Gemeinsame Wanderung zur Saisoneröffnung auf dem Wichtelpfad in Leimen
(gas – 24.5.23) Vergangenen Samstag wurde die diesjährige Wichtelsaison mit einer Wanderung auf dem Leimener Wichtelpfad offiziell eröffnet.
Aufmerksame Beobachter konnten die Tage davor schon spüren, dass etwas im Gange war. Es wurde wieder viel gehämmert und gezimmert im Leimener Wald. Hier und da bekam ein Wichtelhaus oder Türen und Fenster einen neuen Anstrich. Dächer und Zäune wurden ausgebessert, und dass ein oder andere Wichtelbauwerk wurde komplett neu errichtet.
Um diese zauberhafte Wichtelwelt gemeinsam zu erwandern, fanden sich vergangen Samstag ca. 100 Wichtelfans, auf die Einladung von Yvonne Blesch und Gaby Schlenker, auf dem Waldsportplatz ein. Die jüngsten „Wanderer“ waren gerade mal ein paar Monate, der älteste 84 Jahre alt. Alle waren jedoch gleichermaßen begeistert von dem Ideenreichtum, der sich bei den vielen verschiedenen Basteleien am Wegesrand zeigte.
Mittlerweile kann man von der Wichtel-Kita bis zum Wichtel-Friedhof fast alle Aspekte des täglichen Lebens auf dem ca. 5 Km langen Rundkurs finden: eine Schule, ein Schwimmbad mit Sprungturm vom SK Neptun, zwei Fußballplätze (u.a. des VfB Leimen), eine Sommerrodelbahn, eine Surfschule, einen Kletterpark, eine Wichteldisco mit Bar, alle möglichen Einkehrmöglichkeiten (von der österreichischen Alm bis zur Wichtelschänke übers Glückscafe usw.), die Feuerwehr, die Polizei, einen Wichtelzirkus, einen Wichtel-Rummel, ein Wichtel-Cowboydorf, eine Luftschiffstation und eine Wichtelburg. Die Wichtel fahren Fahrrad, Auto (mit und ohne E-Motor), Schlitten, Ski und Rollstuhl.
Yvonne Blesch und Gaby Schlenker begrüßten die Wichtelfans mit einer kleinen Rede am Waldsportplatz und dankten allen Unterstützern des Wichtelpfads: dem Förster Herrn Reinhard, der Stadt Leimen und vor allem all den Bastlern, die mit viel Engagement und Zeit den Wichtelpfad erst gemeinsam zu dem machten, was er jetzt ist: eine kostenloses, schönes Freizeiterlebnis für jung und alt im Leimener Wald.
Mittlerweile gibt es ca. 60 Wichtelbauten auf dem Leimener Wichtelpfad und ca. 30 reservierte Bäume, d.h. Bäume an denen Familien, Gruppen usw. bald bauen möchten.
Die Bastler kommen v.a. aus Leimen und den umliegenden Gemeinden, aber auch durchreisende Besucher haben sich schon mit Basteleien am Wichtelpfad beteiligt. Besonders schön ist es, dass sich vom Opa und der Oma bis zum Enkel, generationenübergreifend alle zusammenfinden, um am Wichtelpfad mitzuwirken. Vielfach basteln Enkelkinder mit den Großeltern oder befreundete Familien zusammen. Auch Schulen, Kindergärten und Vereine sind mit gemeinsamen Bauwerken vertreten. Gewandert und besichtigt wird sowieso oft in Gruppen.
Der Wunsch der Initiatorinnen, die Familien mit einem Wichtelpfad vermehrt ins heimische „Grün“ zu locken und die Kinder durch die Basteleien zum („meckerarmen“) Wandern, aber auch zum grundsätzlichen Entdecken von allen schönen und interessanten Dingen in der Natur anzuregen, wurde mit dem Wichtelpfad tatsächlich erfüllt.
Frau Felden schloss sich dem Dank an die Bastler an und lobte ausdrücklich das Engagement der beiden Initiatorinnen Yvonne Blesch und Gaby Schlenker. Sie sei der Idee eines Wichtelpfades zunächst sehr skeptisch gegenübergestanden, mittlerweile aber, ebenso wie ihre Familie, begeistert vom Wichtelpfad und der Umsetzung. Der Wichtelpfad stelle eine Bereicherung für Leimen und seine Bürger dar.
Nachdem es noch ein paar kurze Quizfragen von Gaby Schlenker an die Kinder gab, wurde gemeinsam der Wichtelpfad erwandert. Während der ein oder andere schneller an den Stationen vorbeispazierte, wurde v.a. von den Kindern, jede Station genauestens inspiziert und man konnte viele „Ahs“ und „Ohs“ und fröhliche Juchzer hören, wenn wieder etwas besonders entdeckt wurde.
Man tauschte beim Wandern Basteltipps aus und machte sich auf dies oder jenes besondere Detail aufmerksam. An der ein oder anderen Stelle, erklärte ein Bastler selbst sein Werk und warum er gerade diese Idee für den Wichtelpfad umsetzte. So erzählte z.B. Amelie, dass sie eine österreichische Alm mit ihrer Familie und Freunden gebaut habe, da sie alle Österreicher seien.
Frau Adam von der Lebenshilfe Wiesloch erklärte, dass sie mit ihren „Klienten“ stets eine Beschäftigung braucht und kleine Basteleien zum Alltag in der Lebenshilfe gehören. So wurde dort die Idee des Wichtelpfades gerne aufgegriffen und zusammen Sachen für die Wichtel-Station gebaut, die es so auch tatsächlich in der Lebenshilfe gibt wie Rollstühle, eine Rollstuhlschaukel und eine Gerätekiste mit Gartenwerkzeug.
Mancher Wanderer kannte fast schon jedes Bauwerk, mancher hatte bereits selbst gebaut und andere waren das erste Mal auf dem Wichtelpfad unterwegs und bekamen nun Lust sich demnächst auf mit einem Bauerwerk zu beteiligen oder mit Freunden bald wieder zu kommen.
Am Schützenhäusel / Sternenhaus wurden die Wichtelfans mit einem kleinen Picknick überrascht. Die Landfrauen, einige BastlerInnen, UnterstützerInnen und die Initiatorinnen hatten gebacken. Die Gärtnerei Sitzler aus Dühren (immer Donnerstags auf dem Wochenmarkt zu finden) hatte einen großen Korb voller Äpfel gespendet und Edeka Walter das Picknick durch eine Getränkespende bereichert. Während der Rast erzählte Holger Bortz erstaunliches und wissenswertes über den Wald und seine Bewohner. Die kleinen und großen Waldbesucher waren von seinem Wissen ebenso begeistert wie von der Wichtelwelt.
Die Bastler und alle Kinder bekamen hübsch gestaltete Schlüsselanhänger und Medaillen als kleines Dankeschön für ihr Engagement überreicht – diese waren von Yvonne Blesch und Familie extra in Handarbeit mit dem Wichtelemblem gefertigt worden.
Gemeinsam wurde, vorbei an vielen weiteren Bauwerken, wieder zurück zum Waldsportplatz gewandert. Dort wurde die Wichtelwanderung mit einem kurzen Quiz zum Wichtelpfad für die teilnehmenden Kinder und einem Preis für alle (einer wichteligen Tüte mit einem Sonnenblumensamen) beendet.
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