CDU Kreistagsfraktion informiert sich über Entwicklungen der Abfallwirtschaft

CDU-Kreistagsfraktion informiert sich über Entwicklungen der Abfallwirtschaft des Rhein-Neckar-Kreises – Restmüllmenge sinkt weiter / Biomüllmenge sehr wetterabhängig / AVR UmweltService GmbH beschäftigt sich mit Phosphor-Recycling

7543 - CDU KTF„Eine sehr gute Information ist die wichtigste Grundlage für richtige Entscheidungen“, begrüßte der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Bruno Sauerzapf, die zahlreich erschienenen CDU-Kreisrätinnen und Kreisräte zum Gespräch über die weitere Entwicklungen der Abfallwirtschaft des Rhein-Neckar-Kreises in der AVR-Unternehmenszentrale in Sinsheim nahe der Rhein-Neckar-Arena. Die sehr kompetenten Gesprächspartner waren die Geschäftsführerin der AVR Kommunal GmbH Katja Deschner und der Geschäftsführer der AVR UmweltService GmbH Peter Mülbaier
.
Anhand übersichtlicher Diagramme erläuterte Katja Deschner die Mengenentwicklungen bei den unterschiedlichen Abfallarten in den zurückliegenden Jahren. Während die Restmüllmenge im Rhein-Neckar-Kreis kontinuierlich abnimmt und in den vergangenen fünf Jahren um rund 20 Prozent bzw. 14.000 Tonnen/Jahr gesunken ist, stieg die gesammelte Biomüllmenge bis 2014 auf rund 40.000 Tonnen pro Jahr an und war nur im vergangenen Jahr leicht rückläufig. „Das war für uns zunächst überraschend denn die Zahl der aufgestellten BioEnergie-Tonnen stieg auch 2015 an, aber die Biomüllmenge sank. Deswegen haben wir den Sachverhalt genauer analysiert und festgestellt, dass sich der Rückgang auf den extrem trockenen Sommer zurückführen lässt. In diesem Zeitraum sind kaum Rasenschnitt bzw. Gartenabfälle angefallen, die einen großen Teil des Bioabfalls ausmachen. Mit Blick auf die sehr verregneten Monate Mai und Juni 2016 gehen wir allerdings davon aus, dass wir die Mengen in diesem Jahr locker wieder aufholen werden“, so Deschner optimistisch.

Rückläufig sind seit Jahren auch die in der GrüneTonnePlus gesammelten Wertstoffe, hier vor allem das Papier, wofür Deschner zwei Gründe benannte: „Zum einen wird in den letzten Jahren weniger Katalogware in Umlauf gebracht, große Versandhäuser versenden nur noch auf Anforderung oder sind wie QUELLE nicht mehr am Markt. Zum anderen gibt es eine wachsende Zahl von gemeinnützigen Altpapier-Sammlungen von Vereinen in den Gemeinden. Die über diese Sammlungen erfassten Mengen fehlen in der GrünenTonnePlus. Inzwischen arbeitet die AVR Kommunal GmbH mit 20 dieser Vereine zusammen, stellt die Logistik zur Verfügung und zahlt ihnen marktgerechte Altpapierpreise. Die gesammelte Schrott- und Elektroschrottmenge sind erstmals seit vielen Jahren wieder angestiegen. Zurückzuführen ist dies einerseits auf das geringere Interesse von „illegalen Sammlern“, da die Schrottpreise auf dem Weltmarkt erheblich gesunken sind, zum anderen aber auch darauf, dass die Sammeltermine nicht mehr vorab bekannt gegeben und nicht mehr vorhersehbar sind, da sie erst nach Anmeldung durch die Kunden von der Logistik festgelegt und persönlich mitgeteilt werden.

Peter Mülbaier berichtete ausführlich über den geplanten Bau einer Bioabfallvergärungsanlage am Deponistandort Sinsheim, in der sein Unternehmen zusammen mit Partnern ab dem Jahr 2019 aus den mit der BioEnergieTonne gesammelten Abfällen Biogas und unter Einbindung der im bereits vorhandenen Biomasseheizkraftwerk erzeugten Wärme hochwertigen Kompost herstellen wolle. „Es geht uns darum, echten Ökostrom anzubieten – von der Region, für die Region.“ In diesem Zusammenhang erläuterte er auch die neuen Produkte der AVR Energie GmbH, die von der Energieversorgung mit Wärme, Strom, Gas und Kälte über Energiedienstleistungen bis hin zu Ingenieurleistungen reichen: „Wir bieten einen Full-Service beim Energie-Contracting, also Planung und Bau, Finanzierung und Betrieb inklusive Wartung, Instandhaltung und Brennstoffbeschaffung sowie maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden, unter anderem auch die kreisangehörigen Städte und Gemeinden, die unsere Expertise nutzen wollen“, so Mülbaier.

Ein wichtiges strategisches Thema der AVR UmweltService GmbH ist das sogenannte „Klärschlamm-Phosphor-Reycling“. Der in Baden-Württemberg anfallende Klärschlamm enthält nicht unbeträchtliche Phosphor-Mengen und wird derzeit zu rund 94 Prozent thermisch über Mono- und Mitverbrennungsanlagen entsorgt. 62 Prozent hiervon werden außerhalb unseres Bundeslandes in sogenannten Mitverbrennungsanlagen mit Stein- und Braunkohle verbrannt. In Folge der Energiewende kommt es zunehmend zum Teillastbetrieb, was zu einem Rückgang der Verwertungskapazitäten führt.

Mülbaier geht davon aus, dass die Bedeutung des Phosphor-Recycling zukünftig erheblich wächst, zum einen aufgrund gesetzlicher Änderungen bei der Düngemittelverordnung und der Abfallklärschlammverordnung, zum anderen aber auch, weil es sich bei Phosphor um einen für die Düngemittelindustrie sehr wichtigen und teuren Rohstoff handelt.
Die AVR möchte daher in Sachen Phosphor-Recycling zum Vorreiter werden und somit verhindern, dass der phosphorhaltige Klärschlamm weiterhin außerhalb des Landes gefahren werden muss, sondern stattdessen im Rhein-Neckar-Kreis ausreichende, eigene Kapazitäten zur Klärschlammverbrennung und Phosphor-Rückgewinnung aufgebaut werden.

In seinen Schlussworten dankte Bruno Sauerzapf den beiden Referenten: „Heute konnten wir uns einen guten Eindruck davon verschaffen, dass die Zukunft der AVR bei Ihnen in den besten Händen liegt“, lobte er und sagte beiden Geschäftsführern die Unterstützung der CDU-Kreistagsfraktion zu. „Obwohl wir bestimmte Aufgaben in Gesellschaften ausgegliedert haben, ist es uns sehr wichtig, diese immer im Blick zu behalten“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende abschließend.

Michael Till, Brühl

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