Klimaschutz: Kooperation von Rhein-Neckar-Kreis und Kommunen unterzeichnet
(rnk – 29.7.22) Der Rhein-Neckar-Kreis und seine 54 Kommunen haben ihr Bekenntnis zum Klimaschutz erneuert und am Dienstag, 26. Juli 2022, im Beisein von Staatssekretär Dr. Andre Baumann (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg) in der Klima Arena in Sinsheim die Fortschreibung der Kooperationsvereinbarung zum Klimaschutz unterzeichnet. Durch die Fortschreibung wird das Bündnis zwischen Kommunen und Kreis fortgeführt, um weiterhin erfolgreich die Aufgabe Klimaschutz gemeinschaftlich voranzubringen.
Energiewende geht nicht ohne Kommunen
Kommunen und Kreis sind sich einig: Der Erfolg der Energiewende hängt im Wesentlichen von ihrer lokalen Umsetzung ab und erfordert ganz konkretes Handeln. Und die Zeit wird knapp. „Wir brauchen mehr Tempo. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, können wir die Klimaschutzziele noch erreichen“, appellierte Landrat Stefan Dallinger bei seiner Begrüßungsrede an die rund 80 Gäste in Sinsheim. Nachdem 2014 noch 53 der 54 Kommunen der Kooperationsvereinbarung zugestimmt hatten, freut sich Dallinger besonders über die endgültige Geschlossenheit im Kreis. „Ich bin sehr stolz, dass wir es dieses Mal geschafft haben, alle 54 Kommunen für die Unterzeichnung zu gewinnen. Alle Kommunen machen dadurch deutlich, dass sie ihre Klimaschutzaktivitäten weiterentwickeln möchten.“
Als Ehrengast sprach Umwelt-Staatssekretär Dr. Andre Baumann, der in seiner Rede das besondere Engagement des Rhein-Neckar-Kreises und seiner Kommunen lobte. „Der Klimaschutz und die Energiewende stellen uns vor enorme Herausforderungen. Aber kein Klimaschutz und keine Energiewende wären noch herausfordernder; das sieht jeder, der mit wachen Augen durch die Welt geht. Darum brauchen wir noch mehr als bisher die engagierte Arbeit der Landkreise, Städte und Gemeinden. Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung und der geschlossene Beitritt zum 3. Klimaschutzpakt des Landes Baden-Württemberg mit den kommunalen Landesverbänden ist ein starkes Signal für den Klimaschutz, auch über die Kreisgrenzen hinaus“, ist sich der Staatssekretär sicher. Weiter betont er: „Nun gilt es gemeinsam anzupacken: für unser Klima, und damit für eine starke Wirtschaft und Jobs und Wohlstand.“
Andreas Metz, Bürgermeister der Gemeinde Ilvesheim und Vorsitzender des Kreisverbands der Bürgermeister des Rhein-Neckar-Kreises im Gemeindetag Baden-Württemberg, betonte die Vorbildfunktion der Kommunen und lobte die bisherige Zusammenarbeit. „Acht Jahre nach der ersten Kooperationsvereinbarung haben fast alle Kommunen im Kreis ein Klimaschutzkonzept erstellt und zahlreiche Klimaschutzmanagerinnen und -manager eingestellt, die das Thema nun nachhaltig bearbeiten. Mit der gemeinsamen Unterzeichnung dieser Fortschreibung unserer Kooperationsvereinbarungen haben der Kreis und seine Kommunen den kommunalen Klimaschutz als langfristige Aufgabe angenommen. Insbesondere mit der nun eingegangenen Verpflichtung bekennen wir uns zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens und wollen uns gemeinsam auf den Weg zu einer weitestgehend klimaneutralen Verwaltung bis 2040 machen.“
Hintergrund: Kooperationsvereinbarung und Klimaschutzpakt
Bereits 2014 wurde eine Kooperationsvereinbarung zum Klimaschutz mit 53 von 54 Kreiskommunen unterzeichnet. Darin verpflichteten sich die Kommunen unter anderem dazu, bis 2020 ein eigenes Klimaschutz(teil)konzept zu erstellen sowie Klimaschutzmaßnahmen sukzessive umzusetzen. Der Kreis stellt im Gegenzug beispielsweise durch Beauftragung der Klimaschutz- und Beratungsagentur Heidelberg gGmbH (KLiBA) das Angebot der Bürgerberatung in allen Rathäusern sicher und berechnet jährlich die Energie- und Treibhausgasbilanzen für jede Kreiskommune. Die Aktivitäten sollen nun mit der Fortschreibung weiter ausgebaut werden. Oberstes Ziel ist die Erreichung einer weitgehend klimaneutralen Kommunalverwaltung bis 2040 sowie die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen aus den zuvor erstellten Konzepten. Der Rhein-Neckar-Kreis unterstützt weiterhin die Kommunen durch die Finanzierung der Bürgerberatung, die Erstellung der Bilanzen sowie die Netzwerktreffen. Neu hinzu kommen Serviceleistungen, wie die Durchführung der Klimaschutzoffensive sowie die Begleitung der Kommunen auf dem Weg zur weitgehend Klimaneutralen Kommunalverwaltung.
Mit dem Beitritt und der Unterzeichnung der unterstützenden Erklärung zum Klimaschutzpakt bekennen sich die Kommunen zur Vorbildfunktion der öffentlichen Hand beim Klimaschutz und zu den Zielen des Klimaschutzgesetzes des Landes Baden-Württemberg. Damit verbunden ist das Anstreben von weitgehend klimaneutralen Kommunalverwaltungen bis 2040, die Umsetzung der Klimaschutzkonzepte oder eines handlungsorientierten Energiemanagementprozesses wie dem European Energy Award.
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