Bruno Sauerzapf:
500 Mal Sehen und Hören

Pfarrer Arul Lourdu, katholische Seelsorgeeinheit Leimen-Nußloch-Sandhausen, hat sich seit nunmehr exakt 500 Wochen den Herausforderungen der digitalen Mediengesellschaft mit Bravour gestellt. Regelmäßig seit fast  einem Jahrzehnt wird sein „Wort zum Sonntag“ von „Leimen Lokal“ in Wort und Bild ausgestrahlt, ein kleines Jubiläum sozusagen.

Bruno Sauerzapf

Wozu dient dieses Sehen und Hören auf weite Entfernungen? Den meisten von uns wird es wohl nur ein unterhaltsames Spiel sein, eine Erholung nach anstrengendem Tagwerk, ein belebender und anregender Blick in andere Welten, die Versetzung in eine Wirklichkeit, die reicher und kraftvoller ist als die unseres Alltags.

Ist nun das Fernsehen und das Fernhören geeignet, uns dabei wirklich zu helfen? Diese Frage enthält, wenn man sie gründlich bedenkt, das schwere Problem unserer ganzen gegenwärtigen Kultur. Haben wir wirklich einen Gewinn zu verzeichnen?

Wir alle sind nach dem schönen Goethewort „zum Sehen geboren, zum Schauen bestellt“. Aber sehen wir wirklich, hören wir wirklich? Haben wir ein Auge für Gottes wunderbare Welt und ein Ohr für ihre Klänge? Wie manche Schönheit gibt es, an der wir gleichgültig und unberührt vorbeilaufen, wie manchen verlorenen Klang, für den wir kein Ohr haben.

Helfen uns Film und Fernsehen dazu, dass unsere Augen dafür freier, sensibler werden? Um bereit zu sein zum Sehen und zum Hören, dazu bedarf es einer bestimmten Haltung, zu der wir uns entschließen müssen. Film, Funk und Fernsehen können, wie wir alle wissen, auch das Gegenteil bewirken: Sie können Auge und Ohr abstumpfen lassen für das echte Sehen und Hören. Aber es muss nicht so sein. Diese Abstumpfung ist kein automatisch wirkendes Gesetz. Sie ist der Entscheidung und Freiheit des Menschen unterstellt.

Wir müssen also die Frage, ob wir sehende Augen und hörende Ohren haben, als Entscheidungsfrage an uns heranlassen. Sie betrifft uns ja nicht nur vor dem Computer/Fernsehapparat, sondern in unserem ganzen Alltag und im Umgang mit den Menschen. Wenn uns die Bilder und Klänge unserer Welt nicht nur Mittel der Zerstreuung und des Genusses sind, sondern uns auch fordern und aufrufen, wenn wir ein Auge haben für ein gequältes Menschengesicht und ein Ohr für eine stille Klage, dann haben wir sehen und hören gelernt. Mögen wir das nie verlernen!

Deshalb danke ich Herrn Pfarrer Lourdu für seine wichtigen und nachdenklichen Beiträge im Internet und auf „Leimen Lokal“, und dem Redakteur Fitz Uthe für das regelmäßige Senden derselben.

Bruno Sauerzapf

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Kurz-URL: https://leimenblog.de/?p=138141

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