Kegeln: Rot-Weiß Sandhausen gewinnt vorzeitig die Deutsche Meisterschaft!
(mh – 23.3.13) Deutscher Meister! Es ist vollbracht! Der 23.03.2013 wird wohl in die Geschichte des SKC Rot Weiß Sandhausen eingehen. Nicht nur, dass wir nach 22 Jahren wieder einen deutschen Meistertitel feiern können. Nein, es ist auch ein Novum, denn es handelt sich um den ersten Titel in der neu gegründeten DCU. Ein Titel, der nur einmal vergeben wird! Ähnlich wie den Titel des ersten Gesamtdeutschen Meisters, den Rot Weiß im Jahre 1991 erringen konnte.
Doch kommen wir zum Spiel am Samstag beim Lokalrivalen Frei Holz Eppelheim. Die Ausgangssituation war klar: bei einem Sieg konnte der Titel einen Spieltag vor Ende der Saison fest gemacht werden.
Die Mannschaft war dementsprechend motiviert und angespannt. Der Umstand, gerade in Eppelheim zu spielen machte, dieses Unterfangen nicht gerade leichter. Sind die Bahnen dort doch nicht unbedingt unsere Lieblingsbahnen und die Gastgeber sind in einer sehr guten Form, würden die Punkte also nicht kampflos hergeben. Es waren alle Voraussetzungen für eine spannende Partie gegeben.
Zu Beginn zog Rot Weiß wie gewohnt mit Hasenstab – Busse und Kirsch auf die Bahn. Auf des Gegners Seite waren die beiden Schneider Brüder Kai und Jörg am Start, sowie der sehr gut aufgelegte Manuel Mahler.
Es kam wie es sein musste an diesem Tag. Die Nervosität konnte nicht verheimlicht werden und so ging Rot Weiß verhalten an den Start. Ebenso aber auch Frei Holz. Ein Hin und Her, das über den gesamten Spielverlauf andauern sollte.
S. Busse begann schwach vom Ergebnis, nicht jedoch von seinem Spiel. Auf den zweiten 100 Wurf kam auch etwas das Glück zurück, er konnte sich erheblich steigern und kam auf gute 988 Kegel.
Ihm zur Seite war F. Kirsch besser aufgelegt und beendete seine Partie mit sehr guten 1007 Kegel. Für den 22jährigen, der eine bärenstarke Saison spielt, wieder ein Tausender auf seiner Habenseite.
Routinier D. Hasenstab kam wie Busse ebenfalls schlecht aus den Startlöchern. Was er dann allerdings auf Bahn 3 zeigte, war wiedermal Kegeln vom Feinsten. 191 in die Voll und 290 nach Abschluss der Bahn waren sagenhaft. Mit 1037 Kegel sorgte er für eine sehr gute Ausgangsposition.
Aufgrund der persönlichen Bestleistung von M. Mahler mit 1066 Kegel musste Rot Weiß nur17 Kegel minus in Kauf nehmen. Eine Aufgabe also für das Schlusstrio um R. Zesewitz.
C. Cunow und J. Künzie begannen beide recht zurückhaltend. R. Zesewitz in gewohnter Manier sehr stark. J. Künzie war recht übermotiviert, was den Spielführer dazu veranlasste, ihn nach knapp 100 Wurf gegen Th. Scheidler auszutauschen. Eine riskante Angelegenheit, weiß man doch, dass Scheidler durch seine Knieprobleme sehr stark angeschlagen ist.
C. Cunow kam immer besser ins Spiel und er rechtfertigte damit seine Aufstellung. Bei R. Zesewitz hingegen musste man eine Schrecksekunde hinnehmen. Er nahm sich, begingt durch seine Knieschmerzen eine Verletzungspause.
Wußte man auf Seiten von Rot Weiß, dass ein Sieg nur mit ihm möglich war, biß er auf die Zähne und zeigte wiedermal, warum er als Leader die Truppe führt.
Als wäre es nicht spannend genug, ging man mit plus 12 Kegel auf die letzte Bahn. Th. Scheidler spielte wie aus einem Guss, er zeigte keinerlei Nervosität und die Auswechslung schien sich auszuzahlen.
Es ging hin und her und es war wohl dem Umstand des unbedingten Siegeswillens zu verdanken, dass nach 25 Wurf auf der letzten Bahn ein plus von knapp 40 Kegel auf unsere Seite stand. Es war ein an Spannung und Spielfreude nicht zu übertreffendes Spiel.
Nach einer Neunerserie von Zesewitz, der zwischenzeitlich erneut eine Pause einlegen musste, und Cunow war man kurz vor dem Ziel.
Dann setzte Scheidler noch einen drauf und wir waren drauf und dran das „Ding“ zu machen. 45 Plus und nur noch ein paar Wurf. Doch dann passierte es! Bei Th. Scheidler brach seine alte Verletzung auf und er konnte nur noch mit Mühe sein Spiel machen. Aber auch er kämpfte bis zuletzt und „humpelte“ sich förmlich ins Ziel.
R. Zesewitz zeigte mehrfach sein Können, indem er Bild um Bild abräumte und sich immer wieder durch Zeigen der Fäuste selbst anfeuerte. Ebenso C. Cunow, der nach Ende der letzten Kugel beide Arme in die Luft streckte. Es war geschafft und der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Mit 1010 von Cunow, 1037 von Zesewitz und starken 511 auf den letzten 100 Wurf von Scheidler siegte man am Ende mit 43 Kegel Vorsprung.
Es flossen Tränen und die Freude war nicht mehr zu toppen. Rot Weiß kämpfte wie ein Löwe und war nach Beendigung des Spiels verdient Meister.
Zu welchem Preis allerdings, muss sich zeigen. R. Zesewitz wird eine längere Pause in Erwägung ziehen müssen und inwieweit Th.Scheidler wieder fit wird, bleibt abzuwarten. Dennoch kann man es gerade dem Erstgenannten nicht hoch genug anrechnen, was er in dieser Saison für den Klub geleistet hat.
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