Gemüse ganzjährig züchten: 4 Tipps für ein selbstgebautes Frühbeet
(fwu – 18.3.21) Im Februar ist es grundsätzlich noch viel zu kalt, um Gemüse in unseren Breiten zu kultivieren. Doch in einem Frühbeet können die Vitaminlieferanten schon vor offiziellem Saisonbeginn wachsen und gedeihen. Natürlich können Frühbeete schon fertig gekauft werden. Es ist allerdings auch möglich, einen Pflanzkasten selbst zu bauen – dazu müssen Sie noch nicht einmal ein erfahrener Handwerker sein. Wir verraten Ihnen hier 4 Tipps, wie Sie ganz einfach selbst ein warmes Frühbeet bauen können.
Was ist ein Frühbeet?
Ein Frühbeet ist nichts anderes als ein kleines Hochbeet, das mit einem Deckel ausgestattet ist. Der meistens aus Holz gefertigte Kasten ist an einer Seite abgeschrägt. So wird sichergestellt, dass möglichst viel Sonnenlicht in das Frühbeet eindringen und Regenwasser gut ablaufen kann. Ein Frühbeet bietet die folgenden Vorteile:
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Ganzjährige Gartensaison: Mit einem Frühbeet dauert die Gartensaison fast 365 Tage – also ein ganzes Jahr. Der Pflanzkasten eignet sich nämlich nicht nur für frühe Vorkulturen im Februar/März, sondern auch für Dauerkulturen. So kann selbst im tiefsten Winter geerntet werden.
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Vielseitige Anwendung: Ein Frühbeet kann sowohl als Kalt- als auch Warmbeet eingesetzt werden. Während das Kaltbeet nur durch das Sonnenlicht erwärmt wird, kann man ein warmes Frühbeet mit einem speziellen Substrat befüllen, sodass die Aussaat bereits im Februar starten kann. Mehr zur Befüllung des Warmbeetes erfahren Sie später.
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Einfache Konstruktion: Ein Frühbeet lässt sich in nur wenigen Schritten selbst zusammenbauen. So muss man sich nicht mit einer vorgegebenen Konstruktion zufriedengeben, sondern kann die eigenen Wünsche und Vorstellungen in die Praxis umsetzen.
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Frühbeet planen
Bevor Sie mit dem Bau des warmen Frühbeets beginnen, sollten Sie sich gut überlegen, welche Gemüsesorten Sie überhaupt darin anbauen möchten. Schließlich muss der Pflanzkasten groß genug sein, damit die jeweiligen Pflänzchen genügend Platz darin haben. So erfordert z. B. der Tomatenanbau eine größere Höhe als die Kopfsalatzucht. Die folgenden Gemüsesorten stehen u. a. – je nach Jahreszeit – zur Auswahl:
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Februar/März: Spinat und Radieschen
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April/Mai: Tomaten und Blumenkohl
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Juni/Juli: Brokkoli und Paprika
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August/September: Feldsalat und Porree
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Oktober/November: Grünkohl und Wintersalat
Auch der passende Standort spielt eine wesentliche Rolle bei der Planung eines warmen Frühbeetes. Für einen Pflanzkasten sollte Ihnen ein sonniges und windgeschütztes Plätzchen zur Verfügung stehen. Wenn Sie Ihr warmes Frühbeet z. B. auf Ihrem Balkon positionieren wollen, lohnt sich am allermeisten eine Ost-West-Ausrichtung der Außenfläche – so kann die Sonne am besten auf das schräge Dach treffen.
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Frühbeetkasten konstruieren
Die einfachste Variante des warmen Frühbeets besteht aus einem Holzrahmen, der zu einer der beiden längeren Seiten nach unten hin leicht abgeschrägt ist. Als Abdeckung dient ebenfalls ein Holzrahmen. Dieser wird mit lichtdurchlässigen Stegplatten in 8-10 mm Stärke gefüllt. Stegplatten sind besonders bruchfest, weshalb sie sich wesentlich besser als herkömmliches Glas für den Deckel des Frühbeetes eignen. Für die Konstruktion brauchen Sie diese Materialien:
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Holzbohlen für den Rahmen
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Styroporplatten
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Vierkantbretter
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Schrauben und Scharniere
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Schmirgelpapier
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Stegplatten
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Akkuschrauber
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Säge
Bauen Sie aus den Holzbohlen einen Holzkasten ohne Boden. Verschrauben Sie danach die Bohlen mit den Vierkantbrettern und schrägen Sie die seitlichen Bretter ab. Versäubern Sie im nächsten Schritt die Sägekanten mit Schmirgelpapier, sodass keine Splitter mehr abstehen. Legen Sie den Holzkasten – für eine optimale Dämmung – mit Styroporplatten aus. Bauen Sie den Rahmen mit den Doppelstegplatten und schrauben Sie ihn danach auf den Holzkasten mit stabilen Scharnieren.
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Warmes Frühbeet befüllen
Ein warmes Frühbeet bietet den Pflänzchen besonders viel Wärme aufgrund der besonderen Zusammensetzung des Substrats. Damit Sie für eine natürliche Heizung im Frühbeet sorgen können, achten Sie auf die besondere Füllung des Pflanzkastens:
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Heben Sie eine 40 cm tiefe Grube aus, die der Größe des Pflanzkastens entspricht.
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Befüllen Sie die Grube mit einer 20 cm dicken Schicht aus Pferdemist.
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Breiten Sie ganz am Ende eine 20 cm hohe Schicht aus einem Erde-Kompost-Mix darüber aus.
Durch den Zersetzungsprozess wird innerhalb weniger Tage die optimale Keimtemperatur erzeugt. So können Sie bereits im Februar – selbst wenn noch Schnee liegt – die ersten Pflänzchen aussäen. Knackiger Pflücksalat, würzige Kresse und frische Radieschen eignen sich hervorragend, um die Gartensaison einzuläuten.
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Pflanzen im Frühbeet einsetzen
Da Sie nun ein Frühbeet besitzen, ist es auch wichtig zu wissen, wie Sie die Pflänzchen am besten einsetzen. Achten Sie darauf, dass Sie die einzelnen Setzlinge mit genügend Abstand zueinander pflanzen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die Pflanzen gegenseitig wertvolle Nährstoffe rauben und somit in ihrem Wachstum eingeschränkt werden.
Nach dem erfolgreichen Einsetzen dürfen Sie nicht vergessen, die Erde gut anzugießen. Hier sollten Sie die Pflänzchen auf keinen Fall zu viel gießen. Staunässe gilt es zu vermeiden, denn auf zu viel Wasser reagieren Gemüsesorten meistens nicht besonders gut. Am besten bewässern Sie Ihre Samen und Setzlinge mit Maß und Ziel.
Fazit
Das Frühbeet trägt seinen Namen nicht umsonst. Mit einem Warmbeet können schon im Februar die ersten Gemüsesorten ausgesät werden. Den Pflanzkasten können Sie natürlich schon im fertigen Zustand kaufen, aber Sie können ihn auch genauso selbst bauen. Mit diesen Tipps rund um das warme Frühbeet kann der Eigenkonstruktion nichts mehr im Weg stehen!
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