Highlight in der Schwetzinger Hardt: Erlebnisstation am Bannwald „Kartoffelacker“
Seit Anfang August 2018 gibt es in der Schwetzinger Hardt ein neues Highlight für Waldbesucherinnen und Waldbesucher: Die Erlebnisstation am Bannwald Kartoffelacker direkt am Ketscher Weg.
Auf einer hölzernen Bank können Erholungssuchende mitten im Wald zur Ruhe kommen und dem Leben im Bannwald zuhören. Das Maskottchen Sammy Schwarzspecht heißt die Waldbesucher auf einer Tafel willkommen, die über verschiedene Themen im Bannwald informiert. Was zeichnet so einen Bann-wald aus? Welche Pflanzen und Tiere leben hier? Wie haben die Menschen das Gebiet hier früher genutzt? Holzstelen mit drehbaren Lupenbäumen informieren kurz und anschaulich über typische Pflanzen- und Tierarten, die hier vorkommen: Specht und Hohltaube, Weißmoos und Keulenbärlapp sowie Hirschkäfer und Ockergelbe Kieferntramete.
Die barrierefreie Erlebnisstation wurde von Forstwirt-Auszubildenden des Kreis-forstamtes aufgebaut und durch Joachim Bauer, Stellvertreter des Landrats, der Öffentlichkeit übergeben. Felix Reining, Geschäftsführer des Landesbetriebs ForstBW, erläuterte bei der Einweihung, dass die Forstbetriebe neben vielen anderen Aufgaben im Wald auch für die nötige Infrastruktur für die Waldbesucher sorgen.
So hat ForstBW in den vergangenen drei Jahren über 60.000 € bereitgestellt, um die Bedeutung des regionalen Waldschutzgebiets in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Von der Infostation aus kann man, freut sich Reining, alle drei Funktionen des regionalen Waldschutzgebiets beispielhaft sehen: Den Bannwald mit dem Schwerpunkt auf den Natur- und Artenschutz, die Erlebnisstation als Angebot für Erholungssuchende und auf der anderen Seite des Ketscher Weges einen nachhaltig bewirtschaften Wald in der Schwetzinger Hardt.
Für die Namensgebung der Maskottchen zur Erlebnisstation am Bannwald und zwei weitere geplanten Stationen, hatte das Kreisforstamt einen Namenswettbewerb ausgeschrieben. Für ihre kreativen Vorschläge bekam die Oftersheimer Schülerin Franziska Brenneisen bei der Einweihungsfeier vom Kreisforstamt ein Geschenk überreicht.
Hintergrund zum Bannwald Kartoffelacker
Seit 1970 ist das in früheren Zeiten landwirtschaftlich genutzte Gebiet des „Kartoffelackers“ als Bannwald ausgewiesen. Hier greift der Mensch nicht mehr ein und lässt der Natur freien Lauf. So entwickelt sich auf dieser 16 Hektar großen Fläche ein Urwald von morgen. Totholz und abgestorbene Äste bleiben liegen und bilden einen wichtigen Lebensraum für Moose, Pilze und Insekten. Letztere sind wiederum ein Leckerbissen für viele Vogelarten wie den Bunt- und Schwarzspecht.
„So ein Bannwald ist für uns und die Wissenschaft wie ein kleines Labor“, weiß Forstamtsleiter Dr. Dieter Münch. „Hier können wir die natürlichen Prozesse ohne Eingriffe durch den Menschen beobachten und mit den genutzten Flächen vergleichen“.
Tipp für Waldbesucher: Sie finden die am Ketscher Weg gelegene Erlebnisstation vom Hockenheim Ring aus nach Südosten, von Reilingen aus über den Reilinger Weg in Richtung Nord-Osten oder von Walldorf aus über die Walldorfer Straße Richtung Nord-Westen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.schwetzinger-hardt.de.
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