Pfarrer Arul Lourdu – Die Biographie
Arul Lourdu wurde am 26.06.1969 in einem Land religiöser Vielfalt und multikulturellen Reichtums geboren: in Indien, genauer im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Von Kindheit an wurde ich beeinflusst durch die alten Traditionen der Tamilen und ich wuchs in einer tief religiösen Umgebung auf. Von uns vier Söhnen pflegte meine Mutter zu sagen, zwei ihrer Söhne seien für Gott und die anderen zwei für die Familie. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als meine Mutter mich regelmäßig am frühen Morgen für die Messe weckte und ich dann im Halbschlaf mit ihr zur Kirche ging. Das war die erste Richtungsweisung, Gefallen am Priesterleben zu finden.
Mein Abitur habe ich im Jahr 1986 absolviert und danach Chemie studiert. Meine College-Jahre waren interessant und ausgefüllt. Während dieser Zeit dachte ich ernsthaft nach über das Zeugnis der Priester und vieler Christen für die Werte des Evangeliums.
Mein Einsatz in AICUF (All India Catholic University Federation), in der Vinzenz-von-Paul-Gesellschaft und meine Aktivitäten für Menschen im Kampf um ihre Rechte forderten mich heraus, und ich trug mich ernsthaft mit dem Gedanken, mich ganz für das Volk einzusetzen. Inzwischen verstärkte mein Aufenthalt bei den Menschen in Südkorea mein Interesse, etwas Gutes zu tun oder teilzunehmen am Friedensprozess in der Welt. Ich nahm mir ein Jahr, um diese Überzeugung zu überdenken und mir zu eigen zu machen; ich verbrachte dieses Jahr damit, einige Priester und Weise des Hinduismus und des Christentums zu treffen. Andererseits spürte ich auch das Verlangen, mich niederzulassen, nachdem ich die Voraussetzungen hatte, Militäroffizier oder Chemiker zu werden. Schließlich entschloss ich mich aber doch für das Priestertum.
Kirchlicher Werdegang und Studium
Ich bin dann bei den Steyler Missionaren eingetreten. Nach den üblichen Ausbildungen wie Juniorat und Noviziat habe ich Philosophie, Völkerkunde und Theologie studiert. Vor dem ewigen Gelübde entschied ich mich, das Kloster zu verlassen und nach Deutschland, in die Erzdiözese Freiburg zu gehen. So kam ich im Jahr 1999 nach Deutschland. Zuerst war die propädeutische (vorbereitende) Phase, während der ich mit Menschen mit geistiger Behinderung in Freiburg gearbeitet habe und für einige Zeit in Israel war.
In Mudau im Odenwald war ich ein halbes Jahr als Praktikant in der Gemeinde tätig, um die deutsche Kirche besser kennen zu lernen. Ein Anerkennungsjahr in Theologie an der Uni Freiburg schloss sich an. Das Gemeindejahr verbrachte ich in Karlsruhe-Mühlburg. Am 15. Dezember 2002 wurde ich dann zum Diakon in St. Peter im Hochschwarzwald geweiht und 18. Mai 2003 durfte ich im Münster in Freiburg meine Priesterweihe feiern.
Meine erste Kaplanstelle war am schönen Bodensee in Markdorf. Drei Jahre lang habe ich dort wunderbare Erfahrungen sammeln können. Ab September 2006 war ich Kaplan in Wiesloch. Neben meiner Tätigkeit als Kaplan arbeitete ich als Dekanatsjugendseelsorger und Gefängnisseelsorger.
In diesem Jahr habe ich mein Pfarrexamen absolviert. Das Thema meiner schriftlichen Arbeit lautete: „Jesus Christus in den Religionen – Mystik als Dialogperspektive“. Mein Wunsch, für immer in Deutschland, in der Erzdiözese Freiburg zu bleiben, führte mich dazu, auch die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen. Seit dem 22. Februar 2008 bin ich nun deutscher Staatsbürger.
Seit Mai 2008 war ich in der Seelsorgeeinheit Leimen und nun bin ich in der großen Seelsorgeeinheit Leimen-Nußloch-Sandhausen angekommen. Die Lebensreise geht weiter ….
Pfarrer Arul Lourdu
Feierliche Investitur von Pfarrer Arul Lourdu für St. Aegidius und St. Bartholomäus
Im vergangenen Oktober wurden die beiden Seelsorgeeinheiten Leimen-Nußloch-Gauangelloch und Sandhausen-St.Ilgen zur neuen großen Seelsorgeeinheit Leimen-Nußloch-Sandhausen zusammengeschlossen. Noch stand aber die Investitur von Pfarrer Arul Lourdu für seine beiden neuen Gemeinden St. Aegidius St. Ilgen und St. Bartholomäus Sandhausen aus – die 16 offizielle Amtseinführung im Auftrag von Erzbischof Robert Zollitsch, die nun von Jürgen Grabetz, dem neuen Dekan des Dekanats Wiesloch, in der Dreifaltigkeitskirche in Sandhausen vollzogen wurde.
Als für den Anlass wie geschaffen bezeichnete Dekan Grabetz die Lesungen und das Evangelium dieses 15. Sonntags im Jahreskreis, deren zentrales Thema „Sendung“ er auch in den Mittelpunkt seiner Predigt stellte. Anhand von vier Fragen füllte er den Sendungsauftrag mit Inhalt: wer sendet einen Pfarrer, zu wem und zu was, und was trägt zum Gelingen dieser Sendung bei?
Formal ist der Erzbischof der Sendende, aber eigentlich sei es Jesus selbst, dem jeder Priester bei der Priesterweihe sein Leben anvertraut habe – mit all seinen Talenten und Fähigkeiten, aber auch Fehlern und Schwächen, Fragen und Zweifeln. Es sei eine spannende und herausfordernde Aufgabe für einen Pfarrer, das Leben und den Glauben mit Menschen in allen Lebenslagen zu teilen, in schönen Augenblicken und schweren Zeiten. Doch dabei sei er als Pfarrer nicht alleine, sondern könne auf seine haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter, ja die Gesamtheit der Gläubigen in den Gemeinden vertrauen – denn eigentlich sei jeder gläubige Mensch von Jesus gesandt, um von seiner Botschaft Zeugnis zu geben und den Glauben zu leben. Die Aufgabe eines Pfarrers sei, die Charismen, die Gott den Menschen geschenkt hat, zu entdecken und zu entfalten und so ein buntes Bild des Lebens und des Glaubens in seiner Gemeinde zu gestalten. Im Dialog mit den Gläubigen gelte es, Lösungen für Fragen unserer Zeit zu finden und an der Einheit der Kirche zu bauen. Zum Gelingen des Sendungsauftrags gehören für Dekan Grabetz Mut, auf Menschen zuzugehen, Offenheit, Ehrlichkeit, Liebe zu den Menschen, Freude an ihren Talenten und vor allem Vertrauen in Gott und seine Liebe.
Im Anschluss an die Predigt verlas Dekan Grabetz die Investitururkunde und überreichte sie an Pfarrer Lourdu, der als Zeichen der Bestätigung seines Auftrags das Glaubensbekenntnis sprach. Aus den Händen der beiden Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Beatrice Hofmann und Michael Wannenmacher erhielt er die Schlüssel der seiner Führung nun anvertrauten Kirchen und Kindergärten.
Die politischen Gemeinden waren durch Oberbürgermeister Wolfgang Ernst aus Leimen, Amtsleiter Uwe Sulzer aus St. Ilgen und Bürgermeister Georg Kletti aus Sandhausen vertreten, die evangelische Kirche durch Gemeindediakonin Ute Dumke. Den feierlichen musikalischen Rahmen gestalteten die Kirchenchöre beider Gemeinden gemeinsam unter dem Dirigat von Markus Zepp mit Melanie Jäger an der Orgel.
Am Ende des gut besuchten Festgottesdienstes bedankte sich Pfarrer Lourdu für die Grußworte und sprach besonderen Dank seinen zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern aus, ohne deren Unterstützung er der Fülle seiner vielfältigen Aufgaben nicht gerecht werden könne.
(Aus dem Pfarrbrief der kath. Seelsorgeeinheit: 1468 – Pfarrbrief Nr 8 August 2012)
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