Bezirkstag der JU Nordbaden: Positionspapier für eine generationengerechte Rentenreform verabschiedet
(pm – 19.9.25) Delegierte und Gäste aus dem gesamten Regierungsbezirk Karlsruhe kamen am Wochenende zum Bezirkstag der Jungen Union (JU) Nordbaden zusammen. Auch die JU Rhein-Neckar war stark vertreten. Bei der zweitägigen Tagung wählten die JU-Mitglieder einen neuen Bezirksvorstand und berieten ein umfassendes Positionspapier zum Thema Rente. Als Gäste konnte der JU-Bezirksvorsitzende Frederik Hübl die CDU-Bundestagsabgeordneten Yannick Bury und Marc Biadacz sowie den Bezirksvorsitzenden der CDU Nordbaden, Moritz Oppelt, begrüßen.
In seinem Rechenschaftsbericht zog Hübl eine Bilanz seiner Amtszeit. Die JU Nordbaden sei inhaltlicher Impulsgeber. Er hob zudem besonders die Bundestags- und Kommunalwahl hervor. Viele JU-Mitglieder seien in die Kommunalparlamente gewählt worden und aus den Reihen der JU kämen auch einige Bürgermeister. Hierdurch gestalte die JU gerade auch auf kommunaler Ebene die Zukunft mit und vertrete die Interessen der jungen Generation.
Lennart Christ ist neuer Bezirksvorsitzender der JU Nordbaden
Bei der anschließenden Neuwahl des Bezirksvorstandes kandidierte Hübl, der seit 2022 an der Spitze des Bezirksverbands stand, nicht für eine erneute Amtszeit. Die Delegierten dankten ihm für sein Engagement und seinen Einsatz in verschiedenen Funktionen für die JU Nordbaden mit langanhaltendem Applaus. Mit einem Ergebnis von 98,1 Prozent wurde Lennart Christ aus Mannheim zum neuen Bezirksvorsitzenden gewählt. In seiner Rede hatte der 27-jährige Maschinenbauingenieur den Fokus auf die wirtschaftliche Entwicklung im Land und notwendige Reformen gelegt. „Wir befinden uns seit über zwei Jahren in einer Rezession. Unser Land muss auf Wachstumskurs zurückkehren. Das ist entscheidend für die Lebens- und Berufsperspektiven junger Menschen“, so Christ. Hierfür seien ein massiver Bürokratierückbau, die Abschaffung des Bürgergelds und die Einführung einer neuen Grundsicherung sowie mutige Reformen gerade auch im Bereich der sozialen Sicherungssysteme notwendig. „Die Sozialversicherungsbeiträge dürfen nicht ausufern. Das ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Industriestandortes und eine Frage der Leistungsgerechtigkeit. Als JU haben wir hier klare Forderungen und Positionen aus Sicht der jungen Generation, die wir in die Debatte einbringen werden“, erklärte Christ, der auch Stadtrat in Mannheim ist.
Die JU Rhein-Neckar ist mit vier Mitgliedern ebenfalls stark im neugewählten JU-Bezirksvorstand vertreten. Sandra Wilhelm aus Dossenheim wurde zur Finanzreferentin, Kim Oppelt aus Neckargemünd zur Mitgliederreferentin, Nils Melkus aus Schwetzingen zum Pressereferenten und Joachim Weschbach aus Waibstadt zum Beisitzer gewählt. „Ich freue mich sehr über die hervorragenden Ergebnisse unserer Kandidaten für den Bezirksvorstand. Die JU Rhein-Neckar hat eine starke Stimme in der JU Nordbaden“, erklärte der Kreisvorsitzende der JU Rhein-Neckar, Lance Neidig.
Positionspapier zur Rente beschlossen: Rentenausgaben bremsen, Kinder als Grundlage eines umlagefinanzierten Systems berücksichtigen, Chancen des Kapitalmarktes nutzen und nicht beitragsgedeckte Leistungen auf den Prüfstand stellen.
In zwei Paneldiskussionen sprachen die JU-Mitglieder zudem über die Zukunft der Rente. Als Diskussionsteilnehmer konnte die JU Nordbaden Manuel Schmutz von der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg und Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg begrüßen. Im Anschluss berieten und verabschiedeten die Delegierten ein Positionspapier für eine generationengerechte Rentenreform. „Nach dem aktuellen Gesetzentwurf der Bundesregierung könnten die Bundesmittel an die Rentenversicherung bis 2031 um 49 Milliarden Euro und bis 2040 auf über 200 Milliarden Euro erhöht werden. Der Beitragssatz soll gleichzeitig auf 20,3 Prozent bis 2031 und 21,4 Prozent bis 2040 bei sinkendem Rentenniveau ansteigen.
Die aktuellen Rentenpläne sind weder generationengerecht noch tragfähig. Wir brauchen den Mut für eine tiefgreifende Rentenreform, die die Lasten gerecht zwischen den Generationen verteilt“, so Neidig. Die JU fordert, den Nachhaltigkeitsfaktor bereits vor 2031 in der Rentenanpassungsformel wieder einzubeziehen, um demografische Lasten fair zwischen Erwerbstätigen und Rentnern zu verteilen. Außerdem spricht sich die JU dafür aus, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu knüpfen. Konkret soll für jedes Jahr höhere Lebenserwartung das Renteneintrittsalter um acht Monate erhöht werden. Erwerbstätige Kinderlose sollten künftig einen höheren Beitragssatz zahlen und Bestandsrenten um einen Abschlag korrigiert werden. Zudem sollten aus Sicht der JU nicht beitragsgedeckte Leistungen in der gesetzlichen Rentenversicherung wie die Mütterrente auf den
Prüfstand gestellt werden.
Der JU zufolge ist etwa die Mütterrente wenig zielgenau bei gleichzeitig hohen Kosten für die Beitragszahler. Die JU fordert daher in der Abwägung zwischen den gesamtgesellschaftlichen Kosten und dem Nutzen eines halben Entgeltpunktes für Berechtigte, die Mütterrente I und II auszusetzen und die Mütterrente III nicht einzuführen. Nicht beitragsgedeckte Leistungen sollten zudem vollständig aus Steuermitteln finanziert werden. Schon heute reichen die Bundeszuschüsse nicht aus, um die nicht beitragsgedeckten Leistungen zu decken. Diese Kosten tragen die gesetzlich Rentenversicherten. Darüber hinaus fordert die JU, die betriebliche Altersversorgung verpflichtend einzuführen. Als ein Standardprodukt soll ein öffentlicher, breit diversifizierter Fonds mit niedrigen Verwaltungskosten eingerichtet werden. Hier sollen Zahlungen ohne ausdrücklichen Widerspruch eingezahlt werden. „So können mehr Menschen von den Chancen des Kapitalmarktes profitieren und das Alterseinkommen stabilisieren“, erläutert der JU-Kreisvorsitzende Lance Neidig. Auch die private Altersvorsorge soll im Sinne der Verbraucher gestärkt werden. Die JU fordert ferner die Renteninformation weiter zu verbessern und die Finanzbildung in Deutschland zu stärken. „Mit diesen umfassenden Vorschlägen könnten wir für eine generationengerechte Rente für die Zukunft sorgen“, so Neidig.
Zum Abschluss des Bezirkstages stimmte Christ die JU-Mitglieder auf die anstehende Landtagswahl im März nächsten Jahres ein. „Die meisten von uns kennen nur Winfried Kretschmann als Ministerpräsidenten. Es wird Zeit für einen Wechsel und eine CDU-geführte Landesregierung, die neue Impulse für unser Land setzt. Winfried Kretschmanns Erbe ist bei Manuel Hagel in den besten Händen. Ich freue mich auf den Landtagswahlkampf und die Arbeit in den nächsten Monaten“, erklärte Christ und dankte den Delegierten für das Vertrauen. Der neue Bezirksvorsitzende kandidiert im nächsten Jahr im Wahlkreis Mannheim-Nord für den Landtag.
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