Hitzewelle hält nach wie vor an – Gesundheitsamt gibt Tipps

Die Hitzewelle hält nach wie vor an. Viele Menschen fühlen sich dadurch beeinträchtigt. „Von der lang anhaltenden Hitze gehen auch Gefahren aus, insbesondere für Kranke und Pflegebedürftige“, weiß Dr. Andreas Welker, Amtsarzt im Gesundheitsamt des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis, das auch für den Stadtkreis Heidelberg zuständig ist. Das Gesundheitsamt rät allen Menschen ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um eine Austrocknung zu vermeiden.

„Wir haben aus dem Hitzesommer 2003 gelernt, dass insbesondere bettlägerige und schwer pflegebedürftige Menschen durch die sogenannte Hyperthermie gefährdet sind“, erläutert Dr. Welker. Im Jahr 2003 war es zu einer mehrwöchigen Hitzewelle mit konstanten tropischen Nächten über 20 Grad gekommen. In mehreren mitteleuropäischen Ländern und auch in Baden-Württemberg konnte in dieser Phase ein deutlicher Anstieg an Sterbefällen verzeichnet werden.

Eine in Zusammenarbeit mit dem Landesgesundheitsamt in Stuttgart durchgeführte Studie ergab als wesentlichen Risikofaktor die Bettlägerigkeit. „Dieses Ergebnis ist sehr plausibel, da bettlägerige Menschen ihre Körperwärme viel schlechter an die Umgebung abgeben und deshalb die Körperkerntemperatur in überwärmten Innenräumen kontinuierlich ansteigen kann“, sagt Dr. Welker und rät, die Raumtemperatur in den Zimmern mit Bettlägerigen 26 bis 28 Grad nicht übersteigen zu lassen, um einer Überwärmung entgegen zu wirken. Die Räume sollten durch Verdunkelung vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt und die kühlsten Nachtstunden zum Durchlüften genutzt werden.

Noch besser wäre es, bettlägerige Menschen in die kühlsten Räume eines Gebäudes zu verlegen. Sie sollten eher leicht bekleidet sein und nicht oder wenig zugedeckt werden. Durch regelmäßiges Waschen mit feuchten Tüchern ohne Abtrocknen kann man ebenfalls eine leichte Abkühlung erreichen. Das Ansteigen der Körpertemperatur, das nicht durch einen Infekt hervorgerufen wird, sollte schnellstmöglich Anlass für eine ärztliche Untersuchung sein. Auch ungewohnte Unruhe, plötzliche Verwirrtheit und Übelkeit können Zeichen für eine akute Überhitzung sein.

2003 war selbst Ärzten das Phänomen der Hyperthermie nicht immer bekannt. Die erhöhte Körpertemperatur wurde zunächst oft als Fieber missverstanden. Vermeintliche Infekte wurden mit fiebersenkenden Medikamenten oder Antibiotika behandelt.  Beide Maßnahmen sind bei passiver Überwärmung aber wirkungs-los. Luftzug, das Lockern der Kleidung, etwas zu trinken und kühle Umschläge sind lebensrettende Erstmaßnahmen bei einem drohenden Hitzschlag.

„Uns ist es wichtig, auf diesen besonders kritischen Aspekt der drohenden Überhitzung hinzuweisen. Wir sollten in unserer Nachbarschaft auf Menschen achten, die durch die Hitze gefährdet sind und ihnen Unterstützung anbieten“, so Dr. Welker.

Zudem sollten sich  jüngere Menschen den derzeitigen Temperaturen anpassen und direkte Sonneneinstrahlung nach Möglichkeit vermeiden. Gerade im Zusammenhang mit sportlichen Aktivitäten kann es auch bei jungen Menschen zum sogenannten Hitzschlag und damit schlimmstenfalls  zu einem lebensbedrohlichen Zustand kommen. Von daher sollte körperliche Belastung auf den frühen Morgen oder späten Abend verlagert und in seinem Ausmaß der Außentemperatur angepasst werden.

 

 

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