Bundesweiter Vorlesetag in Turm-Apotheke: Bürgermeisterin Felden las auf Loomarisch
(fwu – 25.11.15) Das Motto des Vorlesetages in Leimen war wohl: An ungewöhnlichen Orten aus ungewöhnlichen Büchern lesen. So zumindest interpretierte es Bürgermeisterin Claudi Felden, die in der Turm-Apotheke Passagen aus dem Loomarisch Wäddabuuch von Manfred Zugck vorlas. Keine einfache Aufgabe für eine „Zugereiste“ und für wirklich Fremde ein echter Zugenbrecher! Doch für jemanden, der wie Felden Mannheim seine Heimat nennt, trotzdem lösbar. So weit sind die beiden Dialekte ja nicht auseinander. Sie zumindest klang wie eine waschechte Loomarin beim Vorlesen des Windagedischt (=Wintergedicht) von Seite 616 es besagten Buches.
Die Überschrift ist für Hochdeutsche noch ohne Simultanübersetzer verständlich: „Hot’s vielleicht heit Nacht schun gschneit?“. Doch die vierte Strophe stellt schon höhere Anforderungen:
Äscht fähr’sch vor’m Haus ämool ä Schdiggl,
dann gejt’s zu dä Weibäigbiggl,
do iib iesch dann – noch oom Johr Pausä
ohnä zu schnalzä s’Nunnasausä!
Geschrieben sieht es sogar noch schwieriger aus, als es sich gesprochen anhört, odda?
Später am Abend hatte dann die FDP Leimen noch zum Vorlesetag um 18 Uhr in der Hirschgrundhütte eingeladen.
Auf dem Programm standen unter anderem Lyrik, etwa von Schiller und Rilke und Claudia Felden las aus einem Kriminalroman. Diesmal auf Hochdeutsch.
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