„Bolt-Ente“: Super Start aber dann mit Orientierungsschwierigkeiten – von Friedrich-Wilhem Uthe
Der fröhliche Höhepunkt des Kerwesonntags in St. Ilgen war das inzwischen bereits traditionelle Entenrennen des MGV auf dem Leimbach. Im Vorfeld der Kerwe und auch am Stand des MGV konnten kleine Badeenten erworben werden. Für das Rennen auf dem Leimbach zwischen Theodor-Heuss-Straße und Bahnhofstraße erhielt jede Ente dann eine Startnummer und der „Entenhalter“ wurde registriert. Für die vier schnellsten Enten waren von Sponsoren attraktive Preise ausgelobt worden.
Eine große Schar von Anhängern der Sportart Entenrennen versammelte sich pünklich auf der Brücke über den Leimbach und wartete gespannt auf den Beginn des Schwimmwettbewerbs. Während die meisten Enten in klassischem „gelb“ an den Start gingen, waren andere liebevoll bemalt, geschminkt oder gar gänzlich umgefärbt worden.
Star des Event war ganz klar eine schwarze Ente mit Namen „Usain Bolt“, die sogar einen eigenen Fanclub mitbrachte! Diese „Ultras“ waren mit Plakaten und diversen Lärminstrumenten bewaffnet und absolut siegessicher! Was Speedy Gonzales bei den Mäusen, sei ihr Usain bei den Enten, so ihre einhellige Meinung. Der Ankauf dieser Spitzenente (und die dafür wahrscheinlich bezahlte Ablösesumme) waren durch Sponsoren aufgebracht worden, die nun natürlich Leistung sehen wollten.
Unmittelbar nach dem Start der ca. 50 Rennenten setzte sich denn auch Favorit Bolt erwartungsgemäß unter großem Jubel seiner Fans an die Spitze. Allerdings mangelte es ihm an dem überaus wichtigem Orientierungssinn in diesem fremden Gewässer. Mit Höchstgeschwindigkeit vergeudete er seine Kraft in Strudeln und Untiefen und bliebt sogar hängen. Immer mehr Enten blieben auf der Strecke, obwohl die Ufer des Leimbachs seitens der Stadt extra für diesen sportlichen Höhepunkt der Kerwe gemäht worden waren und keine hohen Gräser in’s Wasser hingen.
Am Ziel war das Feld weit auseinander gezogen und es schien lange Zeit fraglich, ob überhaupt eine Ente es bis in’s Ziel schaffen würde. Doch mit letzter Kraft erreichten dann unter dem frenetischen Jubel der Zuschauer einige Enten das Ziel, die Gewinner konnten identifiziert und alle Enten aus dem Wasser gefischt werden. Alle Enten? NEIN, die einzige rote Ente des Wettbewerbs schien ein anderes Ziel als hohe Geschwindigkeit zu haben. Sie mogelte sich gekonnt an den Enten-Einfängern vorbei und erreichte so die Freiheit.
Bürgermeisterin Claudia Felden und Kerweborscht Dieter Sterzenbach zeigten sich von der großen sportlichen Leistung der Enten und dem Engagement ihrer Besitzer, Trainer und Fans sichtbar begeistert. Dieses Rennen wird auch im nächsten Jahr wieder viele Zuschauer finden! Die Siegerehrung wurde anschließend auf der großen Bühne vor dem Rathaus vorgenommen, wo auch die Preise in Empfang genommen werden konnten.
(Das hervorgende Rennvideo wurde von Townmaster erstellt!)
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