Aus der Serie „Besondere Bäume“ – Pilzbuche im Odenwald

Der holzzersetzende Zunderschwamm hat sich im gesamten Stamm aus-gebreitet. Die zahlreichen Fruchtkörper lassen vermuten, dass das Innere des Baums von Pilzgeflechten intensiv durchdrungen ist

(rnk – 12.11.22) Im Rahmen der Serie „Besondere Bäume“ stellt das Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises heute eine außergewöhnliche Buche vor: Der Stamm des rund 30 Meter hohen, etwa 150 Jahre alten Baumes ist mit fast 40 sogenannten Pilzkonsolen besetzt.

Die „Pilzbuche“ steht in einem Privatwald in der Nähe von Lampenhain im Odenwald. Die auf dem Bild zu sehenden Pilzfruchtkörper gehören zum Zunderschwamm. Der Zunderschwamm kann bis zu 30 Jahre alt werden und gilt als Schwächeparasit, da er häufig geschwächte oder kranke Bäume befällt. „Würde diese Buche an einer Straße stehen, müsste man sie fällen“, verweist der zuständige Revierförster Markus Stähle auf den Konflikt zwischen Naturschutz und Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden hin. „Der Zunderschwamm baut im Baum vermehrt das Lignin ab, was für die Festigkeit sorgt. Ohne das Lignin bricht der Baum früher oder später zusammen. Gerade dicke Bäume in der Zerfallsphase, so wie diese Buche, sind für viele Tiere besonders interessant. Da sich der Baum abseits der Wege im Wald befindet und von ihm aktuell keine Gefahr ausgeht, wird er deshalb der Natur überlassen.“

Die ungefähr 30 Meter hohe und etwa 150-jährige Buche in der Nähe von Lampenhain ist Lebensraum für viele verschiedene Pilze, Moose und Insekten.

Ein Teil der Krone ist bereits abgestorben, einige Äste sind abgebrochen und auf den Waldboden gefallen. Beim Zersetzungsprozess sind viele unterschiedliche Organismen beteiligt, die das Holz zerkleinern, abbauen und sich davon ernähren. Im Waldboden reichern sich übrig gebliebene und ausgeschiedene Nährstoffe wieder an. Der Regen und die Witterung spielen dabei ebenfalls eine wichtige Rolle. „Auch wenn der aktuelle Zustand der Buche aus ökologischer Sicht äußerst wertvoll ist, lässt sie sich nicht konservieren. Unsere Wälder unterliegen einer natürlichen Dynamik. In 15 oder 20 Jahren wird von dem Baum vermutlich nicht mehr viel übrig sein. Aber so lange kann man sich von diesem Schmuckstück noch beeindrucken lassen“, erklärt Revierförster Stähle.

Wer den beeindruckenden Baum bestaunen möchte, findet ihn unter den Koordinaten 49°29’19.1″N 8°45’53.0″E beziehungsweise 49.488639, 8.764722. Bei Anfahrt mit dem PKW bietet sich der Wanderparkplatz „Potsdamer Platz“ als Ausgangspunkt an. Er liegt zwischen Wilhelmsfeld und Lampenhain im Odenwald.

Weitere besondere Bäume, ihre Geschichte und ihre genauen Standorte sind übrigens im Internet unter www.rhein-neckar-kreis.de/besonderebaeume abrufbar.

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