Der SVS kann noch siegen! 4:1 gegen die Kiezkicker aus St. Pauli

129 - Olajengbesi

Neuzugang Seyi Olajengbesi

Von Julian Budjan – Ach, was war das für ein schöner Sonntag am Hardtwald. Die Sonne strahlte passend zum Spiel auf den Rasen, wo sich an diesem Nachmittag unglaubliches abspielte. Die Sandhäuser spielten vor allem in der ersten Stunde den mit 3000 Schlachtenbummlern in Sandhausen vertretenen Traditionsverein aus dem Hamburger Stadtteil St. Pauli in Grund und Boden und sorgten dadurch für ausgelassene Stimmung am Hardtwald. „Das war eine überragende Leistung“, jubelte Geschäftsführer Otmar Schork. Auch Trainer Hans-Jürgen Boysen attestierte seiner Mannschaft eine „sehr gute Leistung“ und freute sich, dass auch etwas fürs Torverhältnis getan wurde: „Vier Tore – das ist eine klasse Sache. Das gibt uns Mut für die kommenden Aufgaben.“ Der 4:1-Sieg bedeutet für die Sandhäuser ein Vorrücken auf den Relegationsrang und ist ein wichtiges Lebenszeichen im Abstiegskampf.

Trainer Hans-Jürgen Boysen veränderte seine Aufstellung nach der Niederlage in Berlin auf zwei Positionen: Ulm und Fießer kamen für Yun und Morena. Gespielt wurde im 4-4-2-System mit der Doppelsechs Fießer und Schauerte.

Vor dem Spiel kam es zu einer freundschaftlichen Geste zwischen den beiden Vereinen. Weil in der Hinrunde am Millerntor das SV-Lied gespielt wurde, ertönte am Hardtwald diesmal „Das Herz von St.Pauli.“

129 - Sieger 2

St. Pauli Trainer Michael Frontzeck: „Wir haben wie eine Schülermannschaft gespielt“

Das Herz der elf Paulianer auf dem Platz und der 3000 auf den Rängen dürfte aber wohl nach drei Minuten schon in die Hose gerutscht sein. Nach einer Schauerte-Flanke schockte Kapitän Frank Löning die Gäste mit einem sehenswerten Kopfball, der über Pauli-Torwart Tschauner hinweg ins Tor segelte.

Die Sandhäuser „waren von Anfang an da“ (Wooten), bissig in den Zweikämpfen und hochmotiviert. Die Mannschaft spielte wie ausgewechselt und war im Vergleich zum Berlin-Spiel gar nicht mehr wiederzuerkennen. Sie spielte zielstrebig nach vorne und nutzte die Lücken in der Pauli-Defensive gnadenlos aus. Nicht ohne Grund schwärmte Jürgen Machmeier nach dem Spiel: „Das war die beste erste Halbzeit der Saison.“

Nach 20 Minuten hatte dann Neuzugang Juho Mäkelä zweimal das zweite Tor auf dem Fuß. Woran Mäkelä noch scheiterte, vollendete David Ulm wenig später per Foulelfmeter. Wooten hatte zuvor den Paulianer Schachten im Strafraum der Gäste schwindelig gespielt; dieser wusste sich dann nur noch mit einem Foul zu helfen.

Auch in der Defensive standen die Sandhäuser sehr sicher, von Neuzugang Seyi Olajengbesi ging viel Ruhe aus. Dass die „Schießbude der Liga“ (42 Gegentore) an diesem Tag so gut agierte, lag allerdings auch daran, dass sie nur sehr selten in Bedrängnis geriet. Von der Offensive der Paulianer ging sehr wenig bis gar keine Gefahr aus.

Nach einer halben Stunde dann aber doch mal: Ulm spielte einen riskanten Rückpass und der Paulianer Thy hämmerte das Spielgerät an den Pfosten.

Fünf Minuten vor der Halbzeitpause war das Spiel dann aber so gut wie gelaufen:

Pauli-Keeper Tschauner konnte Schauertes Schuss nur abprallen lassen und Löning nahm das dankend an.

Wer gedacht hat, dass jetzt der große Gegenschlag vom Kiez-Klub kommen würde, wurde schon mit Beginn der zweiten Hälfte eines Besseren belehrt. Zwar schaffte es Mäkelä nach 47 Minuten nicht, den Ball im Tor unterzubringen, obwohl er alleine auf Torwart Tschauner zulief, aber dafür machte er es nur zwei Minuten später besser, als er eine Wooten-Flanke unbedrängt im Kasten der Gäste unterbringen konnte.

Nach ca. einer Stunde nahm Sandhausen das Tempo raus, die Mannschaft „musste dem Spiel Tribut zollen“, wie Boysen später erklärte.

St. Pauli begann die Kontrolle des Spiels zu übernehmen und verlagerte es jetzt öfter in Richtung Strafraum der Hausherren. Nachdem das jetzt bei Sandhausen spielende Pauli-Urgestein Fabio Morena eingewechselt wurde, kamen die Gäste nach 75 Minuten durch einen von Florian Kringe getretenen Elfmeter zu ihrem ersten Tor. Eben jener Ex-Paulianer Morena hatte Bruns im Strafraum zu Fall gebracht und seinem ehemaligen Verein ein Geschenk gemacht.

129 - Sieger 1Den Spielverlauf stellte dieses Tor jetzt aber auch nicht mehr auf den Kopf – im Gegenteil. Sandhausen ließ in der Schlussphase durch Mäkelä und Achenbach sogar noch hochkarätige Chancen liegen und kam so am Ende zu einem wichtigen, nie gefährdeten und auch in der Höhe absolut verdienten Heimerfolg.

Wooten – nach dem Erfolgsgeheimnis dieses Sonntagnachmittags gefragt – verriet nach dem Spiel, dass unter der Woche „viel geredet wurde.“ Er glaubt, dass der Sieg der Mannschaft Aufschwung für die kommenden Aufgaben bringen wird. Auch Fießer sprach von „neuem Selbstvertrauen.“ Und Otmar Schork verkündete: „Wir wollen weiter diesen Weg beschreiten.“

Kapitän Frank Löning ermahnte seine Mannschaft, nicht zu sehr in Euphorie zu verfallen: „Man darf den Moment genießen, aber morgen geht‘s dann wieder los, mit der Vorbereitung auf das nächste Spiel. Wir haben noch nichts erreicht.“

Auch Trainer Boysen versucht jede Euphorie im Keim zu ersticken: „Wir gehen den Weg der kleinen Schritte und müssen in den nächsten Spielen konzentriert bleiben.“

Noch dreizehn Spiele sind es bis zum Ende der Saison und der Klassenerhalt für den SV Sandhausen bleibt auch nach diesem Sieg ein hartes Stück Arbeit, das in den nächsten Monaten vor der Mannschaft liegt. Doch Frank Löning glaubt an sein Team. Das merkt man an der Überzeugung in seiner Stimme, wenn er sagt: „Wir können es schaffen, wir haben es selbst in der Hand!“

 

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