Klassenräume der Theodor-Heuss-Grundschule digital ausgerüstet

(jd – 17.12.2021) Die Nutzung digitaler Medien im Schulunterricht wird immer wichtiger. Landesweit machen sich zahlreiche Schulen auf den Weg, die technischen und pädagogischen Voraussetzungen für ein modernes Lernen mit Tablet, Apps und Co. zu schaffen. Die Theodor-Heuss-Grundschule hat diesen Weg bereits erfolgreich beschritten und ist damit Vorreiter in Baden-Württemberg: Die Schule hat nicht nur einen ausgefeilten Medienentwicklungsplan erarbeitet, auch die Ausstattung der Klassenräume mit digitaler Technik ist inzwischen abgeschlossen. „Wenn man bedenkt, dass wir vor drei Jahren ohne großes Know-how gestartet sind, ist das ein wunderbarer Erfolg“, sagt Schulleiter Ralph Böllinger. Möglich gemacht haben dies ein engagiertes Kollegium, der große Zuspruch aus der Elternschaft und die finanzielle Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg und die Gemeinde. „Ohne das große Engagement aller Beteiligten wäre dies nicht möglich gewesen“, lobte Bürgermeister Hakan Günes bei einem Besuch in der Grundschule.

Die Weichen wurden früh gestellt: Aus dem Wunsch heraus, die Schule fit für die digitale Zukunft zu machen, gründete sich bereits im April 2018 die „Steuergruppe Medien“. Erstes Ziel der acht Lehrerinnen und Lehrer war die Bewerbung bei der „Hopp Foundation“, die Schulen in der Metropolregion Rhein-Neckar bei der Umsetzung digitaler Konzepte und Unterrichtsformate unterstützt. Zum Förderangebot zählt etwa die finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung von Tablets für den Unterricht. Innerhalb weniger Wochen erstellte die Steuergruppe ein pädagogisch-technisches Konzept und arbeitete erste Unterrichts- und Projektideen aus, die sich kreativ mit dem Einsatz digitaler Medien im Unterricht auseinandersetzten. Zusammen mit den Schülerinnen und Schülern wurde zusätzlich ein Bewerbungsvideo gedreht. Das Engagement hat sich ausgezahlt: Im Juni 2018 kam die ersehnte Zusage, dass die Anschaffung eines Klassensatzes Tablets (30 Stück) gefördert wird. „Das war für das Kollegium und die Schüler ein toller Erfolg und ein wertvoller Hinweis, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erinnert sich Konrektorin Birgit Reichenbecher.

Kurz darauf wurde an der Grundschule mit der Arbeit an einem Medienentwicklungsplan begonnen, den jede Schule in Baden-Württemberg im Rahmen des sogenannten „DigitalPakts Schule“ bis 2024 erstellen und umsetzen soll. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir als Schule sehr gut den pädagogischen Teil bewältigen können, bei anderen Themen aber Unterstützung benötigen“, erklärt Schulleiter Böllinger. Um die Ausstattung der Klassenräume mit Technik und insbesondere die dafür benötigte Infrastruktur zu schaffen, suchte die Schulleitung zeitnah das Gespräch mit der Gemeinde als Schulträger. Die IT-Abteilung und das Bauamt der Gemeindeverwaltung unterstützten bei der technischen Planung, so dass der Medienentwicklungsplan im Oktober 2019 eingereicht werden konnte. Bis März 2020 wurden Fachfirmen mit dem Umbau beauftragt, bis Januar 2021 waren die meisten Arbeiten abgeschlossen. Insgesamt wurden in den Schulgebäuden rund 15 Kilometer Kabel verlegt und zusätzlich ein W-Lan-Netz eingerichtet. Für die benötigte Technik wurde eigens ein Serverraum eingerichtet.

Jeder Klassenraum ist mit einem Großbildschirm ausgestattet, den jeder Lehrer mit seinem Laptop oder Tablet für den Unterricht nutzen kann. Insgesamt verfügt die Grundschule mit ihren 545 Kindern über 172 Tablets – pro Klasse sind fünf Tablets zugeteilt. Bei Bedarf steht ein ganzer Klassensatz der Geräte zur Verfügung. „Wir haben jeden Cent, der uns aus den Förderprogrammen zur Verfügung stand, ausgegeben“, sagt Schulleiter Ralph Böllinger. Und das ist nicht wenig: Rund 212.000 Euro wurden im Rahmen des Digitalpakts investiert, davon wurden rund 152.000 Euro vom Land Baden-Württemberg bezuschusst. Durch ein weiteres Förderprogramm zur Sofortausstattung von Schulen konnten zudem knapp 46.500 Euro in die Anschaffung von Tablets investiert werden, weitere 15.700 Euro standen für Leihgeräte für die Lehrkräfte zur Verfügung. Die Gemeinde unterstützte die Umsetzung mit rund 60.000 Euro aus dem Haushalt. Bürgermeister Hakan Günes will die Schulen in Sandhausen auch in Zukunft unterstützen: „Mediales Lernen wird immer wichtiger. Damit dies gelingt, müssen die Voraussetzungen geschaffen werden. Als Gemeinde haben wir nicht nur an der Grundschule, sondern auch am Friedrich-Ebert-Schulzentrum diese Entwicklung vorangetrieben. Das ist gut investiertes Geld, das direkt unseren Kindern zugutekommt. Als Digitale Modellkommune wollen wir diesen Weg weiter erfolgreich beschreiten.“

Bei einem Rundgang im Schulgebäude dankte Schulleiter Ralph Böllinger der Gemeinde für das Vertrauen und die Unterstützung. Er erinnerte daran, dass nicht nur die Schüler medial unterstütztes Lernen kennenlernen, sondern auch die Lehrkräfte immer am Ball bleiben müssen. So wurden interne pädagogische Tage und Fortbildungen in Kooperation mit der pädagogischen Hochschule Heidelberg sowie dem Kreis- und dem Landesmedienzentrum organisiert. Zudem tauschen sich die Lehrerinnen und Lehrer im Kollegium regelmäßig über praktische, mediale Unterrichtseinheiten aus.

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