Klangfarben und Lebensfreude: Liedertafel verzaubert mit Gesang und Gefühl
(
fwu – 23.5.25) Am Sonntagabend lud die Liedertafel zu einem besonderen Konzert in den Renner-Saal an der Danzigerstraße – und viele folgten der Einladung. Der Raum war bis auf den letzten Platz besetzt, als die zwölf Sänger unter dem Titel „Singen Songs und Lieder aus Operette, Musical & Comedian Harmonists“ ihr vielseitiges Programm präsentierten. Was folgte, war ein musikalischer Abend mit Qualität, Witz und Gefühl – getragen von engagierten Stimmen, kluger Auswahl und einem klaren Taktgeber.
In elegantem Schwarz mit signalroten Fliegen traten sie auf: Die Singing Dreams & die 6 Tenöre. Zwölf Männerstimmen, die in wechselnden Formationen sangen – mal kraftvoll vereint, mal zart in kleinen Gruppen, und immer wieder glänzend in ausdrucksstarken Soli. Von der ersten Note an zogen sie das Publikum in ihren Bann.
Hans-Josef Overmann, der die musikalische Gesamtleitung innehatte, war dabei weit mehr als ein Taktgeber. Mit feinen, klaren Gesten führte er das Ensemble durch jedes musikalische Tal und auf jeden strahlenden Gipfel. Ob ein zartes Decrescendo, eine plötzliche Wendung im Tempo oder ein leuchtender Höhepunkt – alles wurde unter seiner Leitung zum sinnlichen Erlebnis.
Nicht minder beeindruckend war Florian Stricker, der mit feinem Gespür und dynamischer Bandbreite die Sänger am Klavier begleitete. Seine Hände erzählten Geschichten – leise, rhythmisch, funkelnd. Mal schien das Klavier wie ein Atem, der sich unter die Stimmen legte, mal war es ein Feuerwerk, das den Raum mit Energie füllte.


Ein Programm wie ein musikalischer Regenbogen
Und dann war da noch diese Setlist – ein Streifzug durch Operette, Musical und Unterhaltungsmusik mit Werken von Verdi, Lehar, Max Raabe, den Comedian Harmonists und vielen anderen. Sie bot ein schillerndes Kaleidoskop aus Gefühl und Klangfarben: dramatisch („Di quella pira“), schalkhaft („Kein Schwein ruft mich an“), schwungvoll („O sole mio“) und romantisch („Dein ist mein ganzes Herz“).
Besonders berührend: das Wolgalied aus „Der Zarewitsch“, das mit melancholischer Tiefe das Herz anrührte – ebenso wie Max Raabes ironisches „Küssen kann man nicht alleine“, das mit charmantem Augenzwinkern dargeboten wurde. Der Wechsel von Genres und Stimmungen hielt das Publikum wach, neugierig – und am Ende begeistert.
Die Liedertafel Leimen präsentierte sich an diesem Abend als eingespieltes Ensemble mit feinem Gespür für Klang, Rhythmus und Ausdruck. Dirigent Hans-Josef Overmann und Pianist Florian Stricker bildeten das stabile Fundament, auf dem die Sänger ihre Vielseitigkeit entfalten konnten. Ein Konzert, das zeigte: Musik lebt – und verbindet.
Kurz-URL: https://leimenblog.de/?p=191429














































