Falsche Lehrerin fliegt auf: Hochstaplerin kassierte über 150.000 Euro
(pol – 25.9.25) Man reibt sich die Augen: Eine vermeintliche Pädagogin, die in Wirklichkeit weder über die erforderlichen Studienabschlüsse noch über eine entsprechende Ausbildung verfügte, konnte sich über Jahre hinweg in Schulen der Metropolregion Rhein-Neckar und später im Saarland als Lehrerin ausgeben – mit zum Teil schwerwiegenden Folgen.
Bereits im Oktober 2024 wurde die Targobank auf die Betrügerin aufmerksam, als diese versuchte, mit gefälschten Gehaltsnachweisen ein Darlehen von 25.000 Euro zu erschleichen. Dabei wurde eine Privatschule der Region als Arbeitgeberin angegeben. Die daraufhin eingeleiteten Ermittlungen führten zu einem bemerkenswerten kriminalistischen Fundus: Zwar war die Frau tatsächlich an der angegebenen Schule angestellt, hatte jedoch ihre Einkünfte manipuliert. Zudem offenbarte das Bundeszentralregister eine Vergangenheit, die an die Abgründe einer fortgesetzten Hochstapelei erinnert.
Bereits 2021 war die heute 41-Jährige in Rheinland-Pfalz zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden – wegen Täuschung durch gefälschte Universitätsabschlüsse. 2023 folgte eine erneute Verurteilung in Heidelberg wegen Urkundenfälschung.
Doch die Dreistigkeit kannte keine Schranken: Zwischen 2021 und 2024 war die Beschuldigte als vermeintliche Lehrerin tätig und erschlich sich dabei Gehaltszahlungen und Sozialleistungen in Höhe von über 143.000 Euro. Nach ihrer Entlassung – unter anderem wegen gefälschter Krankmeldungen und des Verdachts der Veruntreuung von Schülergeldern – zog sie ins Saarland, wo sie abermals unter Vorlage gefälschter Zeugnisse als Lehrkraft an einer Privatschule unterkam. Erst im April 2025 flog der Schwindel auf; der finanzielle Schaden belief sich hier auf weitere 7.000 Euro.
Die Gesamtheit der Vorwürfe führte im September 2025 zur Ausstellung eines Untersuchungshaftbefehls wegen Flucht- und Wiederholungsgefahr durch das Amtsgericht Heidelberg. Dieser wurde am 25. September 2025 vollzogen, nachdem sich die Frau in Rheinland-Pfalz bei einer Polizeidienststelle meldete – ironischerweise, um einen Verkehrsunfall anzuzeigen.
Die Ermittlungen dauern an. Besonders Augenmerk liegt dabei auf der Aufklärung der Umstände ihrer Anstellungen, der Prüfung möglicher weiterer Straftaten und der Sicherstellung unrechtmäßig erworbener Vermögenswerte. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg, die Kriminalpolizeidirektion sowie die Zentralstelle für Finanzermittlungen arbeiten mit Hochdruck an der Causa.
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