Arul Lourdu Jubiläum: 700 Geistliche Worte und jetzt stimmlos

Pfarrer Arul Loudu erhält anläßlich seiner Verabschiedung aus Leimen die Stadtmedeaille in Gold verliehen
(fwu – 21.2.25) Mit der am Sonntag bevorstehenden Veröffentlichung seines 700. „Geistlichen Wortes“ erreicht Pfarrer Arul Lourdu einen bemerkenswerten Meilenstein. Über fast 14 Jahre hinweg hat er seine Gedanken und Überlegungen zu Glauben, Moral und gesellschaftlichem Wandel in prägnanter Form als Video bei uns veröffentlicht und einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Seine Texte, stets getragen von einer tiefen Verwurzelung im christlichen Glauben, haben viele Gläubige begleitet und inspiriert.
Die wöchentlichen Videos seit Oktober 2011 (!!) waren für viele Leser eine verlässliche Konstante, eine Quelle der Besinnung und geistlichen Stärkung. Doch nun, in einer unerwarteten Wendung, ist die Stimme, die über Jahre hinweg Woche für Woche im Video zu den Menschen sprach, verstummt – zumindest im politischen Sinne. Ein bürokratisches Hindernis hat Lourdu daran gehindert, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Die notwendigen Unterlagen erreichten ihn in seiner indischen Heimat nicht rechtzeitig, sodass eine Teilnahme an der Wahl unmöglich wurde.
Die Ironie dieser Situation ist kaum zu übersehen: Ein Mann, der in 700 Videos in seiner Kolumne unermüdlich seine Stimme erhoben hat, bleibt nun ausgerechnet bei einer demokratischen Wahl stumm. Das Votum, das er als Bürger und Demokrat hätte abgeben wollen, wurde durch organisatorische Schwierigkeiten verhindert. Dabei hatte er alle erforderlichen Schritte rechtzeitig eingeleitet und gehofft, trotz der Distanz zu Deutschland am politischen Geschehen teilhaben zu können. Doch das Zusammenspiel zwischen Postwegen, Bürokratie und administrativen Abläufen führte zu einem Ergebnis, das der Geistlichkeit ebenso fremd ist wie der Demokratie: Sprachlosigkeit.
Trotz dieser Unwägbarkeiten bleibt sein Engagement ungebrochen. Wer 700 Mal das „Geistliche Wort“ formuliert hat, wird sich von äußeren Widrigkeiten kaum entmutigen lassen. Seine Stimme wird weiterhin gehört werden – wenn auch in anderer Form.
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