Frauenspaziergang von der Elly-Heuss-Knapp-Straße zum „Marlene-Dietrich-Weg“
(fwu – 16.3.23) Anlässlich des „Internationalen Weltfrauentages“ hat die Lokale Agenda Leimen in Kooperation mit der Stadt einen „Frauenspaziergang“ organisiert, der der Emanzipation von zwei mutigen Frauen ihrer Zeit gewidmet war. Dieser Spaziergang hat seit mehr als zehn Jahren eine lange Tradition in der Großen Kreisstadt und führt zu den Straßen, Wegen und Plätzen, die nach Frauen benannt wurden.
Die Initiative dazu kam von Petra Scheurig, die sich in ihrer politischen Laufbahn als Gemeinderätin der Grün-Alternativen Liste Leimen (GALL) schon für die Gleichberechtigung und Würdigung von Frauen engagiert hatte. Ihre Parteikollegin, Gemeinderätin Christa Hassenpflug, und Gudula Weigel-Riemann tragen die Tradition jetzt weiter, um an Frauen zu erinnern, die in ihrer Zeit wichtige Beiträge geleistet haben.
Die Georg-Koch-Halle ist mit der neuen, im August 2022 eingeweihten Elly-Heuss-Knapp-Straße verbunden, die das Gewerbegebiet Süd II mit dem Kreisverkehr zwischen Leimen und St. Ilgen verbindet. Gudula Weigel-Riemann erläuterte den Anwesenden ihr Wirken und ihren Lebenslauf.
Elly Heuss-Knapp
Elly Heuss-Knapp (1881-1952) war eine deutsche Sozialpolitikerin und die erste Frau des Bundespräsidenten Theodor Heuss. Sie wurde in Straßburg geboren und studierte in Berlin und Heidelberg. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Sozialarbeiterin und engagierte sich für die Rechte von Frauen und Kindern.
Elly Heuss-Knapp starb 1952 im Alter von 71 Jahren an Krebs. Sie wurde für ihr Engagement mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Vielen Quellen zufolge gilt Elly Heuss-Knapp auch als die Erfinderin des akustischen Werbe-„Jingles“. Sie entwickelte ab 1933 Jingles für Unternehmen wie Nivea, Erdal, Kaffee Hag, Blaupunkt sowie Persil und hatte sich die Idee des akustischen Warenzeichens wenig später patentieren lassen
In Planung: „Marlene-Dietrich-Weg“
Der weitere Spaziergang verlief vom Gewerbegebiet in Richtung Badener Platz, wo Bürgermeisterin Claudia Felden erklärte, dass eine Flüchtlingsunterkunft auf einem Grundstück errichtet werden sollte, was jedoch bisher nicht möglich war. In entsprechenden Vorbeschlüssen hatte die Stadt aber bereits entschieden, den Weg nach Marlene Dietrich zu benennen. Die Berlinerin zählte zu den bekanntesten deutschen Kriegsflüchtlingen, was ausschlaggebend für die Benennung des Weges zur Flüchtlingsunterkunft war. Gemeinderätin Christa Hassenpflug erläuterte Dietrichs Lebenslauf und spielte auch per Soundbox einige ihrer bekanntesten Lieder an.
Marlene Dietrich
Marlene Dietrich (1901-1992) war eine deutsche Schauspielerin und Sängerin, die für ihre glamourösen Rollen und ihre charakteristische Stimme bekannt war. Sie wurde in Berlin geboren und begann ihre Karriere in den 1920er Jahren als Schauspielerin am Theater und im Film. Ihr Durchbruch kam jedoch mit der Rolle der Lola in dem Film „Der blaue Engel“ (1930), der auch ihr erster englischsprachiger Film war.
In den 1930er Jahren emigrierte Dietrich in die USA und wurde schnell zu einem der größten Filmstars Hollywoods. Sie spielte in Filmen wie „Shanghai Express“ (1932), „Destry Rides Again“ (1939) und „Witness for the Prosecution“ (1957). Sie war auch eine talentierte Sängerin und nahm viele Alben auf, darunter „Marlene Dietrich sings“ (1964) und „Marlene Dietrich in London“ (1973).
Während des Zweiten Weltkriegs setzte sich Dietrich für die Alliierten ein und trat für US-Truppen auf der ganzen Welt auf. Sie wurde für ihre Verdienste mit der Medal of Freedom ausgezeichnet. In den 1950er Jahren kehrte sie nach Europa zurück und trat in zahlreichen Konzerten und Filmen auf.
Marlene Dietrich starb 1992 im Alter von 90 Jahren in Paris. Sie gilt als eine der größten Schauspielerinnen und Sängerinnen des 20. Jahrhunderts und hat bis heute einen großen Einfluss auf die Popkultur.
Zum Abschluß des Spazierganges kehrte die meisten Teilnehmerinnen im Vereinslokal des benachbarten Tennis-Clubs Blau-Weiß Leimen ein, das seit Anfang des Monats von einem neuen Pächter bewirtschaftet wird und mit griechischer und deutscher Küche aufwartet.
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