Artenvielfalt: Erleben, erforschen und schützen – „Citizen Science“ im Zoo
(geg – 3.5.25) Der Zoo Heidelberg begeistert nicht nur mit exotischen Tieren, sondern setzt auch Maßstäbe im Natur- und Artenschutz vor der eigenen Haustür. Als strukturreicher Lebensraum bietet der Zoo zahlreichen heimischen Wildtieren wie Bienen, Schmetterlingen, Fröschen und seltenen Käfern sichere Rückzugsorte. Besucher können mit Citizen-Science-Apps wie iNaturalist selbst zur Forschung beitragen und heimische Arten erfassen. Jede Beobachtung liefert wertvolle Daten, die helfen, die Vielfalt der Natur besser zu verstehen und zu bewahren.
Mitforschen leicht gemacht
Welche Wildtiere und Insekten leben mitten im Zoo? Wie können sie besser geschützt werden? Dank moderner Apps und KI-gestützter Fotoerkennung wird Naturforschung zum Kinderspiel. Wer seine Entdeckungen hochlädt, unterstützt aktiv den Natur- und Artenschutz. Joshua Förg, Kurator für Wildtiermanagement im Zoo Heidelberg, betont: „Citizen Science verbessert unsere Datenbasis erheblich. Jede Beobachtung zählt und hilft, Arten gezielt zu schützen.“
Wildvogel-Monitoring: Einblicke ins Leben der Singvögel
Ein Highlight der Forschungen ist das wissenschaftliche Wildvogel-Monitoring in Kooperation mit der Vogelwarte Radolfzell. Mit kleinen Ringen an den Beinen werden Singvögel individuell markiert, um Wanderbewegungen, Lebensräume und Populationsentwicklungen zu erfassen. Besucher können selbst Teil dieses Projekts werden: Abgelesene Ringnummern lassen sich über Euring.org melden – ein spannender Beitrag zum Schutz der heimischen Vogelwelt.
Gärtnern für die Artenvielfalt
Auch die naturnahe Parkgestaltung spielt im Zoo Heidelberg eine zentrale Rolle. Frühblüher wie Kornelkirsche und Winterjasmin spenden schon im zeitigen Frühjahr Nahrung für Insekten. Später blühen Mandelbäume und Zehntausende Frühjahrsblumen, bewusst mit ungefüllten Blüten, die für Wildbienen und Schmetterlinge zugänglich sind. Gärtnerin Vera Schwenn erläutert: „Unsere Pflanzen sollen nicht nur schön aussehen, sondern echten Mehrwert für Insekten bieten.“
Wilde Ecken als Rettungsinseln
Einige Bereiche im Zoo bleiben bewusst naturbelassen: Hier entstehen wertvolle Lebensräume für Eisvögel, Siebenschläfer und seltene Insekten wie den Körnerbockkäfer. Totholz wird nicht entsorgt, sondern gezielt liegen gelassen – für viele Tiere überlebenswichtig. Joshua Förg betont: „Was aufgeräumt wirkt, ist oft ein toter Raum für die Natur.“
Jeder kann helfen
Ob durch eigene Naturbeobachtungen, das Melden von Vogelringen oder die Förderung naturnaher Grünflächen: Der Zoo Heidelberg zeigt eindrucksvoll, wie jeder Einzelne zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen kann. Denn nur was wir kennen, können wir schützen.
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