Jubiläums-Partnerschaftstreffen Tigy / St. Ilgen – Ehrungen für besondere Verdienste
(von Michael Reinig – 3.5.23) Traditionell beginnt der Sonntag bei den Partnerschaftstagen immer mit einem ökumenischen Gottesdienst in deutscher und französischer Sprache, so auch dieses Mal – und doch ganz anders. Anders, weil wir alle umgetrieben sind von dem unsäglichen Krieg in der Ukraine. Anders, weil dies in einfühlsamen und zugleich aufwühlenden Beiträgen thematisiert und ausgestaltet wurde. Anders, weil dies ein Gottesdienst war, den deshalb so schnell niemand vergessen wird. Dafür allen Mitwirkenden ein herzliches Dankeschön, besonders auch dem Gospelchor Bright Light und Posaunenchor für ihre musikalische Umrahmung!
In der Alten Fabrik folgte dann der offizielle Jubiläumsfestakt verbunden mit einer Ausstellung zum 50jährigen Bestehen der Partnerschaft. In den Reden der beiden Bürgermeister Noël Le Goff und Hans D. Reinwald wurde auf dem Hintergrund der wechselvollen europäischen Geschichte (Öffnung der Grenzen, Wiedervereinigung, Brexit, Ukrainekrieg) der nahezu visionäre Gedanke unserer Gründungsmütter und -väter besonders hervorgehoben: Frieden entsteht nur in der persönlichen Begegnung von Mensch zu Mensch, und zwar nicht auf Konferenzen und Tagungen, sondern im häuslichen Umfeld, in den Familien.
Diese Überzeugung haben tatsächlich einige der Anwesenden schon seit einem halben Jahrhundert gelebt. Sie wurden daher für 50jährige Vereinsmitgliedschaft oder andere besondere Verdienste um die Partnerschaft geehrt: Bürgermeisterin Claudia Felden, Heike und Marc Grothues, Roland Michael, Felix Hartmann, Zita Becker, Dr. Hans-Joachim Koschinski, Linde Schmidt, Dr. Hans-Peter Herb, Elsbeth Sailer, Rudi Sailer. Letzterer stellte für die Stadt allerdings in gewisser Weise einen echten „Problemfall“ dar, wie OB Reinwald schmunzelnd erwähnte: Er ist nämlich bereits „ausgeehrt“. Das heißt: Er hat schon alle städtischen Ehrungen erhalten und eine für ihn passende muss erst noch geschaffen werden.
Aus einer vagen Idee im Herbst 2022 bei unserem gemeinsamen Aufenthalt in Verdun geboren (Bericht hier) hatte der Jugendgemeinderat in Zusammenarbeit mit der Quartiersmanagerin Frau Anastasia Kahl ein Graffiti-Projekt entwickelt, das nun am Sonntagnachmittag verwirklicht wurde. Zusammen mit Jugendlichen aus Tigy besprühten Dilara Akdeniz, Leonit Sejdija und Paul Müller zwei Trafohäuschen in der Kurfürsten-Allee mit Symbolen des Friedens und der Partnerschaft. Eine rundum gelungene Sache, die zudem noch Spaß gemacht hat und vor allem auch das erreichte, was der Zweck des Ganzen war – die Jugendlichen über (Sprach-)Grenzen hinweg zusammenzuführen.
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