Couscous mit Sailer-Torte und Feuerwerk in der fast fertig sanierten Brucker’sche Mühle

(fwu – 23.8.24) In der unscheinbaren Heltenstraße gegenüber des Brauerei-Eingangs verbirgt sich ein Stück Leimener Geschichte: die ehemalige Brucker-Mühle. Unter der fachkundigen Hand von Dietmar und Ruth Cramer nahezu fertig saniert, erstrahlt das historische Gebäude in neuem Glanz.

Die Couscous-Gruppe auf der Treppe, Familie Cramer auf der Bank.

Am vergangenen Dienstag gab es hier „Couscous mit Torte und Feuerwerk“ – doch damit ist durchaus kein exquisites arabisches Menü mit süßer Torte gemeint, sondern ein Familientreffen der besonderen Art!

Hier traf sich nämlich die sogenannte Brucker’sche „Couscous-Gruppe“(Cousins und Cousinen, dt. Vettern und Basen), eine Zusammenkunft von Nachfahren der letzten Müllerfamilie Brucker, erneut nach dem 2019-Treffen (Familiendetails dort), die Gelegenheit, ihre Ahnenstätte zu besichtigen. Angereist waren sie aus allen Himmelsrichtungen, darunter auch Cornelia Derrick aus den USA, die extra zu ihrem 70. Geburtstag und der Hochzeit ihres Neffen in der Nähe von Stuttgart die Reise angetreten hatte.

Organisator des Treffens war Rudi Sailer, selbst einer der Cousins, Mitglied des Ensembles „Les Troubadours“, Akkordeonspieler, Orgel-Organist und besonders berühmt als Glückwunsch-Riesentorten-Überbringer, die natürlich auch diesmal wieder zum Doppeleinsatz kam. Zum einen wegen des 10-jährigen Cramerschen-Mühlen-Sanierungsjubiläums, zum anderen wegen des runden 70. Geburtstags von Cornelia Derrick. Die Torte ist aus hübsch verziertem Bauschau, also nur optisch süß, und das Feuerwerk besteht aus Feuerfontänen und Wunderkerzen, ist also Innenraum-tauglich.

Dietmar Cramer

Dietmar Cramer, der die Mühle vor Jahren von der Stadt übernommen hat, führte die Gruppe durch die restaurierten Räume. Seit zehn Jahren widmet er sich gemeinsam mit seiner Frau der aufwendigen Sanierung. 90 Prozent der Arbeiten seien bereits abgeschlossen, erklärte er den interessierten Besuchern. Der betriebene Arbeitsaufwand war gigantisch und umfasste pro Jahr ca. 1000-1500 Arbeitsstunden. Zum Vergleich: Ein normales Arbeitsjahr hat auch nur ca. 2000 Arbeitsstunden!

Die Brucker-Mühle diente über Jahrhunderte als Getreidemühle und wurde im Laufe der Zeit mehrfach modernisiert. In den 1920er Jahren erfolgte ein großer Umbau zu einer mechanischen Handwerksmühle. Bis 1976 war sie in Betrieb, bevor sie stillgelegt wurde.

Die Feuerwerkstorte im Einsatz für 10 Jahre Mühlensanierung

Bei einem Sektempfang in der Scheune und einer Führung durch die Mühle konnte die Couscous-Gruppe den sehr weit entwickelten Sanierungsfortschritt begutachten. Cramer hat zahlreiche Dokumente und historische Aufzeichnungen gesammelt, die dies dokumentieren. Die Begeisterung und Leidenschaft für die Geschichte und die Erhaltung dieses einzigartigen Gebäudes ist sowohl bei den Brucker’schen Nachkommen als auch bei Dietmar und Ruth Cramer spürbar.

Die Brucker-Mühle ist heute ein Kleinod und ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Leimen. Dietmar Cramer und seine Frau bieten ab und an Führungen an, um die Geschichte der Mühle einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten soll die Mühle als Museum fungieren.

Die Besichtigung der Brucker-Mühle war für die Nachkommen der Müllerfamilie ein besonderes Erlebnis. Sie konnten die Orte sehen, an denen ihre Vorfahren einst gearbeitet haben, und einen Teil der Geschichte ihrer Familie hautnah erleben. Die Restaurierung der Mühle ist nicht nur ein Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes, sondern auch ein Zeichen der Verbundenheit mit der Vergangenheit.