Otto-Graf-Realschule: Gelungene Präventionsveranstaltung der Polizei
(mk – 24.1.17) Am 10. und 11. Januar führten die beiden Jugendsachbearbeiter des Polizeipostens Leimen, Frau Wolf und Herr Breitsch, eine sechsstündige Präventionsveranstaltung mit der Klasse 7a der Otto-Graf-Realschule Leimen durch. Das Ziel der Veranstaltung war, die Jugendlichen für die Viel-Gesichtigkeit der Gewalt zu sensibilisieren. Auch wenn alle vorgestellten Gesichter der Gewalt gemeinsam haben, dass sie hässlich sind, unterscheiden sich ihre verschiedenen „Gesichtszüge“ doch deutlich voneinander: Verbale Aggressionen, Mobbing, Bedrohung, Nötigung, Körperverletzung und Sachbeschädigung bis hin zu Raubdelikten und Erpressung wurden gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern thematisiert.
Die beiden erfahren Präventionsbeauftragten verdeutlichen mit zahlreichen Beispielen, wie ein kurzer Moment, ein Bruchteil eines Lebens, sich negativ auf das ganze weitere Leben auswirken kann. Frei nach Schiller – „Der Wahn ist kurz, die Reu (der Konsequenzen) ist lang“ wurde deutlich, welche langfristigen Folgen für Täter und Opfer entstehen können. Eine Stärke des Workshops war, dass nicht nur die Täterperspektive in ihren straf-und zivilrechtlichen Dimensionen beleuchtet wurde, sondern dass Opferempfindungen thematisiert wurden.
Die in der heutigen Jugendsprache eher verächtliche und abwertende Verwendung des Worts „Opfer“ wurde anhand des Nachempfindens von unangenehmen Gefühlen in Rollenspielen und des Aufzeigens von Langzeitfolgen kritisch hinterfragt. Großer Wert wurde während des gesamten Workshops auf die lebendige Kommunikation mit den Schülerinnen und Schülern gelegt, die durch zahlreiche Rollenspiele und Filmsequenzen immer wieder neu aktiviert wurden. Im Gespräch wurden darüber hinaus Möglichkeiten aufgezeigt, wie der Einzelne sich verhalten kann, wenn er Zeuge von Gewalttaten wird.
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