Der „Evangelische Gemeindeverein Leimen“ – Nach 130 Jahren neu aufgestellt !
(wm – 16.3.22 ) Leimens „alte Dame“, so darf man liebevoll den „Evangelischen Gemeindeverein“ nennen, wird in diesem Jahr 130 Jahre alt und zählt somit zu den ältesten Leimener Vereinen. Der Verein wurde 1892 gegründet und hat seine Wurzeln letztlich in den „Badischen Frauenvereinen“, die ihre Existenz der Großherzogin Luise verdanken. Denn sie gründete – zur Förderung der Krankenpflege – im Jahre 1859 den ersten badischen Frauenverein, Vorläufer der Rotkreuzschwester–Schwesternschaft und der „Schwesternvereine“, wie Generationen von Leimenern ihren heutigen „Gemeindeverein“ nannten.
In vielen badischen Kirchengemeinden sind die „Gemeindevereine“ inzwischen ein Auslaufmodell. Nicht so in Leimen, denn hier hat man dem Verein, neben seiner alten Kernaufgabe der ambulanten Krankenpflege – und heute in enger Verzahnung mit der kirchlichen Sozialstation – neue Aufgabenstellungen zugewiesen, nämlich auch Förderverein für Projekte der eigenen Kirchengemeinde zu sein.
Dies honorierte dann auch eine sehr gut besuchte diesjährige Mitgliederversammlung im 130–jährigen „Jubiläumsjahr“. Und ganz zur Freude des Vorsitzenden Wolfgang Müller und seiner Stellvertreterin, Pfarrerin Lena–Marie Hupas. Sie eröffnete dann auch mit einem Totengedenken an die im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder und mit einem Gedenken an die Menschen in der Ukraine die Versammlung.
Müller hob dann in seinem Tätigkeitsbericht besonders die Unterstützung des neuen Projekts „Netzwerk Familienpaten“ hervor. Hier hat man sich verpflichtet, über drei Jahre und mit jeweils 2.500 Euro dieses einmalige Konzept zu fördern. Es geht hier darum, mit ehrenamtlichen Familienpaten:innen Familien mit kleinen Kindern und in schwierigen Situationen zeitlich begrenzt zu helfen. Hierzu konnte man auch Karin Beier, die neue Sozialarbeiterin und Koordinatorin für dieses ambitionierte Projekt, begrüßen. Und ihr aktiver Aufruf lautete:“Der Grundstein ist gelegt und jetzt suchen wir Familienpaten für Leimen!“.
Letztmalig – in seiner Funktion als Rechner – trug dann Klaus Ludwig den, wie seit vielen Jahren, tadellosen Kassenbericht und die Jahresrechnung 2021 vor und die Kassenprüfer Hans Appel und Horst Hellinger erteilten ihr uneingeschränktes Testat und Pfarrerin. Natalie Wiesner beantragte die dann einstimmige Entlastung des Vorstandes und fungierte zudem danach als Wahlleiterin.
Zuvor war es aber an der Zeit, ganz großen Dank zu sagen an Gisela Neumeister als ausscheidende Beisitzerin und an Klaus Ludwig als ausscheidender Rechner. Beide waren über mehr als ein Jahrzehnt im Amt. Und ganz besonders an Lothar Stephan, der als „spiritus rector“, als „Mister Gemeindeverein“ über Jahrzehnte die Geschicke des Vereins begleitete und verantwortete.
Die Neuwahlen ergaben folgendes Ergebnis:
- Wolfgang Müller, 1. Vorsitzender,
- Pfarrerin Lena-Marie Hupas, 2. Vorsitzende,
- Thorsten Niemzik, Rechner,
- Jan Bittler, Schriftführer,
- Hans Appel und Horst Hellinger, Kassenprüfer.
- Beisitzer Esther Müller, Nathalie Müller, Wolfgang Krauth, Klaus Ludwig und Michael Reinig.
In Zuversicht und im Spannungsbogen zwischen Tradition und neuen Aufgabenstellungen konnte somit der alte und neue Vorsitzende eine harmonische Mitgliederversammlung schließen.
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