Einbürgerungszahlen im Rhein-Neckar-Kreis auf Rekordhoch – Syrien bleibt Spitzenreiter
(atz – 5.5.25) Im Jahr 2024 wurden im Rhein-Neckar-Kreis insgesamt 1.571 Menschen eingebürgert – so viele wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Dies geht aus der Jahresstatistik der Einbürgerungsbehörde des Kreisordnungsamts hervor. Zum Vergleich: 2023 lag die Zahl bei 1.256.
Der bisherige Höchstwert stammte aus den Jahren 1994 bis 1999, als durch die sogenannte Anspruchseinbürgerung viele Vertriebene und Spätaussiedler eingebürgert wurden. Diese Möglichkeit besteht seit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 nicht mehr in dieser Form.
Einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung im Jahr 2024 hatte das am 27. Juni in Kraft getretene Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts. Es ermöglicht unter anderem eine generelle doppelte Staatsbürgerschaft und verkürzt die erforderliche Aufenthaltsdauer von acht auf fünf Jahre. Die Zahl der Neuanträge auf Einbürgerung stieg dadurch auf 3.668 – ein Plus von 1.353 gegenüber dem Vorjahr.
Wie der stellvertretende Ordnungsamtsleiter Jürgen Gruber mitteilt, stammen die neuen deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus mehr als 80 Ländern. Mit 333 Einbürgerungen führte Syrien die Statistik erneut deutlich an. Es folgen die Türkei (164), die Russische Föderation (94), Indien (87) und Italien (62). Zusammen machen diese fünf Länder knapp die Hälfte der Einbürgerungen im Jahr 2024 aus.
Auffällig ist auch die niedrige Zahl von Einbürgerungen aus EU-Staaten. Italien, Rumänien und Polen führen hier die Statistik an, jedoch liegt der Anteil von EU-Staatsangehörigen an den Gesamtzahlen nur noch bei rund 17,7 Prozent – ein deutlicher Rückgang gegenüber 43,35 Prozent im Jahr 2017. Als Grund gilt die weitgehende rechtliche Gleichstellung von EU-Bürgern mit deutschen Staatsangehörigen.
Von den Eingebürgerten im Jahr 2024 waren 808 männlich, 323 Personen waren minderjährig.
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