten mussten. Die Eule wurde aber nicht mit einem Joystick oder einer Maus gesteuert, sondern sie wurde durch uns, und unsere Bewegungen durch die Luft gelenkt. Das heißt, je stärker wir mit den Armen Flügelschläge nachahmten, desto schneller flog die Eule, und je langsamer wir die Arme bewegten, desto langsamer flog sie. Hier mussten wir die Eule natürlich auch nach rechts oder links steuern, was wir ebenfalls mit unseren Körperbewegungen machen mussten. Die Eule passte sich also ganz genau unseren Bewegungen an.
Als nächstes bot uns die sensationelle Mitmachausstellung die Möglichkeit Städte der Zukunft zu bauen. Entweder mit Holzspielzeugen, oder auch mittels Touchscreens, konnten wir Städte so zusammenstellen, wie wir wollten, und bekamen dann gesagt, ob der Bau unserer Stadt zukunftssicher wäre, und ob er auch aus ökologischer Sicht sinnvoll ist, oder nicht. Auf Nachhaltigkeit wurde in der Ausstellung besonders großen Wert gelegt, da Rohstoffe ja nur begrenzt auf der Welt vorhanden sind, und daher ein sorgfältiger Umgang mit ihnen in der Zukunft von ganz großer Bedeutung sein wird. So bekamen wir an einer Station auch ganz genau erklärt wie viel erneuerbare Energien notwendig sind, um auf Kernenergie komplett zu verzichten. Je nachdem wie wir die Schalter des Schaubildes stellten, entstand dabei entweder ein Energieüberschuss, den wir verteilen mussten, oder eben ein Energiedefizit, das wir irgendwie anders ausgeglichen mussten.
Im hinteren Teil des Schiffes befand sich dann ein riesiger Bildschirm auf dem ein Film zu sehen war, wie aus dem Nichts in ganz kurzer Zeit eine neue Stadt entstand. Auch hier konnten wir hautnah miterleben, wie sich eine Landschaft verändert, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Ein Legespiel, bei dem wir ebenfalls unsere eigene Stadt, bzw. die Infrastruktur einer Stadt legen konnten, verdeutlichte uns noch einmal, wie wichtig es ist, im Vorfeld ganz genau zu überlegen und zu recherchieren, welche Anordnung der Straßen und Häuser die Beste und Sinnvollste ist. Hier war es interessant zu sehen, dass die schönste Anordnung nicht die Beste, aber auch die schlechteste Anordnung nicht die Schlechteste war.
Ein intelligentes Parkplatzsystem, das auch auf Hitze reagierte, war die nächste Station, bei der wir lernen konnten, wie in der Zukunft Parkplätze zugeordnet werden. Das System erkannte sofort welche Parkplätze belegt waren, und teilte dann den Autofahren ganz genau mit, wo sie noch freie Parkplätze finden können. Bei Hitze empfahl uns das System natürlich dann auch Parkplätze, die nicht direkt der Sonne ausgesetzt waren. Je nachdem wie wir die Autos in der Stadt verschoben, und welche Parkplätze wir dabei belegten, veränderten sich auch die Daten auf dem Monitor. Mittels Föhn konnten wir der Stadt dann Wärme hinzuführen, und sehen, wie sich die Daten daraufhin veränderten.
Ein Motorradhelm, der an einer Wand befestigt war, rückte als nächstes in unseren Fokus. An dieser Station wurde die „Erste Hilfe der Zukunft“ simuliert. Hier mussten wir zuerst den Helm aufsetzen und bekamen darin einen Film vorgeführt, der eine Unfallsituation darstellte. Jetzt mussten wir entscheiden, ob es sich bei der Verletzung des Unfallopfers um eine schwerwiegende, sprich lebensbedrohliche oder um eine leichte, bzw. mittelschwere Verletzung handelte. Je nachdem für was wir uns entschieden, bekamen wir ein grünes, gelbes oder rotes Bändchen ausgehändigt, auf denen dann jeweils die Daten der Unfallkarte erfasst, und diese auch direkt an das zuständige Krankenhaus weitergeleitet wurden. Das Krankenhaus erhält somit sofort Kenntnis über die Schwere der Verletzungen des Unfallopfers, und kann so auch schon notwendige Operationen vorbereiten, was im Zweifelsfall lebensrettend sein kann. Auch die übermittelten Daten der Unfallkarte müssen durch die Erfassung auf dem Bändchen nicht noch einmal im Krankenhaus von einer Schwester zusätzlich erfasst werden, was ebenfalls Zeit und bürokratischen Aufwand spart.
Höhepunkt der Veranstaltung war für uns allerdings das Autofahren mit einem virtuellen Elektrolieferwagenfahren. Hier bekamen wir die Aufgabe ein Paket von der Poststelle zu einem Empfänger zu liefern. Dabei erhielten wir über ein Navi die genauen Informationen, wohin wir fahren mussten. Zusätzlich sollten wir darauf achten, dass wir während der Fahrt nicht so viel Energie verschwenden, um an das Ziel zu gelangen. Zu schnelles Fahren und häufiges Bremsen raubte uns Energie, und das Einhalten der vorgeschriebenen Geschwindigkeit, sowie vorausschauendes Fahren, und das rechtzeige „Fuß-vom-Gas-nehmen“ schenkte uns wieder Energie zurück. Während der Fahrt wurden wir authentisch mit sämtlichen Situationen des Straßenverkehrs konfrontiert. Neben roten Ampeln, an denen wir natürlich halten mussten, wenn wir nicht wollten, dass uns die Polizei verfolgte, gab es auch Blitzer, und selbst sogar das Wetter änderte sich, sodass wir Licht und Scheibenwischer einsetzen mussten, um unser Ziel zu erreichen.
Zum Schluss möchten wir uns noch ganz besonders bei unserem Wettergott bedanken, der es immer dann regnen lässt, wenn wir eine Indoor-Aktivität durchführen.
Der Animus Klub ist ein alternativer Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie, mit dem Ziel, Familien aus der Metropolregion Rhein-Neckar zusammenzubringen. Bunte, interkulturelle Vielfalt, sowie das Willkommen sein von anderen Nationalitäten, stehen bei uns und unseren Aktionen genauso im Mittelpunkt, wie Neues entdecken und neue Eindrücke sammeln. Wir organisieren und koordinieren für unsere Familien ein abwechslungsreiches und kreatives Freizeitprogramm fernab von kommerzieller Bedürfnisbefriedigung, Leistungsdruck und Rivalitätsdenken. <Homepage> | <Facebook>
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