Edelfalter Admiral an Zwetschgen in Sandhausen Immer häufiger überwintern sie bei uns
(C. Kienle – 7.10.24) Der Admiral ist ursprünglich eine südeuropäische Art, die als Wanderfalter Jahr für Jahr im Frühjahr nach Norden die Alpen überflog, dann in Mitteleuropa eine neue Generation zur Welt brachte, um dann im Herbst zur Überwinterung wieder zurück in den Süden zu ziehen. Für die 2000 bis 3000 Kilometer lange Strecke von Nordafrika oder Südeuropa bis zu uns brauchten die Falter etwa zwei Wochen.
Nur ausnahmsweise überwinterten einzelne Falter auch bei uns. Inzwischen ist das aber zur Regel geworden. Es hat sich eine eigenständige mitteleuropäische Population gebildet, Einflüge aus dem Mittelmeerraum gibt es kaum noch. Aber auch die Mitteleuropa-Admirale sind Wanderfalter, von denen manche im Laufe des Sommers bis nach Skandinavien ziehen. Im Herbst fliegen sie nach Süden, allerdings nicht mehr über die Alpen, sondern zum Beispiel an den Oberrhein, und überwintern dort.
Das steht auf dem Speiseplan
Die ausgewachsenen Tiere saugen gerne an, Brombeeren, Fetthenne oder Wasserdost. Vor allem im Herbst saugen die Falter auch gerne an Fallobst wie Zwetschgen und Efeublüten. Die Raupen hingegen ernähren sich ausschließlich von Brennnesseln. Deshalb gehört diese Falterart auch zu den „Nesselfaltern“.
Gut zu wissen:
Die Männchen des Admirals halten sich vom Nachmittag bis Abend auf Hügeln, Büschen, Dächern oder anderen erhöhten Stellen auf, um auf ein vorbeikommendes Weibchen zu warten. Dieses Phänomen der Partnersuche nennt sich Hill-Topping. Den Namen Admiral hat der Falter durch seine spezielle Flügelfärbung bekommen, die an eine Uniform erinnert.
Wie kann ich helfen? Stellen Sie Futterpflanzen für die Raupen zur Verfügung: Brennnesseln und Disteln eigenen sich hervorragend. Und wie immer gilt: Eine ungemähte Wiese bietet viel Nahrung und Versteckmöglichkeiten für Insekten und andere Tiere.
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