Frauensprachkurse mit Kinderbetreuung – nach erfolgreichem Pilotprojekt erweitert
(rnk – 30.8.23) Für Mütter ist es häufig schwierig, an regulären Deutschkursen teilzunehmen. Die Kinderbetreuung ist oft nicht gesichert oder der Kursbesuch scheitert daran, dass die Unterrichtszeiten mit den Abholzeiten der Kindertageseinrichtungen und Schulen kollidieren. Mütter haben jedoch in vielen Familien den größten Einfluss auf die Bildung ihrer Kinder. Demnach ist ihre Deutschsprachförderung von besonderer Bedeutung.
Die Stabsstelle für Integration und gesellschaftliche Entwicklung im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis hat den Bedarf an niedrigschwelligen Angeboten für Frauen und insbesondere für Mütter erkannt. In Kooperation mit der Stadt Walldorf und dem Verein Begegnungen in Walldorf e.V. wurde daher ein Pilotprojekt zum Deutschlernen speziell für Mütter umgesetzt.
In den vergangenen zwei Jahren wurden je zwei Kurse für Anfängerinnen und für Fortgeschrittene in Walldorf angeboten. Die Kurse fanden lediglich an zwei Tagen in der Woche statt und waren an Kindergarten- und Schulzeiten angepasst. Zusätzlich wurde parallel zum Unterricht eine Kinderbetreuung für Kleinkinder angeboten, die noch keinen Betreuungsplatz in einer Kindertageseinrichtung hatten. Dementsprechend waren die Kursbedingungen speziell auf die Bedürfnisse der teilnehmenden Mütter abgestimmt. Außerdem war die Teilnahme kostenlos und auch anfallende Fahrtkosten wurden übernommen.
Arwa Abu Shukr führte die Frauen im Kurs für Anfängerinnen an das Lesen und Schreiben der lateinischen Schrift heran und übte mit ihnen die einfache Kommunikation in Alltagssituationen. Der Kurs für Fortgeschrittene hat die Teilnehmerinnen dieses Jahr auf die zertifizierte Prüfung telc A2/B1 vorbereitet. Fünf von acht Frauen haben die Prüfung mit A2 oder B1 bestanden. „Das ist ein gutes Ergebnis. Ich freue mich, dass der Kurs von mehr als der Hälfte der Teilnehmerinnen erfolgreich abgeschlossen wurde“, fasst Mathilde Trunk, Leiterin des fortgeschrittenen Kurses, zusammen.
In Anbetracht des gelungenen Pilotprojekts weitet die Stabsstelle für Integration und gesellschaftliche Entwicklung das Angebot nun auf den gesamten Rhein-Neckar-Kreis aus. Kommunen, Sprachkursträger und Vereine haben die Möglichkeit, Fördergelder für die Durchführung niedrigschwelliger Sprachfördermaßnahmen beim Landratsamt zu beantragen. Die Organisation findet vor Ort statt.
„Die Kommunen Sinsheim, Oftersheim und Ketsch haben ihr Interesse bereits angemeldet und werden jeweils einen Frauenkurs mit Kinderbetreuung ab August oder September anbieten. Für den Zeitraum August 2024 bis Juli 2025 stehen weitere Fördergelder zur Verfügung. Ich freue mich daher, wenn sich weitere Interessierte bei mir melden“, berichtet Stella Fiebig, Bildungskoordinatorin der Stabsstelle für Integration und gesellschaftliche Entwicklung. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis und des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration des Landes Baden-Württemberg.
Weitere Informationen finden sich unter: https://www.rhein-neckar-kreis.de/start/landratsamt/frauensprachkurse.html.
Wer Fragen hat, kann sich gerne an die Bildungskoordination der Stabsstelle für Integration und gesellschaftliche Entwicklung im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis wenden. Ansprechperson ist Stella Fiebig unter der Telefonnummer 06221 522-2969 oder per E-Mail unter [email protected].
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