Hoher Wasserstand (!) des Leimbachs in St. Ilgen – Stadt fordert Pegel zur Gefahrenabwehr
(mu 17.03.2023) Er ist 38 Kilometer lang und entspringt bei Dielheim. Auf seinem Weg in den Rhein bei Brühl kommt der idyllisch fließende Leimbach auch durch St. Ilgen und bildet hier seit längerem einen Zankapfel zwischen Leimen und dem Regierungspräsidium Karlsruhe.
Grund dafür sind die Hochwasserstände vor allem in dem Abschnitt Lenaustraße bis Bahnhofsstraße. Insbesondere zwischen Leimbachstraße und den Lachwiesen, wo der Bach in einem Damm fließt, kommt es immer wieder zu Höchstständen, die bis zu 10 Zentimeter an die Brücken heranreichen.
„Mitgerissene Äste oder größere Zweige können sich dann in den Brücken verfangen und das Wasser noch weiter stauen. Passiert so etwas nachts, besteht die Gefahr, dass der Damm das Wasser nicht mehr fassen kann und überläuft. Auch tiefer liegende Räume laufen dann voll“, warnt Oberbürgermeister Hans Reinwald.
Da der Leimbach nach dem Wassergesetz Baden-Württemberg ein Gewässer der sog. 1. Ordnung ist, fällt er in die Zuständigkeit des Regierungspräsidiums (RP) Karlsruhe. Schon mehrfach hat sich die Stadt daher an das RP mit der Bitte gewandt, in Anbetracht dieser durchaus ernstzunehmenden Gefahr den Bachverlauf entweder zu reinigen oder zumindest einen Pegel zu setze. Letzterer könnte dann die Feuerwehr alarmieren, die bei einem Höchststand vor Ort geeignete Maßnahmen, z. B. eine Evakuierung einleiten könnte. Durch einen Pegel kann zu einem frühestmöglichen Zeitpunkt der Zulauf im Bereich des Hochwasser-Rückhaltebeckens reduziert werden, während momentan das Erkennen einer Gefahr mehr auf Zufällen beruht.
Obwohl auch die Landtagsabgeordnete Christiane Staab sich der Sache bereits angenommen hat, sieht sich das Regierungspräsidium bisher nicht in der Lage, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen – man prüfe, heißt es in Karlsruhe immer wieder.
„Wir können im Interesse der betroffenen Anwohner nicht länger warten“, so der verärgerte OB. „Kein Mensch weiß angesichts der zunehmenden Klimaprobleme, wann der nächste Starkregen kommt, den die Deiche dann nicht mehr halten können. Ich kann es nicht verantworten, diese potenzielle Gefahr weiter tatenlos zu akzeptieren und erwarte, dass das RP endlich handelt. Derzeit wird zusammen mit Nußloch und Sandhausen das Starkregen-Risikomanagement erstellt – wir machen unsere Hausaufgaben!“
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