Das Ding hat doch echt ein Rad ab: Drei (3!) Räder, 201 PS und echter Motorradschreck
(fwu ) Ähm? Was ist denn das? Von hinten sieht’s aus wie ein echter Supersportwaren: Breit, niedrig, Spoiler, 305er Breitreifen. Geil! Von vorne sieht’s aus wie ein Motorrad mit ’nem mords Anhänger, das einen mit sechs Lichtaugen anstarrt. Und von der Seite sieht’s aus, wie ein … ähm. Da ist es wieder: Das „Ähm„. Ja – das Ding ist wirklich ungewöhnlich und ein echter Hingucker. Ein rotes Spielmobil – ein Trike der Marke Rewaco.
Für jeden Motorradfahrer (vulgo Biker) per se erst einmal ein absolutes NoGo. Ein Motorrad mit fettem Arsch, sozusagen. Doch ein wenig Neugier schwingt natürlich mit. Wie sich sowas wohl fährt? Vorne Bike – hinten Sportwagen? Nachdem der Eigentümer ein Diljemer und somit per se ein netter Mensch ist, haben wir einfach mal bei Andreas Nobili nachgefragt und mit ihm eine Probefahrt vereinbart.
Auch er war einmal ein Biker und hat daher Verständnis für „dumme Fragen“ und anzügliche Bemerkungen aus dieser Fraktion. Nach einem schweren (selbstverschuldeten) Motorradunfall war für ihn das Thema „Motorrad“ durch und er fand im Trike eine passende und sicherere Alternative. Ein Trike kann (fast) nicht umkippen, fährt auch in Kurven und bei plötzlichen Bremsmanövern sicher wie ein Sportwagen und vermittelt doch das Fahrgefühl eines Motorrads. Mit Wind um die Nase und so.
Doch das Beste sind die Fahreigenschaften: Seine Rewako hat einen wassergekühlten 1,6 Ltr. 4-Zylinder Ford Reihenmotor mit Turbolader und 201 PS, die er dank der fetten Hinterbereifung auch jederzeit auf die Straße bringen kann. Und das bedeutet dann: In (echten!) 4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und 200 km/h Höchstgeschwindigkeit! Verbunden mit der Sportwagen-Straßenlage ist das ein echter Bike-Killer, so Nobili.
Wir machten den Test und fuhren einmal „um den Block“. Leimen – Bammental – Schatthausen – Nußloch – Leimen. Und das fühlte sich sehr merkwüdig an! Keine Schräglage in der Kurve, sondern Querbeschleunigungskräfte, bei denen man Angst hat rauszufallen und ein Anzug (z. B. beim Überholen) wie ein echter Supersportler (Motorrad). Für Biker: Sehr gewöhnungsbedürftig aber durchaus spaßig! Der Spaß hat allerdings seinen Preis. So um die 40.000 € kostet der Einstieg in diese Topklasse der Trikes.
Der Hauptnachteil aus der Sicht des Bikers ist: Das Ding ist zu breit. Wenn Stau ist, ist Stau. Da geht garnichts. Der Hauptvorteil: Die Straßenlage. Mit dem Ding kann man durch die Kurven fetzten, daß einem Normalbiker schwindelig wird. Das Urteil: Geiles und schickes Spaßgerät!
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