Eis-Wetter am Besuchstag der italienischen Schüler/innen
(gsa – 24.4.13) Das Wetter schmeckte nach Vanille, Bacio und Torroncino, als die italienischen Schüler am 16. April dem Rathaus einen Besuch abstatteten. Dort begrüßte sie die Bürgermeister-Stellvertreterin Eva Maria Eichler aufs Herzlichste. Bereits seit 2004 besteht der Austausch mit der „Liceo Scientifico Enrico Fermi“ aus Sulmona und dem „Friedrich Ebert Gymnasium“.
Vom 15. bis 22. April 2013 gastierten 23 italienische Schüler/innen bei ihren deutschen Gastfamilien. Die 22 deutschen Schüler/innen hatten bereits im vergangenen Oktober Sulmona besucht, das im Mittelalter ein leistungsfähiges Handwerks- und Handelszentrum speziell der Goldschmiedekunst war. Gemeinsam hatten sie das Städtchen in den Abbruzzen besichtigt und sogar eine kurze Stippvisite nach Rom und nach Pescara an der Adria unternommen.
Bis es dazu kam, hatten viele fleißige Hände ihren Beitrag geleistet. Auf deutscher Seite waren dies Katharina Gall, Maria Caci, eine Referendarin und Frau Bergerfurth. Auf italienischer Seite engagierten sich die Deutschlehrerin Marina Biagi und Franca Abbriano. Dieses Jahr setzte sich die deutsche Gruppe aus Schülern der 10. Klassen zusammen und den italienischen Schülern, die eine komplette Klasse stellten.
Begonnen wurde das vielseitige Programm am Dienstag. Nach dem Besuch des Rathauses und einem gemeinsamen Eis mit Frau Eichler unternahmen die Gäste in Begleitung ihrer deutschen Austauschpartner einen Ausflug nach Heidelberg, für den die deutschen Schüler eine italienische Stadtführung vorbereitet hatten. In kleinen Gruppen zogen sie mit ihren Partnern durch die Altstadt und informierten sie über die Sehenswürdigkeiten.
Wie auch in den Jahren zuvor, war es für die italienischen Gäste ein Erlebnis, die Treppenstufen zum Heidelberger Schloss hochzusteigen, um sich oben angekommen am Kiosk mit Wasser und einer grandiosen Aussicht auf die Altstadt zu belohnen. Am Ende der Stadtführung fanden sich alle wieder vor dem Rathaus ein und die italienischen Schüler/innen mussten ein von den deutschen Schülern vorbereitetes Quiz ausfüllen. Die Begriffe Uniplatz, Neckarwiese und Schloss werden sie wohl so schnell nicht wieder vergessen.
Am Mittwoch besuchten die Schüler/innen das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart und die Wilhelma. Donnerstag war Kinotag und die italienischen Schüler durften sich den deutschen Film „Kokowääh“ ansehen, der insgesamt sehr gut ankam. Auch hier hatten sich die deutschen Schüler ins Zeug gelegt und sowohl eine kleine Einführung des Films als auch ein Quiz erstellt. Im Anschluss ging es zum Brezel backen in die Bäckerei Seiler nach St.Ilgen. Beim Backen der typisch deutschen Spezialität hatten die Austauschschüler sehr viel Spaß. Besonders als sie am nächsten Tag das fertiggebackene Produkt ausgehändigt bekamen, waren sie sehr stolz und die Brezeln wurden rasch verzehrt. Aber es wurde nicht nur gebacken, sondern sie erfuhren viel Wissenswertes über Mehl und durften die typisch deutschen Brotsorten sowie eine Linzertorte kosten, die nach einem sehr alten Rezept gebacken wurde. Freitags ging es dann nach Karlsruhe ins Zentrum für Kunst und Medientechnologien, kurz ZKM, wo sie die aktuelle Ausstellung „Move on Asia“ und die ständige Ausstellung für Medientechnologie besuchten, die die Schüler begeisterte.
Das Wochenende verbrachten die Schüler in ihren Familien, um schließlich am Sonntagabend gemeinsam auf einer Abschluss-Party ausgelassen zu feiern. Mit viel Liebe hatten die deutschen Eltern ein reichhaltiges Buffet zubereitet und bei einer anschließenden Diashow konnten die Gäste die Erlebnisse der vergangenen Woche noch einmal genießen.
Um sich bei ihren Gastgebern zu bedanken, hatten die italienischen Schüler eine besonders rührende Idee. Vor der Schule zündeten sie ein Meer von Kerzen an, aus denen sie den Schriftzug „DANKESCHÖN!“ bildeten. Damit die deutschen Schüler und ihre Eltern die Kerzen von oben bewundern konnten, führte sie Frau Gall in ein Klassenzimmer der oberen Etage. Alle italienischen Gäste standen bei den Kerzen und sprachen ihren Gastgebern ihren Dank aus. Bei so viel Romantik blieben selbst die Augen einiger Eltern nicht trocken. Zu guter letzt wurden die Eltern einfach nach Hause geschickt, und die deutschen Schülerinnen und Schüler tanzten ausgelassen mit ihren italienischen Freunden.
Kein Wunder, dass der Abschied am Morgen des 22. Aprils sehr tränenreich ausfiel. Dennoch war es für die organisierenden Lehrer ein Beweis dafür, dass sich die Mühe und das Engagement gelohnt hatten.
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