Goldjubiläum mit Starkstrom-Herz: Elektromeister von 1975 feiern Wiedersehen
(fwu – 11.5.25) Da saßen sie wieder beieinander, wie einst in den Pausen zwischen Stromlaufplänen und Prüfungsvorbereitungen – nur diesmal nicht in einem stickigen Klassenzimmer der Heinrich-Hertz-Schule, sondern bei Frühlingssonne im Innenhof der Villa Toskana in Leimen. Neun gestandene Elektromeister aus dem Jahrgang 1975 trafen sich dort am 10. Mai, um gemeinsam ihr 50-jähriges Meisterjubiläum zu feiern. Und wer’s erlebt hat, der spürte: Der Funke von damals ist noch immer nicht verglüht!

Die Elektromeister von 1975: Wieder vereint in Leimen, ein halbes Jahrhundert nach dem Abschluss an der Heinrich-Hertz-Schule in Karlsruhe.
Die Einladung kam von Ralf Lutsch, selbst seit 1976 Unternehmer in Leimen, mit einem charmanten Rundbrief, der nicht nur an das bestandene Meisterstück erinnerte, sondern gleich die Anekdoten vergangener Jahrzehnte wachrief. Gelernt hatten sie von Sommer 1974 bis Sommer 1975 an der renommierten Bundesfachschule für Elektrotechnik in Karlsruhe – eine Institution, die es in dieser Form damals nur noch einmal im hohen Oldenburg gab. Seinerzeit 26 Männer aus allen Himmelsrichtungen Südwestdeutschlands, von der Schweizer Grenze bis hinauf nach Heppenheim. Eine eingeschworene Truppe mit Spannung im Blut.
„Es ist nicht die Spannung, sondern der Widerstand, der uns stark macht.“ (frei nach Ohm)
Beim Jubiläumstreffen kamen nicht nur Erinnerungen ins Rollen – auch ein Blick auf die beeindruckenden Lebenswege der Absolventen gehörte dazu. Wolfgang Weber etwa, heute pensioniert, baute Hoch- und Mittelspannungsnetze bei den Stadtwerken Heidelberg. Hein Dannew aus Walzbachtal führte gar ein eigenes Unternehmen mit 60 Mann für Freileitungsbau. Karl-Heinz Maier arbeitete in der Fernsehproduktion – als der Röhrenfernseher noch König im Wohnzimmer war. Und Alfred Kindsvater war viele Jahre für die Pfalzwerke im Mittelspannungsbereich tätig. Nicht zu vergessen Ralf Lutsch selbst, dessen Meisterbetrieb von seinen Söhnen in Leimen fortgeführt wird.
Was bleibt? Ein Tag voller Geschichten, Lachen und ehrlicher Anerkennung für Lebenswege, die sich über Jahrzehnte ihren eigenen, manchmal verschlungenen, aber immer spannungsgeladenen Verlauf suchten. Ein Treffen wie dieses zeigt: Alte Meister rosten nicht – sie glänzen eben nur ein wenig anders.
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