Bioabfall-Vergärungsanlage – Ein weiterer Baustein für den Klimaschutz
„Der Rhein-Neckar-Kreis hat beim Klimaschutz eine Vorbildfunktion“, so bezeichnete Fraktionsvorsitzender Bruno Sauerzapf seinen Beitrag zu den Beschlüssen des Kreistags und zu den Verträgen für den Bau einer Bioabfallvergärungsanlage. Rein formal sind es Entscheidungen über komplexe vertragliche Grundlagen, jedoch enthalten sie das „Go“ für den Bau der Bioabfallvergärungsanlage.
Der Rhein-Neckar-Kreis hat bereits drei Jahre vor der gesetzlichen Verpflichtung die BioEnergieTonne im Jahre 2012 zum Einsammeln der Bioabfälle mit anschließender Kompostierung eingeführt. Nunmehr gilt es, die bisherige Kompostierung mit der Nutzung regenerativer Energien zur Reduzierung der Treibhausgasbelastung zu maximieren.
Nun zur geplanten Anlage. Ganz einfach erklärt, das Input besteht aus Bioabfällen, das Output sind Wasser, Biogas und Kompost. In einer hochkomplexen Anlage werden die Bioabfälle nahezu vollständig und umweltfreundlich entlastet. Die Prämisse ist, dass wegen der Trocknung der Gärreste keine flüssigen Gärreste entstehen, die kaum von den Landwirten akzeptiert werden. Deshalb ist es richtig, die Gärreste als Ganzes möglichst vollständig energetisch auszunutzen, bevor er als Kompost aufs Feld ausgebracht wird.
Diese System ist wesentlich umweltfreundlicher als die bisherige reine Kompostierung. Denn bei der Kompostierung entsteht Methan. Ein Molekül Methan ist beispielsweise 25 Mal klimaschädlicher als ein Molekül Kohlendioxid. Durch die Verbrennung von Methan entsteht CO2 und Wasser, was im Ergebnis zu einer geringerer Treibhausbelastung führt..
Das vorgeschlagene Projekt hat zahlreiche Vorteile:
- Durch den Mitgesellschafter Remondis, der bereits zahlreiche ähnliche Anlagen betreibt, wird bereits vorhandenes privates Know-how genutzt.
- Die geplante Anlage ist abgekapselt, so dass keine Geruchsbelästigungen entstehen.
- Es entstehen 15 neue Arbeitsplätze
- Der Abstand von der Bebauung beträgt 1000 Meter.
- Die Anlage hat eine gute Verkehrsanbindung.
- Die Abwärme des bestehenden Biomasseheizkraftwerks wird genutzt.
- Es ist eine jährliche Kapazität von 60.000 t geplant (derzeit fallen ca. 45.000 t) an.
- Die freiwillige Einführung ohne Anschluss- und Benutzungszwang hat sich bewährt, weil dadurch weniger Störstoffe im Biomüll vorhanden sind.
- Die Investitionen werden bei der Bioabfall-Vergärungsanlage auf 42 Millionen € und bei der Biogasanlage auf drei Millionen Euro prognostiziert.
- Die Verwertungskosten des Biomülls belaufen sich auf maximal 110 € je Tonne.
- Der Absatz sowohl des Biogases (Stadtwerke Sinsheim und MVV) als auch des Kompostes (Fa. Remondis) ist gesichert.
Fazit:
- Gesetzliche Vorgaben werden erfüllt
- Privatwirtschaftliches Knowhow wird genutzt
- Kreis hat in allen Gesellschaften die Mehrheit und kann seine Interessen durchsetzen
- Die Vermarktung des Biogases und des Kompostes ist gesichert
- Das Biomassekraftwerk ist nunmehr bei der Wärmeerzeugung ausgelastet
Ein großes Kompliment sprach der Fraktionsvorsitzende für die ausgezeichnete Arbeit aller Beteiligten, insbesondere des Geschäftsführers Peter Mülbaier, aus. Die Arbeit vierdient die Note 2 +: Die Note 1 + wird allerdings erst dann erteilt, wenn die Anlage reibungslos funktioniert.
Umwelt- und Klimaschutz werden durch dieses Projekt realisiert. Die CDU-Kreisrätinnen und –Kreisräte stimmen deshalb den sehr gut ausgearbeiteten vertraglichen Grundlagen zu.
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