Einigkeit und Recht und Freiheit – Fahne des Reichsbanner im Alten Rathaus angekommen
(fwu – 15.7.23) Am 30. Januar 1933 erfolgte die „Machtergreifung“ der Nazis, es war der Tag; an dem die erste deutsche Republik de facto aufhörte zu existieren. Alle demokratischen Parteien und Organisationen wurden nach und nach verboten.
Eine davon war im März 1933 das im Februar 1924 in Magdeburg gegründete „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“, das zum Schutz und der Verteidigung der Weimarer Republik gegründet worden war. Auch in Leimen existierte eine Ortsgruppe des Reichsbanners, die 1928 eine reich verzierte Fahne anfertigen ließ.
Diese bestickte Fahne im Format 110 x 125 cm wurde durch den hiesigen Reichsbannerführer, den späteren langjährigen SPD-Gemeinderat Ferdinand Reidel (1902-1989), versteckt und überstand so Nazi-Diktatur und Weltkrieg. Sie wurde von Reidel, der 1976 Ehrenbürger Leimens wurde, dem SPD-Ortsverein vermacht und zuletzt im Heimatmuseum aufbewahrt. Nachdem dessen Bestände ausgelagert werden mussten, wurde dieses wertvolle Kulturgut und wichtige Erinnerung an die demokratische Entwicklung Deutschlands der Stadt übergeben, die es nun wieder zugänglich macht. In einem massiven Holzrahmen hinter Glas hängt die Fahne jetzt im Foyer des Alten Rathauses (das ehem. Palais Seligmann).
Verweis: Bericht zur Übergabe der Fahne an die Stadt Leimen
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