Götterbaum oder Teufelszeug? Neophyt verdrängt heimische Baumarten

Götterbaum in Sandhausen

(nabu – 7.7.22) Früher im Garten gern gepflanzt und auch von Baumschulen gefördert, hat leider schon in den vergangenen Jahrzehnten die Invasion des ausbreitungswütigen chinesischen Götterbaums (Ailanthus altissima) begonnen.

Es handelt sich um einen sommergrünen und bis zu 30 Meter hohen Baum. Der Götterbaum kann vier Meter jährlich in die Höhe schießen, so der Pflanzenökologe Professor Ingo Kowarik von der Technischen Universität Berlin. Nach dem 2. Weltkrieg wurde er auch „Trümmerbaum“ genannt, weil er sich schnell auf Schutthalden in der warmen Stadt ansiedelt. Heute würde man ihn wohl „Baustellenbaum“ nennen.

Laut dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) verwildert der Götterbaum vor allem in sommerwarmen und trockenen Gebieten mit mindestens 20 Sommertagen, d.h. einer Temperatur von mindestens 25°C.   Somit begünstigt der Klimawandel die Ausbreitung des Götterbaums von den städtischen und industriellen Ballungsräumen hin zu weniger wärmebegünstigten Naturräumen. Die Rheinebene bietet heutzutage also optimale Bedingungen für den wuchernden Neophyt.

Im Juli 2019 hat die Europäische Union (EU) den Götterbaum auf die Unionliste invasiver Arten gesetzt, d.h. es besteht damit ein absolutes Handels-und Pflanzverbot.  Leider hält sich der Götterbaum nicht daran, sondern verbreitet sich leicht durch die flugfähigen Samen.

Für ein absolutes Verbot sprechen mehrere schwerwiegende Indizien: 

1. Der deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. warnt vor allergischen Hautreaktionen durch den Stoff Ailanthin in Rinde und Blättern des Götterbaums.

2. Der Götterbaum beginnt auch in Deutschland naturnähere Lebensräume zu erobern und das Arteninventar naturnaher Lebensräume wie Halbtrockenrasen, Sandlebensräume oder Auen zu verändern. Deshalb bewirkt er negative Auswirkungen auf den Naturschutz durch Verdrängung des Arteninventars naturnaher Lebensräume

3. Der Götterbaum vertreibt oft andere heimische Baumarten, da er ein großes und aggressives Wurzelwerk ausbildet. Die Wurzeln können auch größere Schäden an Straßen, Kanalisation und Bauwerken anrichten. Einen Götterbaum kann man nur nachhaltig entfernen, wenn mit viel Aufwand das gesamte Wurzelwerk entfernt wird. Auf der Düne in Oftersheim ist der Götterbaum schon ein großes Problem und droht, den wertvollen geschützten Sandrasen zu überwuchern. 

Götterbaumschösslinge auf Parkplatz

Wenn Sie Götterbaumschösslinge beobachten, dann entfernen Sie diese bitte durch mehrmaliges Abschneiden. Melden Sie Götterbäume Ihrer Gemeindeverwaltung, damit ein genaues Monitoring stattfinden kann und nicht wertvolle Naturschutzgebiete unter wuchernden Sämlingen leiden.


Quelle – BUND Sandhausen Kontakt:  Homepage BUND Sandhausen 

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