Integrierte Leitstellen in Ladenburg und Heidelberg nimmt heute ihren Betrieb auf

Von der Öffentlichkeit praktisch unbemerkt wurde mitten in der Hochphase der Corona-Pandemie zum 1. April 2020 die Neuorganisation der Integrierten Leitstelle (ILS) Rhein-Neckar erfolgreich vollzogen und die Fusion mit der Feuerwehrleitstelle der Stadt Heidelberg eingeleitet. Diese wurde aufgrund der Neustrukturierung des Rettungsdienstbereiches Rhein-Neckar/Heidelberg im Januar 2019 und der daraus resultierenden Gründung einer eigenen Integrierten Leitstelle der Stadt Mannheim zum April 2020 erforderlich. Die zum 1. Januar 2020 gegründete Integrierte Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH (ILS) nimmt nun offiziell am 1. Oktober 2020 ihren Betrieb auf.

Disponentinnen und Disponenten bei der Arbeit in der ILS in Ladenburg.

Die neu gegründete, gemeinnützige GmbH setzt sich aus den Gesellschaftern DRK-Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg e.V., Stadt Heidelberg sowie dem Rhein-Neckar-Kreis zusammen. Die ILS hat ihren Sitz in Ladenburg und wird an zwei Standorten (Trajanstraße in Ladenburg und Baumschulenweg in Heidelberg) betrieben. Die dortigen Disponentinnen und Disponenten sind zuständig für über 700.000 Bürgerinnen und Bürger – die ILS zählt somit zu den größten Leitstellen in Baden-Württemberg. Die Integrierte Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH ist die Einsatzzentrale der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr für die Stadt Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis. Wer hier also bei einem Notfall die Notrufnummer 112 wählt, wird mit einem der beiden Betriebsstandorte der ILS verbunden.

Effizientere Strukturen und Mehr an Sicherheit für Bürgerinnen und Bürger

Caroline Greiner, Geschäftsführerin der Integrierten Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH

Damit die „neue“ ILS von Anfang an in der gewohnten Qualität arbeiten kann, bedurfte es zwischen den Beteiligten zahlreicher Gespräche zur Klärung umfangreicher organisatorischer, aber auch technischer Fragen. So wird in nächster Zeit unter anderem ein einheitliches Einsatzleitrechnersystem installiert und eine einheitliche Datenbank mit Zugriff durch beide Standorte geschaffen. „Durch die neue ILS gGmbH festigen wir nicht nur die effizienteren Strukturen im Feuerwehrwesen und Rettungsdienst, sondern erreichen auch ein Mehr an Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger“, sagt Doreen Kuss, Dezernentin für Ordnung und Gesundheit im Rhein-Neckar-Kreis.

Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner zeigt sich ebenfalls erfreut, dass die neue Integrierte Leitstelle ihren Betrieb aufnimmt. „Durch die enge, digitale Vernetzung der Betriebsstandorte in Ladenburg und Heidelberg setzen wir neue Maßstäbe in der Sicherheit: Jeder Standort kann bei Ausfall der anderen Stelle unterbrechungsfrei die Notrufannahme 112 übernehmen. Die Notrufannahme und Alarmierung der Rettungskräfte erfolgt damit künftig noch verlässlicher und ist noch besser gegen Ausfälle geschützt. Das kommt allen Menschen in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis zugute.“

„Ich freue mich sehr, dass die neue ILS nach intensiver Vorbereitung und der guten Zusammenarbeit aller Gesellschafter im Oktober ihre Arbeit aufnimmt. Durch unser qualifiziertes Personal und die hohen technischen Standards bei der Vernetzung beider Betriebsstandorte sind wir insbesondere bei der Notrufannahme und der Rettungsmitteldisposition bestens aufgestellt“, sagt Caroline Greiner, Geschäftsführerin der Integrierten Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH.

Eine zentrale Aufgabe der ILS ist die Alarmierung, Disposition und Einsatzbegleitung der Feuerwehren. Zudem alarmiert und bearbeitet die ILS alle Einsätze des Rettungsdienstes und stimmt sie aufeinander ab. Bei Bedarf fordert die Integrierte Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH auch Rettungsmittel benachbarter Stadt- und Landkreise zur Unterstützung an und koordiniert den Katastrophenschutzdienst. Darüber hinaus disponiert die ILS den Krankentransport für die Rettungsdienstbereiche Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis und Mannheim.


Hintergrund:

Das baden-württembergische Innenministerium hat zum 1. Januar 2019 den bisherigen Rettungsdienstbereich Rhein-Neckar in die Bereiche Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis und Mannheim getrennt. Nach den gesetzlichen Vorgaben sind die Leitstellen für die Feuerwehr und den Rettungsdienst als Integrierte Leitstellen (ILS) in gemeinsamer Trägerschaft zu betreiben. Daher haben der Landkreis, die Stadt Heidelberg und der DRK Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg e.V. für den Rettungsdienstbereich Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis, der das Stadtgebiet Heidelberg sowie den Rhein-Neckar-Kreis umfasst, eine Integrierte Leitstelle mit zwei Betriebsstandorten eingerichtet. Diese ILS nimmt insbesondere Notrufe unter der Rufnummer „112“ entgegen und übernimmt die Rettungsmitteldisposition.

Das Zusammenwirken der beiden Betriebsstandorte wird im Rahmen eines neuartigen Konzepts durch einen technischen und organisatorischen Verbund hergestellt, mit dem insbesondere eine maximale Ausfallsicherheit einhergehen wird.  Geschäftsführerin der zum 1. Januar 2020 gegründeten Integrierten Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH (ILS) ist Caroline Greiner. Sie verantwortete bereits die Geschäftsstelle der ILS Rhein-Neckar und somit auch den Aufbau der neuen Geschäftsstelle. Frau Greiner vertritt die ILS nach außen und trägt die Finanzverantwortung. Die Integrierte Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH nimmt nun zum 1. Oktober 2020 offiziell ihren Betrieb auf.

Gleichzeitig wird auch die technische Vernetzung der beiden Standorte Ladenburg und Heidelberg weiter vorangetrieben. Hier wird die wesentliche Stärke des gemeinsamen Konzepts mit zwei Betriebsstandorten offenbar: Mit einer dynamischen Verteilung des Anruf- und Dispositionsaufkommens können Arbeiten, die im Zuge der technischen Erneuerung und Vernetzung erforderlich sind, an einem Standort störungsfrei erledigt werden, während die qualifizierte Bearbeitung der Notrufe weiterhin durch den anderen Standort gewährleistet ist. Darüber hinaus wird durch die Vernetzung der beiden Standorte auch die Ausfallsicherheit des Notrufs 112 deutlich erhöht. Jeder Standort stellt eine Redundanz dar und kann bei Ausfall der anderen Stelle unterbrechungsfrei die Notrufannahme übernehmen.

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