Aufruf der Flüchtlingshilfe Leimen und der evangelischen Kirche
(ev – 24.8.16) Die Notunterkunft in der Travemünder Str. 2 leert sich. Von 500 Bewohnern sind wir nun bei 250, die nächsten Transfers stehen bevor. Wir haben die letzten Monate genutzt, um mit den Männern zu erfassen, welche Schulbildung, welche Berufe, welche Arbeitspläne sie haben.
Rund 15 HelferInnen haben ehrenamtlich beim Deutsch-Lernen unterstützt, die Deutschkenntnisse sind bei vielen schon recht gut. 30 Flüchtlinge, die zu Hause an der Universität waren, sind auf dem Wege zum Weiterstudium in Deutschland. Viele andere waren bei Maßnahmen der Arbeitsagentur, haben Praktika hinter sich, sind in der Ausbildung als Altenpflegehelfer oder vor dem Start zur Ausbildung in Handwerksberufen. Wie sie uns versichern, sind und waren sie gerne in Leimen und hatten das Gefühl, bei vielen willkommen zu sein.
Unser Hauptaugenmerk gilt nun den rund 70 Familien und deren Kindern im AppartInn und in den Unterkünften der Anschlussunterbringung. Die Kinder sind seit einigen Monaten fast vollständig eingeschult und reden schon Deutsch. Die Eltern sind im Deutsch- oder Integrationskurs oder im Praktikum. 15 Helferinnen kümmern sich um die Kleinkinder mit spielerischem Deutschlernen. Andere unterstützen die Erwachsenen beim Deutschlernen und bei der Arbeitssuche. Neu ist für uns die Begleitung bei der Wohnungssuche. Leider herrscht große Skepsis bei den Vermietern, die die Menschen nicht so gut kennen wie wir.
Die Familien benötigen für eine gelingende Integration Anschluss an MitbürgerInnen! Deshalb legen wir Ihnen diesen Aufruf ans Herz:
Möchten Sie gerne einen Flüchtling oder eine Flüchtlingsfamilie bei der Integration in Deutschland unterstützen, haben aber nur begrenzt freie Zeit übrig, dann können Sie als Freizeitbegleiter oder Freizeitbegleiterin helfen. Bei gemeinsamen Unternehmungen, seien es Sport, Spiel, Besichtigungen und Vieles mehr, lernen die Geflüchteten am besten unsere Lebens- und Verhaltensweisen kennen und das, was uns in Deutschland wichtig ist.
Damit leisten Sie einerseits einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft und andererseits lernen Sie unendlich viel Interessantes aus einer anderen Welt kennen. Die alltäglichen Fragen Ihrer Schützlinge können Sie an die erfahrenen HelferInnen der Flüchtlingshilfe Leimen weitergeben. Diese kümmern sich weiter darum oder unterstützen Sie, wenn Sie selbst weitergehend helfen möchten. Begleitend gibt es das Angebot einer auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Seminarreihe der VHS.
Wir hoffen, Ihr Interesse geweckt zu haben! Bitte, melden Sie sich per Mail an info@flüchtlingshilfe.de oder telefonisch bei Familie Riemann 06224 77649.
Ihre lokale Internetzeitung für Leimen, Nußloch, SandhausenKurz-URL: https://leimenblog.de/?p=82839
Ein kleines Verständnisproblem:
Warum sollten wir „Flüchtlinge“ integrieren wollen?
Integrieren können sich nur Einwanderer (Bringschuld). „Flüchtlinge“ sind aber keine Einwanderer.
„Flüchtlinge“ verlassen Deutschland, wenn ihr Status abgelaufen ist. Es gibt für diese Menschen keine Zukunft in Deutschland.