Ein gewaltiges Verdi-Requiem beendete das Kirchenjahr in Sandhausen
Ein über 200 Stimmen starker Gesamtchor, ein großes Opernorchester, vier außergewöhnliche Solisten und eine bis auf den letzten Platz ausverkaufte Dreifaltigkeitskirche waren der passende Rahmen des Verdi-Requiems am letzten Sonntag des liturgischen Kirchenjahres in Sandhausen.
Die einhalbstündige Vertonung der Totenmesse durch Verdi schrieb Musikgeschichte, da sie sich nach kirchen-konservativer Ansicht nicht streng genug an sakralen Vorbildern orientierte. Der leidenschaftlichen, mächtigen und zum Teil gewaltige Komposition wurde durch den Kammerchor des Friedrich-Ebert-Gymnasium Sandhausen, den Konzertchor Cantus Vivus Bergstraße, den Kammerchor Bruchsal und dem Vocalconsort Pro Musica der PH Heidelberg chorales Gewicht gegeben. Die Junge Süddeutsche Philharmonie Esslingen, ergänzt um weitere Musiker und entsprechend der Besetzung eines Opernorchesters, bot den orchestralen Teil. Als Solisten brillierten die Sopranistin Carolin Samuelis-Overmann, die Mezzosopranistin Wioletta Hebrowska, der Tenor Svetislav Stojanovic und der Bassbariton Hans-Josef Overmann.
Das in sieben Sätze der römisch-katholischen Liturgie des Totengottesdienstes entsprechende Requiem zog die Zuhörer mit seiner großen musikalischen Bandbreite von bedächtigen Soli bis hin zu gewaltigen Klangeruptionen voll in seinen Bann. Dank des umfangreichen Begleitheftes waren auch die nicht mit Requien und Verdi vertrauten Zuhörer jederzeit in der Lage dem Inhalt und der Bedeutung der einzelnen Sätze zu folgen, so daß die nahezu magische musikalische Wirkung in der Dreifaltikeitskirche durch ein tieferes Gesamtverständnis der Totenmesse ergänzt wurde.
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