Elefantenschutz: Zoo Heidelberg begrüßt Artenschutz-Team aus Myanmar

Einblicke in die Haltung Asiatischer Elefantenjungbullen im Zoo Heidelberg bringen neue Impulse für die Artenschützer aus Myanmar. (Foto: Zoo Heidelberg)

(zoo – 1.11.24) Der Zoo Heidelberg wählt die Projekte, die mit dem Erlös des Artenschutz-Euros gefördert werden, sorgfältig aus. Neben der finanziellen Unterstützung ist dem Zoo der persönliche Austausch mit den Projektbeteiligten wichtig, um ein tieferes Verständnis für die Arbeit vor Ort zu stärken und neue Impulse zu setzen. Am vergangenen Dienstag begrüßte der Zoo Heidelberg das Elephant Conservation Team des Elefantenschutzprojekts in Myanmar.

Medizinisches Training, Fußpflege und ein Blick hinter die Kulissen der Jungbullenhaltung des Zoo Heidelberg standen am Dienstag für das Artenschutz-Team von Chances for Nature e.V. und Friends of Wildlife aus Myanmar auf dem Programm. Im Gegenzug hatten Khine Khine Swe, Direktorin von Friends of Wildlife und Aung Myint Htun, Tierarzt und Projektleiter aktuelle Informationen über den Projektfortschritt und Einblicke in die Situation im UNESCO Biosphärenreservat Indawgyi-See im Gepäck. Das Elefantenschutzprojekt im Norden Myanmars gehört seit 2022 zu den Projekten, die der Zoo Heidelberg mit den Einnahmen aus dem Artenschutz-Euro unterstützt.

as Tierpflegeteam des Elefantenreviers empfängt die Vertreter des Elefantenschutzprojekts von Chances for Nature und Friends of Wildlife. (Foto: Zoo Heidelberg)

Konkret ermöglicht der Zoo Heidelberg mit den Spendengeldern Maßnahmen, um den wachsenden Konflikt zwischen Menschen und Elefanten vor Ort zu entschärfen. Denn der Mensch verändert den natürlichen Lebensraum des Asiatischen Elefanten in Myanmar zunehmend: Wälder werden gerodet, neue Siedlungen gebaut. So verursachen die Dickhäuter beispielsweise auf der Suche nach Nahrung große Ernteschäden. „Elefanten werden von den Bewohnern vor Ort als Bedrohung ihrer Existenz gesehen und nicht in erster Linie als schützenswerte Schlüsselart“, erklärt Dr. Ann-Kathrin Oerke, die das Projekt wissenschaftlich betreut.

Um diese konfliktträchtigen Begegnungen zu minimieren, verfolgen die Artenschützer einen mehrstufigen Ansatz. „Unser Team macht die Felder vor Ort mit natürlichen Mitteln für die Elefanten so unattraktiv wie möglich. Beispielsweise werden dort zusätzlich Chilipflanzen gesetzt, die die Tiere nicht mögen“, beschreibt Khine Khine Swe. „Die Felder werden darüber hinaus durch das sogenannte Biofencing geschützt. Hier wird ein dichter Pflanzstreifen unter anderem mit Zitrusbäumen um die Felder angelegt“, sagt die Direktorin von Friends of Wildlife. So lenkt das Team die Wanderrouten der Elefanten gewaltfrei und nachhaltig um. Gleichzeitig bieten sie den Tieren auf anderen Flächen mit bevorzugten Futterpflanzen, Salzlecken und Wasserstellen eine Alternative. Dr. Christian Matauschek, 2. Vorsitzender von Chances for Nature e.V. ergänzt: „Wir berücksichtigen auch die Sicherheitsbedenken der Bewohner. In zwei Dörfern haben wir unter anderem Wachtürme errichtet und Elephant Response Teams ausgebildet. Diese erheben auch Daten für uns. So bekommen wir ein immer genaueres Bild von der Elefanten-Population vor Ort.“

Am Ende des Tages nehmen die Artenschützer viele Eindrücke aus der Tierpflegearbeit im Zoo Heidelberg mit. „Vor allem der kooperative Umgang zwischen Mensch und Tier sowie der Ansatz des positiven Bestärkens sind wertvolle Impulse für die Arbeit vor Ort“, so Projektleiter und Tierarzt Aung Myint Htun. Auch Tobias Kremer, stellvertretender Revierleiter bei den Elefanten zieht nach dem Austausch ein positives Fazit: „Mit Besuchen wie diesen entsteht ein echtes Wir-Gefühl im Artenschutz und ein aktives Informationsnetzwerk auf vielen Ebenen, die solche Projekte voranbringen.“

Über das Elefantenschutzprojekt in Myanmar von Chances for Nature e.V.

Natürliche Lebensräume zu schützen und die dort vorkommende Artenvielfalt zu erhalten, ist das Anliegen von Chances for Nature e.V. Zusammen mit lokalen Partnern setzt die Naturschutzorganisation dies in ausgewählten Schutzgebieten weltweit um. Dabei werden die Interessen der lokalen Bevölkerung eingebunden und nach neuen, ökologisch nachhaltigen Lösungen gesucht. Das UNESCO Biosphärenreservat Indawgyi-See im Norden von Myanmar ist ein Rückzugsort für einen Teil der rund 2.000 wilden Elefanten Myanmars. Die Elefanten nutzen das Reservat häufig als Wanderroute zwischen überlebenswichtigen Waldgebieten. Um hier Konflikte zwischen Mensch und Tier zu vermeiden, setzt das Projekt auf Schutzmaßnahmen für Ackerflächen und Umwelt-Bildungsprogramme, die die Bewohner für die Bedrohung der Elefanten sensibilisieren. Zudem hilft ein umfassendes Monitoring dabei, mehr über die Lebensweise der wilden Elefanten in dieser Region zu erfahren. Je mehr über die Wanderrouten, die Populationsgröße und das Verhalten der Elefanten bekannt ist, desto besser können Tier und Mensch geschützt werden.

Über den Artenschutz-Euro

Mit dem Artenschutz-Euro können sich Zoobesucher ganz einfach beim Ticketkauf an den Artenschutzaktivitäten des Zoo Heidelberg beteiligen. Der freiwillige Beitrag fließt direkt in spezielle Artenschutzprojekte, die der Zoo teilweise bereits seit einigen Jahren unterstützt. Neben dem Elefantenschutzprojekt in Myanmar ist das beispielsweise WAPCA, West African Primate Conservation Action, das Anfang 2001 auf Initiative das Zoo Heidelberg gegründet wurde und sich dem Schutz der vom Aussterben bedrohten Roloway-Meerkatzen und Weißscheitel-Mangaben widmet.

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