CDU-Kreistagsfraktion im Austausch mit LIGA der freien Wohlfahrtspflege

(pm – 29.4.23) Seit vielen Jahren treffen sich Vertreter der LIGA der freien Wohlfahrtsverbände und der CDU-Kreistagsfraktion zum Jahresgespräch. In diesem Jahr standen die Folgen der Energiekrise im Mittelpunkt des Gesprächs, denn viele bedürftige Bürger und Familien im Rhein-Neckar-Kreis sorgen sich um ihre Existenz und geraten in finanzielle Notlagen. Die CDU-Sprecherin im Sozialausschuss des Kreises, Inge Oberle, begrüßt die Anwesenden und erläuterte, dass der Vorsitz der LIGA alle zwei Jahre wechselt und dieses Jahr bei Bernhard Martin von der Caritas liegt.

Sonja Wawsczak vom DRK berichtete über die Kleiderstube in Weinheim. An zwei Standorten, in der Fußgängerzone und in der Weststadt, bietet die Kleiderstube ein Angebot für alle Bedürftigen: Es gibt kostenlose Kleidung und Haushaltstextilien. Über eine kleine Spende freut sich die DRK, um die Sachkosten zu tragen. Es werden auch gerne Kleiderspenden angenommen. Die Kleiderstube wird von ehrenamtlichen betreut und es werden immer mehr Menschen, auch viele Rentner, die die Kleiderstube aufsuchen.

Bernhard Martin von der Caritas berichtete über Tafel-Einrichtungen, die dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum haben: Nicht nur Lebensmittel von Läden, sondern auch Serviceclubs und Stiftungen spenden der Tafel Mittel, um bedürftige Menschen zu versorgen. Er informierte außerdem, dass nicht in allen fünf Planungsräumen des RNK-Erziehungsberatungsstellen vorhanden sind. Im letzten Jahr wurde hierzu eine Konzeption mit jährlichen Mitteln in Höhe von 2.067.600 € verabschiedet. Die Kosten werden bis 2025 einige Sprünge machen und die Förderung muss daher stufenweise angepasst werden. Eigenleistungen der Träger werden, so Martin, auch weiterhin in erheblichem Maße erforderlich sein.

Ein weiteres Thema war die Förderung der Fachberatungsstellen und der Tagesstätten für Wohnungslose. Hierfür sind in der Konzeption zur Wohnungslosenhilfe des Kreises 240.000 € pro Jahr vorgesehen, was von Martin begrüßt wurde. Es sei ein erster Schritt um die Personalausstattung in den Beratungsangeboten wie Fachberatungsstellen und Tagesstätten zu unterstützen, damit sie den geänderten Rahmenbedingungen und den veränderten Klientelstrukturen sowie der Zunahme an komplexen Problemlagen noch gerecht werden können. So können präventive Maßnahmen in den Beratungsangeboten weiter gestärkt werden. In Bezug auf die Klienten lassen sich aus Sicht des Trägers in den letzten Jahren einige Veränderungen beobachten. So wird eine Zunahme der Personen mit psychischen Erkrankungen bzw. psychischen Auffälligkeiten festgestellt, so dass ein umfangreicherer Beratungs- und Unterstützungsbedarf erforderlich ist.

Karl-Heinz Konnerth von der Diakonie berichtete über die Folgen der Energiekrise und über die Kosten für Bürger im Rhein-Neckar-Kreis, die sich um ihre Existenz sorgen. So soll bedürftigen Personen und Familien, die in eine finanzielle Notlage geraten sind, geholfen werden. Die beiden Kirchen schütten über die Caritas und Diakonie sämtliche Kirchensteuer-Mehreinnahmen wieder aus, die aufgrund der Besteuerung der 2022 ausgezahlten Energiepreispauschale entstanden sind. Auf Beschluss des Sozialausschusses des Kreises werden aus Mitteln der Sozialen Agenda weiterhin 100.000 € für einen Energiefonds zur Verfügung gestellt. Die Mittel werden jeweils zu 50.000 € an das Diakonische Werk und Caritasverband ausgezahlt. Dass sich der Landkreis auf diese Weise beteiligt, wurde von den Anwesenden begrüßt. Die Träger halten den Aufwand so gering wie möglich: Die Anträge werden durch die wohnortnahe Beratung ausgezahlt, d.h. die Prüfung und Bewilligung der Anträge und die Auszahlung der Mittel an die antragstellende Person oder direkt an den Energieversorger erfolgen durch das Diakonische Werk oder den Caritasverband Rhein-Neckar.

Moritz Limprecht vom PARITÄTISCHEN berichtete über den kürzlich aktualisierten Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbandes, der die Armutsquote von 16,9 % (+0,3) mit einem neuen deutschen Höchststand für das Jahr 2021 ausweist. Der Armutsbericht des Paritätischen bezeichnet jede Person als einkommensarm, die mit ihrem Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Einkommens liegt. Dem Armutsbericht liegt also das Konzept relativer Einkommensarmut zugrunde. Jeder siebte Mensch der in Deutschland lebenden Bevölkerung ist von Armut betroffen; bei Frauen über 65 ist es sogar fast jede fünfte. Besonders die Armut unter Kindern und Jugendlichen beträgt nicht mehr 20,8 %, sondern 21,3 %. Bei den Alleinerziehenden waren es 42,3 % statt 41,6 %.

Im bundesweiten Vergleich steht Baden-Württemberg noch vergleichsweise gut da (14,1%). In der Region Rhein-Neckar liegt die Armutsquote bei 15,4 % (+0,3). Auch die Altersnot nimmt immer mehr zu und es werden zunehmend Menschen, die bereits an oder unter der Armutsgrenze leben, bedürftig. Ebenso sei der Kreis der Senioren, die nun auf Hilfe angewiesen seien, nach wie vor groß. Der Schritt, Hilfe anzunehmen, sei jedoch für viele Menschen stark mit Scham behaftet, so Limprecht.


Mit (pm – Datum) als Redaktionskürzel versehene Artikel sind Pressemitteilungen (pm) von Parteien oder Organisationen, die wir i.d.R. als ungekürzter und uneditierter Originaltext veröffentlicht. Sie geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Die obige PM wurde von Michael Till Pressereferent der CDU-Kreistagsfraktion zur Veröffentlichung an Leimen-Lokal gesandt.


 

 

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