Frag‘ Anwalt Woesch: Achtung! Schulanfänger auf den Strassen!
(rw – 12.9.14) Für tausende von Schulanfängern beginnt in Baden Württemberg am 15. September der „Ernst des Lebens“ und werden sie spätestens jetzt zu tagtäglichen Verkehrsteilnehmern.
Die Erstklässler zählen nicht nur zu den Jüngsten unter den Verkehrsteilnehmern, sondern sie sind auch gleichzeitig die Schwächsten, weil sie im Straßenverkehr noch unsicher sind. Schon aufgrund ihrer Körpergröße fehlt Ihnen der erforderliche Überblick im Straßenverkehr und werden sie auch leicht übersehen. Die Kleinen können meistens noch nicht über parkende Autos hinwegsehen, ihr Blickwinkel ist um 30 % kleiner als der eines Erwachsenen. Geschwindigkeiten können sie altersbedingt noch nicht richtig einschätzen, vor allem unterschätzen sie aber Bremswege der Fahrzeuge, vor allem also der herannahenden Autos!
Eine große Boulevardzeitung empfiehlt, einmal auf die Strasse und kurz in die Hocke zu gehen um festzustellen, dass aus dieser Perspektive alles auf einmal ganz anders aussieht. Und das ist die Perspektive unserer ABC Schützen!! Deshalb empfehlen die Verkehrshüter wichtige Maßnahmen und Regeln zum Schutz unserer Kleinen:
– die Kinder sollten immer helle Kleidung tragen
– die Schulranzen sollten mit Reflektoren ausgestattet sein
– die Eltern sollten unbedingt das richtige Verkehrsverhalten mit den Kindern üben („Kinder müssen lernen mit den Gefahren umzugehen“ so die Polizei richtig!)
– Eltern sollten vor allem mit ihren Kindern den Schulweg üben (Tipp: beim Schulweg ist der kürzeste nicht immer der sicherste!)
– Straßen sollten nur an Ampelanlagen, Zebrastreifen oder Fußgängerfurten überquert werden.
Weiterer Tipp für die Eltern:
„Lassen Sie sich von Ihrem Kind an die Hand nehmen. Tauschen Sie die Rollen und lassen Sie sich von Ihrem Kind zur Schule bringen. Das fördert das sichere Gefühl des Nachwuchses und Sie bemerken schnell, wo es noch Unsicherheiten gibt“ so die Polizei.
Ein sicherer Schulweg wird jedoch nicht nur durch das richtige Verhalten der Schulkinder bestimmt, sondern auch durch das vorausschauende Verhalten der anderen Verkehrsteil-nehmer, also von uns allen. Wir alle müssen Rücksicht auf die Kleinen nehmen und ständig damit rechnen, dass diese zu unüberlegtem und spontanem Verhalten neigen.
Reduzieren Sie daher Ihre Geschwindigkeit und seien Sie bremsbereit! Fahren Sie im Bereich von Schulen und Haltestellen besonders defensiv und vorsichtig und nehmen Sie Rücksicht auf die Schwächeren im Straßenverkehr. Kinder ahmen die Verhaltensweisen der Erwach-senen und der älteren Kinder nach. Vorbild zu sein ist daher der einfachste Weg zur Verkehrs-sicherheit für unsere Kleinsten beizutragen.
Und ein Letztes:
Viele Eltern bringen ihren Nachwuchs mit dem Auto zur Schule, weil sie das Bedürfnis haben, ihre Kinder zu beschützen. Dann allerdings stehen die „Eltern-Taxis“ kreuz und quer an den Schulen (auch bei Kindergärten eine weit verbreitete Unsitte!!). Wagentüren klappen auf und zu, Kinder springen von der Rückbank auf die Strasse. Das gefährdet alle Kinder die auf dem Weg zur Schule sind! Eltern sollten daher beachten, dass die Kinder den Schulweg zu Fuß brauchen, um ihre Eigenverantwortlichkeit weiter zu entwickeln. Hindern Sie also nicht die Entwicklung Ihres Kindes, lassen Sie es in der Nähe der Schule aussteigen und den Rest des Weges zu Fuß gehen!
Und das Resümee der Experten:
„Wenn Schüler, Eltern und Autofahrer mit der nötigen Umsicht, Vorsicht und Rücksicht unterwegs sind, freuen wir uns gemeinsam auf einen schönen Start ins neue Schuljahr“
Dem ist nichts hinzuzufügen!
Rudolf Woesch, ADAC Vertragsanwalt, Leimen
Ihre lokale Internetzeitung für Leimen, Nußloch, Sandhausen
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