Jugendwörter und alte Wörter – Sprache im Wandel

(fu – 4.2.24) Als ganz eigener Forschungszweig beschreibt der Sprachwandel die natürliche Veränderung des gesprochenen Wortes über die Zeit. Entsprechende wissenschaftliche Modelle erklären die zahlreichen Einflüsse, die von einfachen Zeitersparnissen über Anpassungen an eine veränderte Umgebung bis hin zu gesellschaftlichem Druck reichen.

Neue Generation, neue Sprache

Die Entwicklung der Sprache ist eine kontinuierliche. Schon immer wunderte sich die ältere Generation über neue Wörter oder grammatikalische Umformungen. Während der Hund bei Goethe noch bill, bellte er mittlerweile. In Videospielen geben sich nicht die Ehrgeizigen besonders viel Mühe, sondern Tryhards. Ein besonders umstrittenes Thema ist das Gendern; ein Versuch, den alltäglichen Sprachgebrauch geschlechtergerechter zu machen. Die jährliche Wahl des beliebtesten Jugendworts zeigt den kreativen Umgang junger Menschen mit der Sprache. Einige Wörter sind bis heute geblieben, andere sind in der Versenkung verschwunden. Auch weil es das Jugendwort des Jahres erst seit 2008 gibt, zeigt es, wie schnelllebig Sprache sein kann. Begriffe, die vor allem bei älteren Generationen noch hoch im Kurs stehen, verschwinden gänzlich, sind sie bei jungen Menschen doch zu unbekannt. Wer sich tiefergehend für das gesprochene Wort interessiert oder einfach mal durch ungewohnte Begrifflichkeiten stöbern möchte, findet bei bedeutungonline.de einen passenden Ratgeber zu zahllosen Themengebieten.

Bekannte und unbekannte Jugendwörter

Die erste Abstimmung zum Jugendwort des Jahres 2008 brachte „Gammelfleischparty“ den Platz an der Sonne. Der Begriff dürfte mittlerweile kaum noch geläufig sein, auch weil er sehr speziell ist. Er beschreibt ganz simpel eine Ü30-Party. Auch der dritte Platz 2011 findet kaum Verwendung. „Guttenbergen“ als „Abschreiben“ zu verwenden, ist doch eher lustig als praktisch. Zumal der namensgebende ehemalige Bundesminister merklich an öffentlicher Wahrnehmung eingebüßt hat. Etwas geläufiger und beständiger hielten sich dagegen „Fail“ (2011), und „fame“ (2013). Bei den neueren Worten zeigt sich insbesondere „cringe“ (2020) als hartnäckig. Noch vor der Wahl zeichneten sich Jugendwörter durch ihren Bedeutungswandel aus. Berühmtestes Beispiel ist vermutlich der Begriff „geil“. Im 8. Jahrhundert fand das Wort noch als Synonym für „übermütig“ Verwendung. Während es in den 70ern von Jugendlichen eine sexuelle Note erhielt, ist es mittlerweile ebenso eine etwas vulgäre Form für „super“ oder „toll“.

Wer sagt sowas noch?

Andere Begriffe finden gar keine Verwendung mehr oder sind zumindest nur noch älteren Menschen bekannt. So kennen Jugendliche das Wort „Bandsalat“ höchstens aus den Erzählungen ihrer Eltern, die ihnen zu beschreiben versuchen, welche Probleme Hörspielkassetten verursachen konnten. Ob „Kauderwelsch“ für den Hörer tatsächlich Kauderwelsch ist, liegt vermutlich vor allem am Alter der Person. Außerhalb literarischer Werke an die Anfurt zu gelangen, ist zwar möglich, aber unverständlich. Der Begriff beschreibt einen Hafen, ist aber gänzlich aus der Alltagssprache verschwunden. Ähnliches gilt für den „Oheim“, der sich als Onkel zu erkennen gibt und das weibliche Pendant Muhme, hinter der die Tante steckt. 

Was die Zukunft bringt

Vermutlich mehr Anglizismen, weniger noch Dialekt und noch mehr neue Wörter – auch in Zukunft wird sich die Sprache weiter verändern und sicherlich die ein oder andere Überraschung hervorbringen. So wie sie es schon immer getan hat.

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