Ausflugsziele: Burg Guttenberg und Deutsche Greifenwarte im Kraichgau
Über hundert Adelsgeschlechter entstammen den Dörfern und Städtchen des Kraichgau. Dabei sind mehr als 150 Adelssitze in der Region nachgewiesen. Neben den bekannten Sehenwürdigkeiten wie Schloss Bruchsal, Burg Steinsberg, das Wasserschloss Eichtersheim oder in Bad Rappenau, existieren im Kraichgau jede Menge unbekannte, aber nicht minder interessante Burgen und Schlösser. Heute stellen wir Ihnen Burg Guttenberg vor:
Als einzige unzerstörte Burg am Neckar, als Deutsche Greifvogelwarte und Museumsburg und als Stammsitz der freiherrlichen Familie von Gemmingen-Guttenberg, seit 450 Jahren zeigt sich Burg Guttenberg über Neckarmühlbach als Apotheose der Burgenherrlichkeit. Sie ist Inbegriff der Ausflugsziele am Neckar und im Kraichgau.
Die Kernburg bildet trotz unterschiedlichster Bausubstanz aus mehreren Stilepochen ein einheitliches Ganzes voll Kraft und Würde. Auf etwa ovalem Grundriss, einen kleinen Hof umschliessend, drängen sich Bauteile vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Die ganze Anlage umgibt ein doppelter Zwinger mit sechs runden Ecktürmen verschiedener Stärke und Funktion.
Burg Guttenberg wird zwar erst 1296 urkundlich erwähnt, ist aber sicher schon hundert Jahre älter. 1296 war sie im Besitz des Konrad von Weinsberg. 1449 kauft Hans von Gemmingen die Burg für 6.000 Gulden; seitdem ist sie in ununterbrochenem Besitz dieser Familie.
Anziehungspunkte von Burg Guttenberg sind neben der weitsichtig über dem Neckartal angelegten Burgwirtschaft und der in ihrer Art einmaligen Greifvogelwarte auch das Burgmuseum. Besondere Beachtung verdienen die Wappenbücher und die „Holzbibliothek“, eine Sammlung von 90 Holzkästchen in Buchform, die, jeweils aus der betreffenden Holzart gefertigt, auf dem Buchrücken die Rinde und im Inneren Früchte, Samen, Blätter und andere botanische Erkennungsmerkmale enthalten. Die Kästen wurden von einem Mönch namens Candid Huber um 1780 angefertigt.
Nicht nur interessant für Kinder sind die großartigen Zinnfiguren-Dioramen, die u.a. zwei entscheidende Episoden aus dem Dreißigjährigen Krieg lebendig vor Augen führen: die Schlacht von Wimpfen 1622 und die Einnahme Heidelbergs durch General Tilly im Herbst des selben Jahres.
Die kleine gotische Burgkirche, am Waldhang gelegen, und Grablege der Burgherren, ist ebenfalls eine Besichtung wert.
Entfernung von Leimen: ca. 50 km
Weiterführende Links:
- Fotostrecke Burg Guttenberg <hier>
- Burg Guttenberg Homepage (mit Preisen und Öffnungszeiten)
- Deutsche Greifenwarte Homepage
- Wir danken der sehr informativen Seite „Leben im Kraichgau“ für Text und Bilder
Kurz-URL: https://leimenblog.de/?p=36949