Grüne diskutieren über klimagerechten Wohlstand

(pm – 13.9.21) „Wie können wir beim Klimaschutz alle mitnehmen?“ dieser Frage ging Jürgen Kretz, Bundestagskandidat der Grünen im Wahlkreis Rhein-Neckar, mit seinen Gästen Michael Bloss, Mitglied des Europaparlaments, und Dr. Rajya Karumanchi-Dörsam, Interkulturelle Promotorin bei dem Verein Simama-Steh auf e.V. nach.

Organisiert wurde die Podiumsdiskussion in der Dr.-Sieber-Halle Sinsheim sowie im Lievestream per Zoom vom Grünen Ortsverband Sinsheim. Jürgen Kretz erläuterte anhand von zwei konkreten Maßnahmen, die seine Partei für die nächste Legislaturperiode vorschlägt, wie klimagerechter Wohlstand gelingen kann: Vom Bürger-Energiegeld sollen kleine und mittlere Einkommen sowie Familien überproportional profitieren.

Durch einen Pakt mit der Industrie, z.B. der Stahlindustrie, sollen Unternehmen dabei unterstützt werden, schon heute klimafreundliche Investitionen zu tätigen, die andernfalls erst in vielen Jahren wirtschaftlich wären. Dadurch werden Arbeitsplätze erhalten und die Konjunktur angekurbelt. Es gehe aber auch um Klimagerechtigkeit zwischen verschiedenen Weltregionen.

Der Europaparlamentarier Bloss, klimapolitischer Sprecher der grünen Europafraktion und Verhandler zu den Klima-Vorhaben, machte deutlich: „Die Kipppunkte rücken immer näher. Das zeigen die Extremwetter-Ereignisse der letzten Monate deutlich.“

Auch habe der Weltklimarat IPCC in seinem Sachstandsbericht von August verdeutlicht, dass es einer besonderen Anstrengung bedürfe, um die vom Menschen verursachten Klimafolgen aufzuhalten. Dafür sei eine starke Position Deutschlands bei den internationalen Verhandlungen nötig. Im Herbst werde es bei der Klimakonferenz in Glasgow um große Entscheidungen gehen. Bloss unterstrich wie Jürgen Kretz, dass es gleichzeitig von großer Bedeutung sei, Klimaschutzpolitik sozialverträglich und in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu gestalten.

Dass bei alldem auch die Perspektive der Regionen des Globalen Südens gehört werden müsse, sprach Rajya Karumanchi-Dörsam an, die im Rahmen des vom Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e. V. (DEAB) koordinierten Promotorenprogramms für den Regierungsbezirk Karlsruhe zuständig ist. Klimagerechtigkeit bedeute, dass nicht diejenigen die Hauptlast zu tragen haben, die wenigsten für Klimafolgen verantwortlich sind – während sich diejenigen, die am stärksten zum Klimawandel beitragen, weitaus besser gegen seine Folgen schützen können: „Bei uns gibt es auch viele Menschen und Organisationen die sich seit langem mit dem Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz beschäftigen. Sie werden nur nicht gehört!“

Kretz, der in der Entwicklungszusammenarbeit tätig ist, untermauerte abschließend: „Der Aspekt der Nachhaltigkeit sollte das Leitbild jeden politischen Handelns sein. Klimapolitik muss selbstverständlich im Rahmen einer globalen Partnerschaft umgesetzt werden. So sieht es die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung vor. Nur so kann man sicherstellen, dass wirklich niemand zurückgelassen wird.“


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